When the Act to Modernise the Law of Obligations (Schuldrechtsmodernisierungsgesetz) entered into force on 1 January 2002, this marked the most sweeping reform of the German Civil Code or Bürgerliches Gesetzbuch since it was enacted on 1 January 1900. The following is a bilingual edition of those provisions of the BGB’s Book 1 (General Part) and Book 2 (Law of Obligations) which are affected by the reform. Some unaltered provisions were added to this translation for context, whereas some minor alterations to less central provisions are only mentioned as such without having been reproduced. The English translation by Geoffrey Thomas and Gerhard Dannemann was made possible through the generous support of the Zeit-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius.
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Bürgerliches GesetzbuchTable of content
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Civil CodeTable of content
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Buch 1: Allgemeiner TeilAbschnitt 5: VerjährungTitel 1 : Gegenstand und Dauer der Verjährung |
Book 1: General PartSection 5: LimitationTitle 1: Matters subject to limitation and the limitation period |
§ 194 Gegenstand der Verjährung (1) Das Recht, von einem anderen ein Tun oder Unterlassen zu verlangen (Anspruch), unterliegt der Verjährung. (2) Ansprüche aus einem familienrechtlichen Verhältnis unterliegen der Verjährung nicht, soweit sie auf die Herstellung des dem Verhältnis entsprechenden Zustandes für die Zukunft gerichtet sind. |
§ 194: Matters subject to limitation (1) The right to require another person to do or to refrain from doing an act (a claim) is subject to limitation. (2) Claims based on a relationship governed by family law are not subject to limitation in so far as they are directed at establishing, for the future, a situation appropriate to the relationship. |
§ 195 Regelmäßige Verjährungsfrist Die regelmäßige Verjährungsfrist beträgt drei Jahre. |
§ 195 Standard limitation period The standard limitation period is three years. |
§ 196 Verjährungsfrist bei Rechten an einem Grundstück Ansprüche auf Übertragung des Eigentums an einem Grundstück sowie auf Begründung, Übertragung oder Aufhebung eines Rechts an einem Grundstück oder auf Änderung des Inhalts eines solchen Rechts sowie die Ansprüche auf Gegenleistung verjähren in zehn Jahren. |
§ 196 Limitation period in the case of rights to land The limitation period is ten years in the case of claims for the transfer of title to land and for the establishment, transfer or cancellation of rights to land or for the alteration of the subject matter of such a right and also for claims for counter-performance. |
§ 197 Dreißigjährige Verjährungsfrist (1) In 30 Jahren verjähren, soweit nicht ein anderes bestimmt ist, 1. Herausgabeansprüche aus Eigentum und anderen dinglichen Rechten, 2. familien und erbrechtliche Ansprüche, 3. rechtskräftig festgestellte Ansprüche, 4. Ansprüche aus vollstreckbaren Vergleichen oder vollstreckbaren Urkunden und 5. Ansprüche, die durch die im Insolvenzverfahren erfolgte Feststellung vollstreckbar geworden sind. (2) Soweit Ansprüche nach Absatz 1 Nr. 2 regelmäßig wiederkehrende Leistungen oder Unterhaltsleistungen und Ansprüche nach Absatz 1 Nr. 3 bis 5 künftig fällig werdende regelmäßig wiederkehrende Leistungen zum Inhalt haben, tritt an die Stelle der Verjährungsfrist von 30 Jahren die regelmäßige Verjährungsfrist. |
§ 197 30-year limitation period (1) Save in so far as otherwise provided, the limitation period is 30 years in the case of: 1. claims for surrender based on property or other rights in rem, 2. claims under family law or the law of succession, 3. claims that have been declared final and absolute, 4. claims based on enforceable settlements or enforceable documents and 5. claims that have become enforceable by virtue of having been established in insolvency proceedings. (2) In so far as claims under subsection (1), No 2, concern the performance of regularly recurring obligations or maintenance obligations and in so far as claims under subsection 1, Nos 3 to 5, concern regularly recurring obligations that will fall due in the future, the standard limitation period applies instead of the period of 30 years. |
§ 198 Verjährung bei Rechtsnachfolge Gelangt eine Sache, hinsichtlich derer ein dinglicher Anspruch besteht, durch Rechtsnachfolge in den Besitz eines Dritten, so kommt die während des Besitzes des Rechtsvorgängers verstrichene Verjährungszeit dem Rechtsnachfolger zugute. |
§ 198 Limitation in the case of successors in title If a thing in respect of which a claim in rem exists comes into the possession of a third person, the part of the limitation period that has expired during the period of possession of his predecessor in title accrues to his benefit. |
§ 199 Beginn der regelmäßigen Verjährungsfrist und Höchstfristen (1) Die regelmäßige Verjährungsfrist beginnt mit dem Schluss des Jahres, in dem 1. der Anspruch entstanden ist, und 2. der Gläubiger von den den Anspruch begründenden Umständen und der Person des Schuldners Kenntnis erlangt oder ohne grobe Fahrlässigkeit erlangen müsste. (2) Schadensersatzansprüche, die auf der Verletzung des Lebens, des Körpers, der Gesundheit oder der Freiheit beruhen, verjähren ohne Rücksicht auf ihre Entstehung und die Kenntnis oder grob fahrlässige Unkenntnis in 30 Jahren von der Begehung der Handlung, der Pflichtverletzung oder dem sonstigen, den Schaden auslösenden Ereignis an. (3) Sonstige Schadensersatzansprüche verjähren 1. ohne Rücksicht auf die Kenntnis oder grob fahrlässige Unkenntnis in zehn Jahren von ihrer Entstehung, und 2. ohne Rücksicht auf ihre Entstehung und die Kenntnis oder grob fahrlässige Unkenntnis in 30 Jahren von der Begehung der Handlung, der Pflichtverletzung oder dem sonstigen, den Schaden auslösenden Ereignis an. Maßgeblich ist die früher endende Frist. (4) Andere Ansprüche als Schadensersatzansprüche verjähren ohne Rücksicht auf die Kenntnis oder grob fahrlässige Unkenntnis in zehn Jahren von ihrer Entstehung an. (5) Geht der Anspruch auf ein Unterlassen, so tritt an die Stelle der Entstehung die Zuwiderhandlung. |
§ 199 Beginning of the standard limitation period and maximum periods (1) The standard limitation period begins upon the expiry of the year in which: 1. the claim has arisen, and 2. the obligee becomes aware of the circumstances giving rise to the claim and of the identity of the obligor or ought to have become aware of those matters but for his gross negligence. (2) Irrespective of how they arose and irrespective of awareness or grossly negligent lack of awareness, claims arising out of death, [1 ] injury to body, health, or liberty are time-barred 30 years from the date upon which the act, breach of duty or other event causing the loss occurred. (3) Other claims for compensation are time-barred 1. irrespective of knowledge or grossly negligent lack of knowledge, ten years after they arose and 2. irrespective of when they arose and of knowledge or grossly negligent lack of knowledge, 30 years from the date on which the act, breach of duty or other event causing the loss occurred. The period which ends first is decisive. (4) Irrespective of knowledge or grossly negligent lack of knowledge, claims other than claims for compensation are time-barred ten years after the date upon which they arose. (5) If the claim is for an obligation of forbearance, the date of the infringement of that obligation replaces the date on which the claim arose. |
§ 200 Beginn anderer Verjährungsfristen Die Verjährungsfrist von Ansprüchen, die nicht der regelmäßigen Verjährungsfrist unterliegen, beginnt mit der Entstehung des Anspruchs, soweit nicht ein anderer Verjährungsbeginn bestimmt ist. § 199 Abs. 5 findet entsprechende Anwendung. |
§ 200 Beginning of other limitation periods Save where another date is provided, the limitation period for claims not subject to the standard limitation period begins when the claim arises. § 199 (5) applies mutatis mutandis. |
§ 201 Beginn der Verjährungsfrist von festgestellten Ansprüchen Die Verjährung von Ansprüchen der in § 197 Abs. 1 Nr. 3 bis 5 bezeichneten Art beginnt mit der Rechtskraft der Entscheidung, der Errichtung des vollstreckbaren Titels oder der Feststellung im Insolvenzverfahren, nicht jedoch vor der Entstehung des Anspruchs. § 199 Abs. 5 findet entsprechende Anwendung. |
§ 201 Beginning of the limitation period for established claims The limitation period for claims of the type referred to in § 197 (1), Nos. 3 to 5, begins on the date when the decision becomes final and absolute, the enforceable title is created or the claim is established in the insolvency proceedings but not, however, before the claim arises. § 199 (5) applies mutatis mutandis. |
§ 202 Unzulässigkeit von Vereinbarungen über die Verjährung (1) Die Verjährung kann bei Haftung wegen Vorsatzes nicht im Voraus durch Rechtsgeschäft erleichtert werden. (2) Die Verjährung kann durch Rechtsgeschäft nicht über eine Verjährungsfrist von 30 Jahren ab dem gesetzlichen Verjährungsbeginn hinaus erschwert werden. |
§ 202 Inadmissibility of agreements on limitation (1) In the case of liability for deliberate acts and omissions, the limitation period may not be shortened in advance by way of legal transaction. (2) The limitation period may not be extended by way of legal transaction beyond a period of 30 years from the beginning of the statutory period. |
Titel 2: Hemmung, Ablaufhemmung und Neubeginn der Verjährung |
Title 2: Suspension, suspension of expiration and recommencement of the limitation period |
§ 203 Hemmung der Verjährung bei Verhandlungen Schweben zwischen dem Schuldner und dem Gläubiger Verhandlungen über den Anspruch oder die den Anspruch begründenden Umstände, so ist die Verjährung gehemmt, bis der eine oder der andere Teil die Fortsetzung der Verhandlungen verweigert. Die Verjährung tritt frühestens drei Monate nach dem Ende der Hemmung ein. |
§ 203 Suspension of limitation in the event of negotiations If negotiations between the obligor and the obligee are underway with regard to the claim or the circumstances on which the claim is based, limitation is suspended until one of the parties refuses to continue the negotiations. The claim is not barred until at least three months have elapsed following the end of the suspension. |
§ 204 Hemmung der Verjährung durch Rechtsverfolgung (1) Die Verjährung wird gehemmt durch 1. die Erhebung der Klage auf Leistung oder auf Feststellung des Anspruchs, auf Erteilung der Vollstreckungsklausel oder auf Erlass des Vollstreckungsurteils, 2. die Zustellung des Antrags im vereinfachten Verfahren über den Unterhalt Minderjähriger, 3. die Zustellung des Mahnbescheids im Mahnverfahren, 4. die Veranlassung der Bekanntgabe des Güteantrags, der bei einer durch die Landesjustizverwaltung eingerichteten oder anerkannten Gütestelle oder, wenn die Parteien den Einigungsversuch einvernehmlich unternehmen, bei einer sonstigen Gütestelle, die Streitbeilegungen betreibt, eingereicht ist; wird die Bekanntgabe demnächst nach der Einreichung des Antrags veranlasst, so tritt die Hemmung der Verjährung bereits mit der Einreichung ein, 5. die Geltendmachung der Aufrechnung des Anspruchs im Prozess, 6. die Zustellung der Streitverkündung, 7. die Zustellung des Antrags auf Durchführung eines selbständigen Beweisverfahrens, 8. den Beginn eines vereinbarten Begutachtungsverfahrens oder die Beauftragung des Gutachters in dem Verfahrens nach § 641a, 9. die Zustellung des Antrags auf Erlass eines Arrestes, einer einstweiligen Verfügung oder einer einstweiligen Anordnung, oder, wenn der Antrag nicht zugestellt wird, dessen Einreichung, wenn der Arrestbefehl, die einstweilige Verfügung oder die einstweilige Anordnung innerhalb eines Monats seit Verkündung oder Zustellung an den Gläubiger dem Schuldner zugestellt wird, 10. die Anmeldung des Anspruchs im Insolvenzverfahren oder im Schifffahrtsrechtlichen Verteilungsverfahren, 11. den Beginn des schiedsrichterlichen Verfahrens, 12. die Einreichung des Antrags bei einer Behörde, wenn die Zulässigkeit der Klage von der Vorentscheidung dieser Behörde abhängt und innerhalb von drei Monaten nach Erledigung des Gesuchs die Klage erhoben wird; dies gilt entsprechend für bei einem Gericht oder bei einer in Nummer 4 bezeichneten Gütestelle zu stellende Anträge, deren Zulässigkeit von der Vorentscheidung einer Behörde abhängt, 13. die Einreichung des Antrags bei dem höheren Gericht, wenn dieses das zuständige Gericht zu bestimmen hat und innerhalb von drei Monaten nach Erledigung des Gesuchs die Klage erhoben oder der Antrag, für den die Gerichtsstandsbestimmung zu erfolgen hat, gestellt wird, und 14. die Veranlassung der Bekanntgabe des erstmaligen Antrags auf Gewährung von Prozesskostenhilfe; wird die Bekanntgabe demnächst nach der Einreichung des Antrags veranlasst, so tritt die Hemmung der Verjährung bereits mit der Einreichung ein. (2) Die Hemmung nach Absatz 1 endet sechs Monate nach der rechtskräftigen Entscheidung oder anderweitigen Beendigung des eingeleiteten Verfahrens. Gerät das Verfahren dadurch in Stillstand, dass die Parteien es nicht betreiben, so tritt an die Stelle der Beendigung des Verfahrens die letzte Verfahrenshandlung der Parteien, des Gerichts oder der sonst mit dem Verfahren befassten Stelle. Die Hemmung beginnt erneut, wenn eine der Parteien das Verfahren weiter betreibt. (3) Auf die Frist nach Absatz 1 Nr. 9, 12 und 13 finden die §§ 206, 210 und 211 entsprechende Anwendung. |
§ 204 Suspension of limitation by pursuit of rights (1) Limitation is suspended by: 1. the bringing of an action for performance or for a declaration of the existence of the claim, for the attachment of an execution certificate, or for the issue of an order for execution, 2. service of an application under the simplified procedure for the maintenance of minors, 3. service of a demand for payment in a summary debt procedure, 4. occasioning the notice of an application for conciliation lodged at a conciliation body established or recognised by the administration of justice of a Land or, if the parties agree to seek conciliation, at any other conciliation body which settles disputes; if notice is occasioned shortly after the lodging of the application, limitation is suspended immediately upon the giving of notice, 5. assertion of a right to set off the claim in the course of a lawsuit, 6. service of a third-party notice, 7. service of an application for an independent procedure for the taking of evidence, 8. the beginning of an agreed expert opinion procedure or the appointment of an expert in accordance with § 641a, 9. service of an application for an attachment order, an interim order or an injunction, or, if the application is not served, the lodging thereof if the order for attachment, the interim order or the injunction is served on the obligor within one month of its being made or of its service on the obligee, 10. the lodging of a claim in insolvency proceedings or in proceedings for the distribution of assets under shipping law, 11. the beginning of the arbitration proceedings, 12. the lodging of an application to an administrative authority, if the admissibility of the action is conditional on a preliminary decision by that authority and the action is brought within three months after the application has been dealt with; this applies mutatis mutandis to applications which are to be made to a court or a conciliation body referred to in 4 above, the admissibility of which depends on a preliminary decision by an authority, 13. the lodging of an application to a higher court, if it is for that court to decide upon the court with jurisdiction over the claim and, within three months after the application has been dealt with, the action is brought or the application for which a decision on jurisdiction was necessary is filed, and 14. the occasioning of the notice of the first application for the grant of legal aid; if notice is occasioned shortly after the lodging of the application, suspension of limitation takes effect immediately upon the lodging of the application. (2) Suspension under subsection (1) above ends six months after a final decision has been made in respect of the proceedings commenced or their cessation in some other manner. If the proceedings come to a halt because of inaction by the parties, the date of the last procedural step of the parties, the court or other body responsible for the procedure applies instead of the date of cessation of the proceedings. Suspension begins anew if one of the parties pursues the proceedings further. (3) §§ 206, 210, and 211 apply mutatis mutandis to subsection (1), Nos. 9, 12 and 13 above. |
§ 205 Hemmung der Verjährung bei Leistungsverweigerungsrecht Die Verjährung ist gehemmt, solange der Schuldner auf Grund einer Vereinbarung mit dem Gläubiger vorübergehend zur Verweigerung der Leistung berechtigt ist. |
§ 205 Suspension of limitation in the event of a right to refuse performance Limitation is suspended during a period in which the obligor is temporarily entitled, on the basis of an agreement with the obligee, to refuse to perform. |
§ 206 Hemmung der Verjährung bei höherer Gewalt Die Verjährung ist gehemmt, solange der Gläubiger innerhalb der letzten sechs Monate der Verjährungsfrist durch höhere Gewalt an der Rechtsverfolgung gehindert ist. |
§ 206 Suspension of limitation in the event of force majeure Limitation is suspended for a period during which the obligee has, within the last six months of the limitation period, been prevented by force majeure from pursuing his rights. |
§ 207 Hemmung der Verjährung aus familiären und ähnlichen Gründen Die Verjährung von Ansprüchen zwischen Ehegatten ist gehemmt, solange die Ehe besteht. Das Gleiche gilt für Ansprüche zwischen 1. Lebenspartnern, solange die Lebenspartnerschaft besteht, 2. Eltern und Kindern und dem Ehegatten eines Elternteils und dessen Kindern während der Minderjährigkeit der Kinder, 3. dem Vormund und dem Mündel während der Dauer des Vormundschaftsverhältnisses, 4. dem Betreuten und dem Betreuer während der Dauer des Betreuungsverhältnisses, und 5. dem Pflegling und dem Pfleger während der Dauer der Pflegschaft. Die Verjährung von Ansprüchen des Kindes gegen den Beistand ist während der Dauer der Beistandschaft gehemmt. (2) § 208 bleibt unberührt. |
§ 207 Suspension of limitation on grounds relating to the family and for similar reasons Limitation of claims between spouses is suspended during the continuance of the marriage. The same applies to claims between 1. life partners for the period during which that life partnership exists, 2. parents and children and the spouse of one parent and the latter’s children during the minority of the children, 3. a guardian and his ward during the continuance of the guardianship, 4. a carer and the person cared for during the continuance of a care relationship[2 ], and 5. a foster child and a foster parent during the continuance of the fostering. Limitation of claims of a child against a friend in litigation proceedings is suspended during the period of the latter’s activity as such. (2) § 208 is not affected. |
§ 208 Hemmung der Verjährung bei Ansprüchen wegen Verletzung der sexuellen Selbstbestimmung Die Verjährung von Ansprüchen wegen Verletzung der sexuellen Selbstbestimmung ist bis zur Vollendung des 21. Lebensjahres des Gläubigers gehemmt. Lebt der Gläubiger von Ansprüchen wegen Verletzung der sexuellen Selbstbestimmung bei Beginn der Verjährung mit dem Schuldner in häuslicher Gemeinschaft, so ist die Verjährung auch bis zur Beendigung der häuslichen Gemeinschaft gehemmt. |
§ 208 Suspension of limitation in the case of claims for infringement of the right to sexual self-determination The limitation period in respect of claims for infringement of the right to sexual self-determination is suspended until the obligee’s 21st birthday. If, when the limitation period commences, the obligee in respect of claims for infringement of the right to sexual self-determination is living with the obligor as a domestic unit, limitation is suspended until the cessation of the domestic unit. |
§ 209 Wirkung der Hemmung Der Zeitraum, während dessen die Verjährung gehemmt ist, wird in die Verjährungsfrist nicht eingerechnet. |
§ 209 Effect of the suspension A period during which limitation is suspended is not included when calculating the limitation period. |
§ 210 Ablaufhemmung bei nicht voll Geschäftsfähigen (1) Ist eine geschäftsunfähige oder in der Geschäftsfähigkeit beschränkte Person ohne gesetzlichen Vertreter, so tritt eine für oder gegen sie laufende Verjährung nicht vor dem Ablauf von sechs Monaten nach dem Zeitpunkt ein, in dem die Person unbeschränkt geschäftsfähig oder der Mangel der Vertretung behoben wird. Ist die Verjährungsfrist kürzer als sechs Monate, so tritt der für die Verjährung bestimmte Zeitraum an die Stelle der sechs Monate. (2) Absatz 1 findet keine Anwendung, soweit eine in der Geschäftsfähigkeit beschränkte Person prozessfähig ist. |
§ 210 Expiration of the limitation period suspended in the case of persons without full legal capacity (1) If a person without full legal capacity or with limited legal capacity has no statutory representative, a limitation period is not completed to his benefit or detriment until the expiry of six months after the time when he acquires unlimited legal capacity or the lack of representative is cured. If the limitation period is less than six months, the period specified for limitation purposes applies instead of the period of six months. (2) Subsection (1) does not apply in so far as a person without full legal capacity is capable of suing and being sued. |
§ 211 Ablaufhemmung in Nachlassfällen Die Verjährung eines Anspruchs, der zu einem Nachlass gehört oder sich gegen einen Nachlass richtet, tritt nicht vor dem Ablauf von sechs Monaten nach dem Zeitpunkt ein, in dem die Erbschaft von dem Erben angenommen oder das Insolvenzverfahren über den Nachlass eröffnet wird oder von dem an der Anspruch von einem oder gegen einen Vertreter geltend gemacht werden kann. Ist die Verjährungsfrist kürzer als sechs Monate, so tritt der für die Verjährung bestimmte Zeitraum an die Stelle der sechs Monate. |
§ 211 Expiration of the limitation period suspended in matters relating to estates A claim that is part of or directed against an estate is not time-barred until at least six months have elapsed from the time when the inheritance is accepted by the heirs or when insolvency proceedings in respect of the estate are commenced or when the claim can be asserted by or against an agent. If the limitation period is less than six months, the period specified for limitation purposes applies instead of the period of six months. |
§ 212 Neubeginn der Verjährung (1) Die Verjährung beginnt erneut, wenn 1. der Schuldner dem Gläubiger gegenüber den Anspruch durch Abschlagszahlung, Zinszahlung, Sicherheitsleistung oder in anderer Weise anerkennt, oder 2. eine gerichtliche oder behördliche Vollstreckungshandlung vorgenommen oder beantragt wird. (2) Der erneute Beginn der Verjährung infolge einer Vollstreckungshandlung gilt als nicht eingetreten, wenn die Vollstreckungshandlung auf Antrag des Gläubigers oder wegen Mangels der gesetzlichen Voraussetzungen aufgehoben wird. (3) Der erneute Beginn der Verjährung durch den Antrag auf Vornahme einer Vollstreckungshandlung gilt als nicht eingetreten, wenn dem Antrag nicht stattgegeben oder der Antrag vor der Vollstreckungshandlung zurückgenommen oder die erwirkte Vollstreckungshandlung nach Absatz 2 aufgehoben wird. |
§ 212 Limitation period beginning anew (1) The limitation period begins anew if 1. the obligor acknowledges the claim to the obligee by part payment, payment of interest, the granting of security or in some other way, or 2. a judicial or official act of execution is performed or applied for. (2) The new beginning of the limitation period as a result of an act of execution is deemed not to have occurred if the act is annulled upon application by the obligee or because of a failure to fulfil the statutory requirements. (3) The new beginning of the limitation period as a result of an application for an act of execution is deemed not to have occurred if the application is not granted or is withdrawn before the act or the completed act is annulled in accordance with subsection (2) above. |
§ 213 Hemmung, Ablaufhemmung und erneuter Beginn der Verjährung bei anderen Ansprüchen Die Hemmung, die Ablaufhemmung und der erneute Beginn der Verjährung gelten auch für Ansprüche, die aus demselben Grund wahlweise neben dem Anspruch oder an seiner Stelle gegeben sind. |
§ 213 Suspension, suspension of expiration and recommencement of limitation in the case of other claims Suspension, suspension of expiration and the new beginning of the limitation period also applies to claims which may be pursued, on the same basis, as an ancillary claim or in lieu of the claim. |
Titel 3: Rechtsfolgen der Verjährung |
Title 3: Legal consequences of limitation |
§ 214 Wirkung der Verjährung (1) Nach Eintritt der Verjährung ist der Schuldner berechtigt, die Leistung zu verweigern. (2) Das zur Befriedigung eines verjährten Anspruchs Geleistete kann nicht zurückgefordert werden, auch wenn in Unkenntnis der Verjährung geleistet worden ist. Das gleiche gilt von einem vertragsmäßigen Anerkenntnis sowie einer Sicherheitsleistung des Schuldners. |
§ 214 Effect of limitation (1) When limitation occurs, the obligor is entitled to refuse to perform his obligation. (2) Performance made in satisfaction of a claim that has become time-barred may not be reclaimed, even if made without knowledge of the time-bar. The same applies to an acknowledgement made in accordance with a contract and to a security given by the obligor. |
§ 215 Aufrechnung und Zurückbehaltungsrecht nach Eintritt der Verjährung Die Verjährung schließt die Aufrechnung und die Geltendmachung eines Zurückbehaltungsrechts nicht aus, wenn der Anspruch in dem Zeitpunkt noch nicht verjährt war, in dem erstmals aufgerechnet oder die Leistung verweigert werden konnte. |
§ 215 Set-off and right of retention after limitation has occurred The fact that a claim is time-barred does not preclude set-off and assertion of a right of retention if the claim was not time-barred at the moment when set off could first have been made or performance refused. |
§ 216 Wirkung der Verjährung bei gesicherten Ansprüchen (1) Die Verjährung eines Anspruchs, für den eine Hypothek, eine Schiffshypothek oder ein Pfandrecht besteht, hindert den Gläubiger nicht, seine Befriedigung aus dem belasteten Gegenstand zu suchen. (2) Ist zur Sicherung eines Anspruchs ein Recht verschafft worden, so kann die Rückübertragung nicht auf Grund der Verjährung des Anspruchs gefordert werden. Ist das Eigentum vorbehalten, so kann der Rücktritt vom Vertrag auch erfolgen, wenn der gesicherte Anspruch verjährt ist. (3) Die Absätze 1 und 2 finden keine Anwendung auf die Verjährung von Ansprüchen auf Zinsen und andere wiederkehrenden Leistungen. |
§ 216 Effect of limitation in the case of secured claims (1) The time-bar of a claim in respect of which a mortgage, ship’s mortgage or lien exists does not preclude the obligee from seeking to satisfy his claim out of the encumbered object. (2) If a right has been procured in order to secure a claim, retransfer of the right cannot be demanded on the ground that the claim has become time-barred. If title has been reserved, the contract may be terminated even if the secured claim is time-barred. (3) Subsections (1) and (2) above do not apply to the limitation of claims for interest and other recurring obligations. |
§ 217 Verjährung von Nebenleistungen Mit dem Hauptanspruch verjährt der Anspruch auf die von ihm abhängenden Nebenleistungen, auch wenn die für diesen Anspruch geltende besondere Verjährung noch nicht eingetreten ist. |
§ 217 Limitation of collateral performance A claim for a collateral performance dependent on the main claim becomes time-barred at the same time as the main claim, even if the specific limitation period for the first-mentioned claim has not yet expired. |
§ 218 Unwirksamkeit des Rücktritts (1) Der Rücktritt wegen nicht oder nicht vertragsgemäß erbrachter Leistung ist unwirksam, wenn der Anspruch auf die Leistung oder der Nacherfüllungsanspruch verjährt ist und der Schuldner sich hierauf beruft. Dies gilt auch, wenn der Schuldner nach § 275 Abs. 1 bis 3, § 439 Abs. 3 oder § 635 Abs. 3 nicht zu leisten braucht und der Anspruch auf die Leistung oder der Nacherfüllungsanspruch verjährt wäre. § 216 Abs. 2 Satz 2 bleibt unberührt. (2) § 214 Abs. 2 findet entsprechende Anwendung. |
§ 218 Ineffectiveness of termination (1) Termination for non-performance or failure to perform in accordance with the contract is ineffective if the claim for performance or the claim for supplementary performance has become time-barred and the obligor raises that plea. This applies even if, by virtue of § 275 (1) to (3), § 439 (3) or § 635 (3), the obligor does not need to perform and the claim for performance or supplementary performance would be time-barred. § 216 (2), second sentence, is unaffected. (2) § 214 (2) applies mutatis mutandis. |
Buch 2: Recht der SchuldverhältnisseAbschnitt 1: Inhalt der SchuldverhältnisseTitel 1: Verpflichtung zur Leistung |
Second Book: Law of ObligationsSection 1: Subject matter of obligationsTitle 1: Obligation to perform |
§ 241 Pflichten aus dem Schuldverhältnis (1) Kraft des Schuldverhältnisses ist der Gläubiger berechtigt, von dem Schuldner eine Leistung zu fordern. Die Leistung kann auch in einem Unterlassen bestehen. (2) Das Schuldverhältnis kann nach seinem Inhalt jeden Teil zur Rücksicht auf die Rechte, Rechtsgüter und Interessen des anderen Teils verpflichten. |
§ 241 Duties arising out of the obligation (1) By virtue of the obligation the obligee is entitled to demand performance from the obligor. Performance may also consist in refraining from doing something. (2) An obligation may require each party to have regard to the other party’s rights, legally protected interests and other interests. |
§ 241a Lieferung unbestellter Sachen (1) Durch die Lieferung unbestellter Sachen oder durch die Erbringung unbestellter sonstiger Leistungen durch einen Unternehmer an einen Verbraucher wird ein Anspruch gegen diesen nicht begründet. (2) Gesetzliche Ansprüche sind nicht ausgeschlossen, wenn die Leistung nicht für den Empfänger bestimmt war oder in der irrigen Vorstellung einer Bestellung erfolgte und der Empfänger dies erkannt hat oder bei Anwendung der im Verkehr erforderlichen Sorgfalt hätte erkennen können. (3) Eine unbestellte Leistung liegt nicht vor, wenn dem Verbraucher statt der bestellten eine nach Qualität und Preis gleichwertige Leistung angeboten und er darauf hingewiesen wird, dass er zur Annahme nicht verpflichtet ist und die Kosten der Rücksendung nicht zu tragen hat. |
§241a Delivery of unsolicited things (1) The delivery of unsolicited things to a consumer by a businessperson or the supply of other unsolicited services does not found a claim against the consumer. (2) Statutory claims are not excluded if the performance was not intended for the recipient or took place under the mistaken assumption that an order had been placed and the recipient was aware of this or could have been aware of this if he had observed the relevant accepted standards of care. (3) Performance is not unsolicited where, instead of the performance ordered, the consumer is offered performance that is equivalent in quality and price, and it is drawn to his attention that he is not obliged to accept it and does not have to pay the costs of return carriage. |
§ 242 Leistung nach Treu und Glauben Der Schuldner ist verpflichtet, die Leistung so zu bewirken, wie Treu und Glauben mit Rücksicht auf die Verkehrssitte es erfordern. |
§ 242 Performance in good faith The obligor must perform in a manner consistent with good faith taking into account accepted practice. |
§ 243 Gattungsschuld (1) Wer eine nur der Gattung nach bestimmte Sache schuldet, hat eine Sache von mittlerer Art und Güte zu leisten. (2) Hat der Schuldner das zur Leistung einer solchen Sache seinerseits Erforderliche getan, so beschränkt sich das Schuldverhältnis auf diese Sache. |
§ 243 Generic obligation (1) A person whose obligation is to provide things described only in generic terms must provide things of average kind and quality. (2) If the obligor has done everything necessary on his part to supply such things, the obligation is restricted to those things. |
§ 244 Geldschuld (1) Ist eine in anderer Währung als Euro ausgedrückte Geldschuld im Inland zu zahlen, so kann die Zahlung in Euro erfolgen, es sei denn, dass Zahlung in der anderen Währung ausdrücklich vereinbart ist. > (2) Die Umrechnung erfolgt nach dem Kurswerte, der zur Zeit der Zahlung für den Zahlungsort maßgebend ist. |
§ 244 Money debts (1) If a money debt expressed in a currency other than the Euro is payable in Germany, payment may be made in Euro unless payment in the other currency is an express term of the contract. (2) The debt is converted at the rate applicable at the place of payment at the time of payment. |
§ 245 Geldsortenschuld Ist eine Geldschuld in einer bestimmten Münzsorte zu zahlen, die sich zur Zeit der Zahlung nicht mehr im Umlauf befindet, so ist die Zahlung so zu leisten, wie wenn die Münzsorte nicht bestimmt wäre. |
§ 245 Debt payable in a specific type of coin If a debt is payable in a specific type of coin which is no longer in circulation at the time of payment, payment is to be made in the manner which would have been applicable if the type of coin had not been specified. |
§ 246 Gesetzlicher Zinssatz Ist eine Schuld nach Gesetz oder Rechtsgeschäft zu verzinsen, so sind vier vom Hundert für das Jahr zu entrichten, sofern nicht ein anderes bestimmt ist. |
§ 246 Statutory rate of interest If interest on a debt is payable by virtue of statute or of a legal transaction, the interest rate is 4% per year, unless otherwise provided. |
§ 247 Basiszinssatz (1) Der Basiszinssatz beträgt 3,62 Prozent. Er verändert sich zum 1. Januar und 1. Juli eines jeden Jahres um die Prozentpunkte, um welche die Bezugsgröße seit der letzten Veränderung des Basiszinssatzes gestiegen oder gefallen ist. Bezugsgröße ist der Zinssatz für die jüngste Hauptrefinanzierungsoperation der Europäischen Zentralbank vor dem ersten Kalendertag des betreffenden Halbjahres. (2) Die Deutsche Bundesbank gibt den geltenden Basiszinssatz unverzüglich nach den in Absatz 1 Satz 2 genannten Zeitpunkten im Bundesanzeiger bekannt. |
§ 247 Basic rate of interest (1) The basic rate of interest is 3.62 %. It changes on 1 January and 1 July each year by the percentage points by which the reference rate has risen or fallen since the last change in the basic rate of interest. The reference rate is the interest rate for the most recent main refinancing operation of the European Central Bank prior to the first calendar day of the six month period concerned. (2) The applicable basic rate of interest is announced by the Deutsche Bundesbank in the Bundesanzeiger[3 ] immediately after the dates referred to in subsection (1), second sentence, above. |
§ 275 Ausschluss der Leistungspflicht (1) Der Anspruch auf Leistung ist ausgeschlossen, soweit diese für den Schuldner oder für jedermann unmöglich ist. (2) Der Schuldner kann die Leistung verweigern, soweit diese einen Aufwand erfordert, der unter Beachtung des Inhalts des Schuldverhältnisses und der Gebote von Treu und Glauben in einem groben Missverhältnis zu dem Leistungsinteresse des Gläubigers steht. Bei der Bestimmung der dem Schuldner zuzumutenden Anstrengungen ist auch zu berücksichtigen, ob der Schuldner das Leistungshindernis zu vertreten hat. (3) Der Schuldner kann die Leistung ferner verweigern, wenn er die Leistung persönlich zu erbringen ist und sie ihm unter Abwägung des seiner Leistung entgegenstehenden Hindernisses mit dem Leistungsinteresse des Gläubigers nicht zugemutet werden kann. (4) Die Rechte des Gläubigers bestimmen sich nach den §§ 280, 283 bis 285, 311a und 326. |
§ 275 Exclusion of the obligation to perform (1) A claim for performance cannot be made in so far as it is impossible for the obligor or for anyone else to perform. (2) The obligor may refuse to perform in so far as performance requires expenditure which, having regard to the subject matter of the obligation and the principle of good faith, is manifestly disproportionate to the obligee’s interest in performance. When determining what may reasonably be required of the obligor, regard must also be had to whether he is responsible for the impediment. (3) Moreover, the obligor may refuse to perform if he is to effect the performance in person and, after weighing up the obligee’s interest in performance and the impediment to performance, performance cannot be reasonably required of the obligor. (4) The obligee’s rights are determined by §§ 280, 283 to 285, 311a and 326. |
§ 276 Verantwortlichkeit des Schuldners (1) Der Schuldner hat Vorsatz und Fahrlässigkeit zu vertreten, wenn eine strengere oder mildere Haftung weder bestimmt noch aus dem sonstigen Inhalt des Schuldverhältnisses, insbesondere aus der Übernahme einer Garantie oder eines Beschaffungsrisikos zu entnehmen ist. Die Vorschriften der §§ 827 und 828 finden entsprechende Anwendung. (2) Fahrlässig handelt, wer die im Verkehr erforderliche Sorgfalt außer Acht lässt. (3) Die Haftung wegen Vorsatzes kann dem Schuldner nicht im Voraus erlassen werden. |
§ 276 Liability of the obligor (1) The obligor is liable for deliberate and negligent acts or omissions, unless the existence of a stricter or more lenient degree of liability is specified or to be inferred from the other subject matter of the obligation, in particular the assumption of a guarantee or the acquisition risk. The provisions of §§ 827 and 828 apply mutatis mutandis. (2) A person acts negligently if he fails to observe the relevant accepted standards of care. (3) The obligor cannot be relieved in advance of liability for deliberate acts or omissions. |
§ 277 Sorgfalt in eigenen Angelegenheiten; grobe Fahrlässigkeit Wer nur für diejenige Sorgfalt einzustehen hat, welche er in eigenen Angelegenheiten anzuwenden pflegt, ist von der Haftung wegen grober Fahrlässigkeit nicht befreit. |
§ 277 Standard of care in one’s own affairs; gross negligence A person who is liable only for failure to display the standard of care that he displays in his own affairs is not relieved of liability for gross negligence. |
§ 278 Verschulden von Erfüllungsgehilfen Der Schuldner hat ein Verschulden seines gesetzlichen Vertreters und der Personen, deren er sich zur Erfüllung seiner Verbindlichkeit bedient, in gleichem Umfange zu vertreten wie eigenes Verschulden. Die Vorschrift des § 276 Abs. 3 findet keine Anwendung. |
§ 278 Fault of persons employed to perform an obligation The obligor is liable for the fault of his statutory agent, and of persons whom he employs to perform his obligation, to the same extent as for his own fault. The rule in § 276 (3) does not apply. |
§ 279 (aufgehoben) |
§ 279 (repealed) |
§ 280 Schadensersatz wegen Pflichtverletzung (1) Verletzt der Schuldner eine Pflicht aus dem Schuldverhältnis, so kann der Gläubiger Ersatz des hierdurch entstehenden Schadens verlangen. Dies gilt nicht, wenn der Schuldner die Pflichtverletzung nicht zu vertreten hat. (2) Schadensersatz wegen Verzögerung der Leistung kann der Gläubiger nur unter der zusätzlichen Voraussetzung des § 286 verlangen. (3) Schadensersatz statt der Leistung kann der Gläubiger nur unter den zusätzlichen Voraussetzungen des § 281, des § 282 oder des § 283 verlangen. |
§ 280 Compensation for breach of duty (1) If the obligor fails to comply with a duty arising under the obligation, the obligee may claim compensation for the loss resulting from this breach. This does not apply if the obligor is not liable for the failure. (2) The obligee may demand compensation for delay in performance only if the additional requirement in § 286 is satisfied. (3) The obligee may demand compensation in lieu of performance only if the additional requirements of § 281, § 282 or § 283 are satisfied. |
§ 281 Schadensersatz statt der Leistung wegen nicht oder nicht wie geschuldet erbrachter Leistung (1) Soweit der Schuldner die fällige Leistung nicht oder nicht wie geschuldet erbringt, kann der Gläubiger unter den Voraussetzungen des § 280 Abs. 1 Schadensersatz statt der Leistung verlangen, wenn er dem Schuldner erfolglos eine angemessene Frist zur Leistung oder Nacherfüllung bestimmt hat. Hat der Schuldner eine Teilleistung bewirkt, so kann der Gläubiger Schadensersatz statt der ganzen Leistung nur verlangen, wenn er an der Teilleistung kein Interesse hat. Hat der Schuldner die Leistung nicht wie geschuldet bewirkt, so kann der Gläubiger Schadensersatz statt der ganzen Leistung nicht verlangen, wenn die Pflichtverletzung unerheblich ist. (2) Die Fristsetzung ist entbehrlich, wenn der Schuldner die Leistung ernsthaft und endgültig verweigert oder wenn besondere Umstände vorliegen, die unter Abwägung der beiderseitigen Interessen die sofortige Geltendmachung des Schadenersatzanspruchs rechtfertigen. (3) Kommt nach der Art der Pflichtverletzung eine Fristsetzung nicht in Betracht, so tritt an deren Stelle eine Abmahnung. (4) Der Anspruch auf die Leistung ist ausgeschlossen, sobald der Gläubiger statt der Leistung Schadensersatz verlangt hat. (5) Verlangt der Gläubiger Schadensersatz statt der ganzen Leistung, so ist der Schuldner zur Rückforderung des Geleisteten nach den §§ 346 bis 348 berechtigt. |
§ 281 Compensation in lieu of performance because of failure to perform or failure to perform properly (1) In so far as the obligor fails to perform when performance is due or fails to perform properly, the obligee may, subject to the requirements of § 280 (1), demand compensation in lieu of performance if he has fixed to no avail a reasonable period within which the obligor is to perform or to effect supplementary performance. If the obligor has performed only in part, the obligee may demand compensation in lieu of full performance only if he has no interest in performance in part. If the obligor has failed to perform properly, the obligee may not demand compensation in lieu of performance if the breach of duty is immaterial. (2) A period for performance does not have to be fixed if the obligor seriously and definitely refuses to perform or if there are special circumstances which, after each party’s interests are balanced, justify the immediate assertion of a claim for compensation. (3) If the type of breach of duty is such that, it is not feasible to fix a period for performance, a warning notice replaces the fixing of such a period. (4) The claim for performance is excluded once the obligee has demanded compensation in lieu of performance. (5) If the obligee demands compensation in lieu of full performance, then the obligor may claim, in accordance with §§ 346 to 348, the return of whatever he has performed. |
§ 282 Schadensersatz statt der Leistung wegen Verletzung einer Pflicht nach § 241 Abs. 2 Verletzt der Schuldner eine Pflicht nach § 241 Abs. 2, kann der Gläubiger unter den Voraussetzungen des § 280 Abs. 1 Schadensersatz statt der Leistung verlangen, wenn ihm die Leistung durch den Schuldner nicht mehr zuzumuten ist. |
§ 282 Compensation in lieu of performance because of infringement of a duty under § 241 (2) If the obligor infringes a duty under § 241 (2), the obligee may, subject to the requirements of § 280 (1), demand compensation in lieu of performance if he can no longer reasonably be expected to accept performance by the obligor. |
§ 283 Schadensersatz statt der Leistung bei Ausschluss der Leistungspflicht Braucht der Schuldner nach § 275 Abs. 1 bis 3 nicht zu leisten, kann der Gläubiger unter den Voraussetzungen des § 280 Abs. 1 Schadensersatz statt der Leistung verlangen. § 281 Abs. 1 Satz 2 und 3 und Abs. 5 finden entsprechende Anwendung. |
§ 283 Compensation in lieu of performance where there is no duty to perform If, by virtue of § 275 (1) to (3), the obligor does not have to perform, the obligee may demand compensation in lieu of performance. § 281 (1), second and third sentence, and (5) apply mutatis mutandis. |
§ 284 Ersatz vergeblicher Aufwendungen Anstelle des Schadensersatzes statt der Leistung kann der Gläubiger Ersatz der Aufwendungen verlangen, die er im Vertrauen auf den Erhalt der Leistung gemacht hat und billigerweise machen durfte, es sei denn, deren Zweck wäre auch ohne die Pflichtverletzung des Schuldners nicht erreicht worden. |
§ 284 Reimbursement for wasted expenditure Instead of demanding compensation in lieu of performance, the obligee may demand reimbursement of the expenditure which he has incurred in reasonable reliance on the receipt of performance, save where the purpose of that expenditure would not have been achieved even if the obligor had not breached his duty. |
§ 285 Herausgabe des Ersatzes (1) Erlangt der Schuldner infolge des Umstandes, auf Grund dessen er die Leistung nach § 275 Abs. 1 bis 3 nicht zu erbringen braucht, für den geschuldeten Gegenstand einen Ersatz oder einen Ersatzanspruch, so kann der Gläubiger Herausgabe des als Ersatz Empfangenen oder Abtretung des Ersatzanspruchs verlangen. (2) Kann der Gläubiger statt der Leistung Schadensersatz verlangen, so mindert sich dieser, wenn er von dem in Absatz 1 bestimmten Recht Gebrauch macht, um den Wert des erlangten Ersatzes oder Ersatzanspruchs. |
§ 285 Surrender of substitute (1) If, as a result of a circumstance under which § 275(1) to (3) relieves the obligor of the obligation to perform, the obligor obtains a substitute or a substitute claim for the object owed, the obligee may demand surrender of what has been received as substitute or an assignment of the substitute claim. (2) If the obligee may demand compensation in lieu of performance, then, if he uses the right laid down in subsection (1) above, the compensation is reduced by the value of the substitute or substitute claim he has obtained. |
§ 286 Verzug des Schuldners (1) Leistet der Schuldner auf eine Mahnung des Gläubigers nicht, die nach dem Eintritt der Fälligkeit erfolgt, so kommt er durch die Mahnung in Verzug. Der Mahnung stehen die Erhebung der Klage auf die Leistung sowie die Zustellung eines Mahnbescheids im Mahnverfahren gleich. (2) Der Mahnung bedarf es nicht, wenn 1. für die Leistung eine Zeit nach dem Kalender bestimmt ist, 2. der Leistung ein Ereignis vorauszugehen hat und eine angemessene Zeit für die Leistung in der Weise bestimmt ist, dass sie sich von dem Ereignis an nach dem Kalender berechnen lässt, 3. der Schuldner die Leistung ernsthaft und endgültig verweigert, 4. aus besonderen Gründen unter Abwägung der beiderseitigen Interessen der sofortige Eintritt des Verzugs gerechtfertigt ist. (3) Der Schuldner einer Entgeltforderung kommt spätestens in Verzug, wenn er nicht innerhalb von 30 Tagen nach Fälligkeit und Zugang einer Rechnung oder gleichwertigen Zahlungsaufstellung leistet; dies gilt gegenüber einem Schuldner, der Verbraucher ist, nur, wenn auf diese Folgen in der Rechnung oder Zahlungsaufstellung besonders hingewiesen worden ist. Wenn der Zeitpunkt des Zugangs der Rechnung oder Zahlungsaufstellung unsicher ist, kommt der Schuldner, der nicht Verbraucher ist, spätestens 30 Tage nach Fälligkeit und Empfang der Gegenleistung in Verzug. (4) Der Schuldner kommt nicht in Verzug, solange die Leistung infolge eines Umstandes unterbleibt, den er nicht zu vertreten hat. |
§ 286 Delay by the obligor (1) If, after notice from the obligee to perform, such notice having been given after performance became due, the obligor fails to perform, that notice puts him in default. The bringing of an action for performance and the service of a demand for payment in summary debt proceedings is equivalent to a notice to perform. (2) Notice to perform is unnecessary, if 1. a time for performance is determined according to the calendar, 2. an event must precede performance and an appropriate time for the performance is fixed in such a way that it can be calculated according to the calendar from the date of the event, 3. the obligor seriously and definitely refuses to perform, 4. having regard to each party’s interests, special reasons justify the occurrence of default with immediate effect . (3) The obligor of a claim for remuneration is put in default at the latest if he fails to perform within 30 days after the due date and receipt of an invoice or equivalent payment statement; this applies to an obligor who is a consumer only if a specific reference to those consequences has been made in the invoice or payment statement. If the time at which the invoice or payment statement reached the obligor is uncertain, an obligor who is not a consumer is put in default at the latest 30 days after the due date and receipt of the counterperformance. (4) The obligor is not put in default for as long as performance is not made because of a circumstance for which he is not responsible. |
§ 287 Verantwortlichkeit während des Verzugs Der Schuldner hat während des Verzugs jede Fahrlässigkeit zu vertreten. Er haftet wegen der Leistung auch für Zufall, es sei denn, dass der Schaden auch bei rechtzeitiger Leistung eingetreten sein würde. |
§ 287 Liability during a period of default During a period of default the obligor is liable for any negligence. He remains liable for performance even in the event of fortuitous events, unless the damage would have occurred even if performance had been made on time. |
§ 288 Verzugszinsen (1) Eine Geldschuld ist während des Verzugs zu verzinsen. Der Verzugszinssatz beträgt für das Jahr fünf Prozentpunkte über dem Basiszinssatz. (2) Bei Rechtsgeschäften, an denen ein Verbraucher nicht beteiligt ist, beträgt der Zinssatz für Entgeltforderungen acht Prozentpunkte über dem Basiszinssatz. (3) Der Gläubiger kann aus einem anderen Rechtsgrund höhere Zinsen verlangen. (4) Die Geltendmachung eines weiteren Schadens ist nicht ausgeschlossen. |
§ 288 Default interest (1) Interest is payable on a money debt during the period of default. The rate of default interest is 5% per annum above the basic interest rate. (2) In the case of legal transactions to which a consumer is not a party the interest rate for claims for remuneration is 8% above the basic rate. (3) The obligee may claim higher interest on a different legal basis. (4) The right to claim additional loss is not excluded. |
[Minor amendments to §§ 291 and 296.] | |
Abschnitt 2: Gestaltung rechtsgeschäftlicher Schuldverhältnisse durch Allgemeine Geschäftsbedingungen |
Section 2: Shaping contractual obligations by means of standard business terms |
§ 305 Einbeziehung Allgemeiner Geschäftsbedingungen in den Vertrag (1) Allgemeine Geschäftsbedingungen sind alle für eine Vielzahl von Verträgen vorformulierten Vertragsbedingungen, die eine Vertragspartei (Verwender) der anderen Vertragspartei bei Abschluss eines Vertrags stellt. Gleichgültig ist, ob die Bestimmungen einen äußerlich gesonderten Bestandteil des Vertrags bilden oder in die Vertragsurkunde selbst aufgenommen werden, welchen Umfang sie haben, in welcher Schriftart sie verfasst sind und welche Form der Vertrag hat. Allgemeine Geschäftsbedingungen liegen nicht vor, soweit die Vertragsbedingungen zwischen den Vertragsparteien im einzelnen ausgehandelt sind. (2) Allgemeine Geschäftsbedingungen werden nur dann Bestandteil eines Vertrags, wenn der Verwender bei Vertragsschluss 1. die andere Vertragspartei ausdrücklich oder, wenn ein ausdrücklicher Hinweis wegen der Art des Vertragsschlusses nur unter unverhältnismäßigen Schwierigkeiten möglich ist, durch deutlich sichtbaren Aushang am Ort des Vertragsschlusses auf sie hinweist und 2. der anderen Vertragspartei die Möglichkeit verschafft, in zumutbarer Weise, die auch eine für den Verwender erkennbare körperliche Behinderung der anderen Vertragspartei angemessen berücksichtigt, von ihrem Inhalt Kenntnis zu nehmen, und wenn die andere Vertragspartei mit ihrer Geltung einverstanden ist. (3) Die Vertragsparteien können für eine bestimmte Art von Rechtsgeschäften die Geltung bestimmter Allgemeiner Geschäftsbedingungen unter Beachtung der in Absatz 2 bezeichneten Erfordernisse im Voraus vereinbaren. |
§ 305 Incorporation of standard business terms into the contract (1) Standard business terms are all contractual terms pre-established for a multitude of contracts which one party to the contract (the user) presents to the other party upon the conclusion of the contract. It is irrelevant whether the provisions appear as a separate part of a contract or are included in the contractual document itself, how extensive they are, what script is used for them, or what form the contract takes. Contractual terms do not constitute standard business terms where they have been individually negotiated between the parties. (2) Standard business terms are incorporated into the contract only if, during the conclusion of the contract, the user 1. expressly draws the other party’s attention to them, or if, on account of the way in which the contract is concluded, an express reference to them is unreasonably difficult, he draws his attention to them by means of a clearly visible sign at the place where the contract is concluded and 2. gives the other party, in a reasonable manner that also appropriately takes account of any physical handicap of the other party discernible by the user, the possibility of gaining knowledge of their content, and if the other party agrees that they are to apply. (3) Subject to observance of the requirements set out in subsection (2) above, the parties may agree in advance that particular standard business terms will apply to a particular type of legal transaction. |
§ 305a Einbeziehung in besonderen Fällen Auch ohne Einhaltung der in § 305 Abs. 2 Nr. 1 und 2 bezeichneten Erfordernisse werden einbezogen, wenn die andere Vertragspartei mit ihrer Geltung einverstanden ist, 1. die mit Genehmigung der zuständigen Verkehrsbehörde oder auf Grund von internationalen Übereinkommen erlassenen Tarife und Ausführungsbestimmungen der Eisenbahnen und die nach Maßgabe des Personenbeförderungsgesetzes genehmigten Beförderungsbedingungen der Straßenbahnen, Obusse und Kraftfahrzeuge im Linienverkehr in den Beförderungsvertrag, 2. die im Amtsblatt der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post veröffentlichten und in den Geschäftsstellen des Verwenders bereitgehaltenen Allgemeinen Geschäftsbedingungen a) in Beförderungsverträge, die außerhalb von Geschäftsräumen durch den Einwurf von Postsendungen in Briefkästen abgeschlossen werden, b) in Verträge über Telekommunikations, Informations und andere Dienstleistungen, die unmittelbar durch Einsatz von Fernkommunikationsmitteln und während der Erbringung einer Telekommunikationsdienstleistung in einem Mal erbracht werden, wenn die Allgemeinen Geschäftsbedingungen der anderen Vertragspartei nur unter unverhältnismäßigen Schwierigkeiten vor dem Vertragsschluss zugänglich gemacht werden können. |
§ 305a Incorporation in special cases Even if the requirements set out in § 305 (2) Nos 1 and 2 are not observed, if the other party agrees to their application: 1. railway tariffs and regulations adopted with the approval of the competent transport authority or on the basis of international conventions and terms of transport, authorised in accordance with the Passenger Transport Act, of trams, trolley buses and motor vehicles in scheduled services are incorporated into the transport contract; 2. standard business terms published in the official journal of the regulatory authority for Post and Telecommunications and kept available in the user’s business premises are incorporated a) into contracts of carriage concluded away from business premises by the posting of items in post boxes, (b) into contracts for telecommunications, information and other services that are provided directly and in one go by means of remote communication and during the provision of a telecommunications service, if it is unreasonably difficult to make the standard business terms available to the other party before conclusion of the contract. |
§ 305b Vorrang der Individualabrede Individuelle Vertragsabreden haben Vorrang vor Allgemeinen Geschäftsbedingungen. |
§ 305b Precedence of individually negotiated terms Individually negotiated terms take precedence over standard business terms. |
§ 305c Überraschende und mehrdeutige Klauseln (1) Bestimmungen in Allgemeinen Geschäftsbedingungen, die nach den Umständen, insbesondere nach dem äußeren Erscheinungsbild des Vertrags, so ungewöhnlich sind, dass der Vertragspartner des Verwenders mit ihnen nicht zu rechnen braucht, werden nicht Vertragsbestandteil. (2) Zweifel bei der Auslegung Allgemeiner Geschäftsbedingungen gehen zu Lasten des Verwenders. |
§ 305c Surprising and ambiguous clauses (1) Provisions in standard business terms which in the circumstances, in particular in view of the outward appearance of the contract, are so unusual that the contractual partner of the user could not be expected to have reckoned with them, do not form part of the contract. (2) In case of doubt, standard business terms are interpreted against the user. |
§ 306 Rechtsfolgen bei Nichteinbeziehung und Unwirksamkeit (1) Sind Allgemeine Geschäftsbedingungen ganz oder teilweise nicht Vertragsbestandteil geworden oder unwirksam, so bleibt der Vertrag im Übrigen wirksam. (2) Soweit die Bestimmungen nicht Vertragsbestandteil geworden oder unwirksam sind, richtet sich der Inhalt des Vertrags nach den gesetzlichen Vorschriften. (3) Der Vertrag ist unwirksam, wenn das Festhalten an ihm auch unter Berücksichtigung der nach Absatz 2 vorgesehenen Änderung eine unzumutbare Härte für eine Vertragspartei darstellen würde. |
§ 306 Legal consequences of non-incorporation and invalidity (1) If all or some standard business terms have not become part of the contract or are invalid, the remainder of the contract continues to be valid. (2) Where provisions have not become part of the contract or are invalid, the content of the contract is determined by the statutory rules. (3) The contract is invalid if one party would suffer unreasonable hardship if he were bound by the contract even after the amendment provided for in subsection (2) above. |
§ 306a Umgehungsverbot Die Vorschriften dieses Abschnitts finden auch Anwendung, wenn sie durch anderweitige Gestaltungen umgangen werden. |
§ 306a No circumvention The rules in this section apply even if they are circumvented by other arrangements. |
§ 307 Inhaltskontrolle (1) Bestimmungen in Allgemeinen Geschäftsbedingungen sind unwirksam, wenn sie den Vertragspartner des Verwenders entgegen den Geboten von Treu und Glauben unangemessen benachteiligen. Eine unangemessene Benachteiligung kann sich auch daraus ergeben, dass die Bestimmung nicht klar und verständlich ist. (2) Eine unangemessene Benachteiligung ist im Zweifel anzunehmen, wenn eine Bestimmung 1. mit wesentlichen Grundgedanken der gesetzlichen Regelung, von der abgewichen wird, nicht zu vereinbaren ist, oder 2. wesentliche Rechte oder Pflichten, die sich aus der Natur des Vertrags ergeben, so einschränkt, dass die Erreichung des Vertragszwecks gefährdet ist. (3) Die Absätze 1 und 2 sowie die §§ 308 und 309 gelten nur für Bestimmungen in Allgemeinen Geschäftsbedingungen, durch die von Rechtsvorschriften abweichende oder diese ergänzende Regelungen vereinbart werden. Andere Bestimmungen können nach Absatz 1 Satz 2 in Verbindung mit Absatz 1 Satz 1 unwirksam sein. |
§ 307 Review of subject-matter (1) Provisions in standard business terms are invalid if, contrary to the requirement of good faith, they place the contractual partner of the user at an unreasonable disadvantage. An unreasonable disadvantage may also result from the fact that the provision is not clear and comprehensible. (2) In case of doubt, an unreasonable disadvantage is assumed if a provision 1. cannot be reconciled with essential basic principles of the statutory rule from which it deviates, or 2. restricts essential rights or duties resulting from the nature of the contract in such a manner that there is a risk that the purpose of the contract will not be achieved. (3) Subsections (1) and (2) above, and §§ 308 and 309 apply only to provisions in standard business terms by means of which provisions derogating from legal rules or provisions supplementing those rules are agreed. Other provisions may be invalid under subsection (1), sentence 2, above, in conjunction with subsection (1), sentence 1, above. |
§ 308 Klauselverbote mit Wertungsmöglichkeit In Allgemeinen Geschäftsbedingungen ist insbesondere unwirksam 1. (Annahme und Leistungsfrist) eine Bestimmung, durch die sich der Verwender unangemessen lange oder nicht hinreichend bestimmte Fristen für die Annahme oder Ablehnung eines Angebots oder die Erbringung einer Leistung vorbehält; ausgenommen hiervon ist der Vorbehalt, erst nach Ablauf der Widerrufs oder Rückgabefrist nach § 355 Abs. 1 und 2 und § 356 zu leisten; 2. (Nachfrist) eine Bestimmung, durch die sich der Verwender für die von ihm zu bewirkende Leistung abweichend von Rechtsvorschriften eine unangemessen lange oder nicht hinreichend bestimmte Nachfrist vorbehält; 3. (Rücktrittsvorbehalt) die Vereinbarung eines Rechts des Verwenders, sich ohne sachlich gerechtfertigten und im Vertrag angegebenen Grund von seiner Leistungspflicht zu lösen; dies gilt nicht für Dauerschuldverhältnisse; 4. (Änderungsvorbehalt) die Vereinbarung eines Rechts des Verwenders, die versprochene Leistung zu ändern oder von ihr abzuweichen, wenn nicht die Vereinbarung der Änderung oder Abweichung unter Berücksichtigung der Interessen des Verwenders für den anderen Vertragsteil zumutbar ist; 5. (Fingierte Erklärungen) eine Bestimmung, wonach eine Erklärung des Vertragspartners des Verwenders bei Vornahme oder Unterlassung einer bestimmten Handlung als von ihm abgegeben oder nicht abgegeben gilt, es sei denn, dass a) dem Vertragspartner eine angemessene Frist zur Abgabe einer ausdrücklichen Erklärung eingeräumt ist und b) der Verwender sich verpflichtet, den Vertragspartner bei Beginn der Frist auf die vorgesehene Bedeutung seines Verhaltens besonders hinzuweisen; dies gilt nicht für Verträge, in die Teil B der Verdingungsordnung für Bauleistungen insgesamt einbezogen ist; 6. (Fiktion des Zugangs) eine Bestimmung, die vorsieht, dass eine Erklärung des Verwenders von besonderer Bedeutung dem anderen Vertragsteil als zugegangen gilt; 7. (Abwicklung von Verträgen) eine Bestimmung, nach der der Verwender für den Fall, dass eine Vertragspartei vom Vertrag zurücktritt oder den Vertrag kündigt, a) eine unangemessen hohe Vergütung für die Nutzung oder den Gebrauch einer Sache oder eines Rechts oder für erbrachte Leistungen oder b) einen unangemessen hohen Ersatz von Aufwendungen verlangen kann; 8. (Nichtverfügbarkeit der Leistung) die nach Nummer 3 zulässige Vereinbarung eines Vorbehalts des Verwenders, sich von der Verpflichtung zur Erfüllung des Vertrags bei Nichtverfügbarkeit der Leistung zu lösen, wenn sich der Verwender nicht verpflichtet, a) den Vertragspartner unverzüglich über die Nichtverfügbarkeit zu informieren und b) Gegenleistungen des Vertragspartners unverzüglich zu erstatten. |
§ 308 Clauses whose validity depends on an appraisal In standard business terms the following terms, in particular, are invalid: 1. (period for acceptance or performance) a provision by which the user reserves the right to an unreasonably long or inadequately specified period for acceptance or rejection of an offer or for performance; this does not include reservation of the right to perform only after expiry of the period for revocation or return under §§ 355 (1) and (2) and 356; 2. (additional period for performance) a provision by which the user, in derogation from legislative provisions, reserves the right to an unreasonably long or inadequately specified additional period within which to perform; 3. (right of termination) the stipulation of a right for the user to free himself, without an objectively justified reason specified in the contract, of his duty to perform; this does not apply to a contract for the performance of a recurring obligation; 4. (right of amendment) the stipulation of the user’s right to alter or depart from the promised performance, unless, taking into account the user’s interests, the stipulation to alter or depart from performance is reasonable for the other party; 5. (fictitious declarations) a provision whereby a declaration of the user's contractual partner is deemed or not deemed to have been made by him if he does or fails to do a particular act, unless a) he is allowed a reasonable period within which to make an express declaration and b) the user undertakes to draw to his attention at the beginning of the period the particular significance of his conduct; this does not apply to contracts in which the whole of Part B of the contracting rules for award of public works contracts is incorporated; 6. (fictional receipt) a provision which provides that a declaration by the user of particular importance is deemed to have been received by the other party; 7. (winding-up of contracts) a provision by which, in the event that one of the parties to the contract terminates the contract or gives notice to terminate it, the user can demand a) unreasonably high remuneration for the utilisation or use of a thing or a right or for performance made, or b) unreasonably high reimbursement of expenditure; 8. (unavailability of the object of performance) a stipulation permitted under 3. above of the user’s right to free himself of his obligation to perform the contract if the object of the performance is not available, unless the user agrees a) to inform the other party immediately of the unavailability, and b) immediately to refund counter-performance by that party. |
§ 309 Klauselverbote ohne Wertungsmöglichkeit Auch soweit eine Abweichung von den gesetzlichen Vorschriften zulässig ist, ist in Allgemeinen Geschäftsbedingungen unwirksam 1. (Kurzfristige Preiserhöhungen) eine Bestimmung, welche die Erhöhung des Entgelts für Waren oder Leistungen vorsieht, die innerhalb von vier Monaten nach Vertragsschluss geliefert oder erbracht werden sollen; dies gilt nicht bei Waren oder Leistungen, die im Rahmen von Dauerschuldverhältnissen geliefert oder erbracht werden; 2. (Leistungsverweigerungsrechte) eine Bestimmung, durch die a) das Leistungsverweigerungsrecht, das dem Vertragspartner des Verwenders nach § 320 zusteht, ausgeschlossen oder eingeschränkt wird, oder b) ein dem Vertragspartner des Verwenders zustehendes Zurückbehaltungsrecht, soweit es auf demselben Vertragsverhältnis beruht, ausgeschlossen oder eingeschränkt, insbesondere von der Anerkennung von Mängeln durch den Verwender abhängig gemacht wird; 3. (Aufrechnungsverbot) eine Bestimmung, durch die dem Vertragspartner des Verwenders die Befugnis genommen wird, mit einer unbestrittenen oder rechtskräftig festgestellten Forderung aufzurechnen; 4. (Mahnung, Fristsetzung) eine Bestimmung, durch die der Verwender von der gesetzlichen Obliegenheit freigestellt wird, den anderen Vertragsteil zu mahnen oder ihm eine Frist für die Leistung oder Nacherfüllung zu setzen; 5. (Pauschalierung von Schadensersatzansprüchen) die Vereinbarung eines pauschalierten Anspruchs des Verwenders auf Schadensersatz oder Ersatz einer Wertminderung, wenn a) die Pauschale den in den geregelten Fällen nach dem gewöhnlichen Lauf der Dinge zu erwartenden Schaden oder die gewöhnlich eintretende Wertminderung übersteigt, oder b) dem anderen Vertragsteil nicht ausdrücklich der Nachweis gestattet wird, ein Schaden oder eine Wertminderung sei überhaupt nicht entstanden oder wesentlich niedriger als die Pauschale; 6. (Vertragsstrafe) eine Bestimmung, durch die dem Verwender für den Fall der Nichtabnahme oder verspäteten Abnahme der Leistung, des Zahlungsverzugs oder für den Fall, dass der andere Vertragsteil sich vom Vertrag löst, Zahlung einer Vertragsstrafe versprochen wird; 7. (Haftungsausschluss bei Verletzung von Leben, Körper, Gesundheit und bei grobem Verschulden) a) (Verletzung von Leben, Körper, Gesundheit) ein Ausschluss oder eine Begrenzung der Haftung für Schäden aus der Verletzung des Lebens, des Körpers oder der Gesundheit , die auf einer fahrlässigen Pflichtverletzung des Verwenders oder einer vorsätzlichen oder fahrlässigen Pflichtverletzung eines gesetzlichen Vertreters oder Erfüllungsgehilfen des Verwenders beruhen b) (grobes Verschulden) ein Ausschluss oder eine Begrenzung der Haftung für sonstige Schäden, die auf einer grob fahrlässigen Pflichtverletzung des Verwenders oder auf einer vorsätzlichen oder grob fahrlässigen Pflichtverletzung eines gesetzlichen Vertreters oder Erfüllungsgehilfen des Verwenders beruhen; die Buchstaben a und b gelten nicht für Haftungsbeschränkungen ,in den nach Maßgabe des Personenbeförderungsgesetzes genehmigten Beförderungsbedingungen und Tarifvorschriften der Straßenbahnen, Obusse und Kraftfahrzeuge im Linienverkehr, soweit sie nicht zum Nachteil des Fahrgastes von der Verordnung über die Allgemeinen Beförderungsbedingungen für den Straßenbahn und Obusverkehr sowie den Linienverkehr mit Kraftfahrzeugen vom 27. Februar 1970 abweichen; Buchstabe b gilt nicht für Haftungsbeschränkungen für staatlich genehmigte Lotterie- oder Ausspielverträge; 8. (Sonstige Haftungsausschlüsse bei Pflichtverletzung) a) (Ausschluss des Rechts, sich vom Vertrag zu lösen) eine Bestimmung, die bei einer vom Verwender zu vertretenden, nicht in einem Mangel der Kaufsache oder des Werks bestehenden Pflichtverletzung das Recht des anderen Vertragsteils, sich vom Vertrag zu lösen, ausschließt oder einschränkt; dies gilt nicht für die in der Nummer 7 bezeichneten Beförderungsbedingungen und Tarifvorschriften unter den dort genannten Voraussetzungen; b) (Mängel) eine Bestimmung, durch die bei Verträgen über Lieferungen neu hergestellter Sachen und über Werkleistungen aa) (Ausschluss und Verweisung auf Dritte) die Ansprüche gegen den Verwender wegen eines Mangels insgesamt oder bezüglich einzelner Teile ausgeschlossen, auf die Einräumung von Ansprüchen gegen Dritte beschränkt oder von der vorherigen gerichtlichen Inanspruchnahme Dritter abhängig gemacht werden; bb) (Beschränkung auf Nacherfüllung) die Ansprüche gegen den Verwender insgesamt oder bezüglich einzelner Teile auf ein Recht auf Nacherfüllung beschränkt werden, sofern dem anderen Vertragsteil nicht ausdrücklich das Recht vorbehalten wird, bei Fehlschlagen der Nacherfüllung zu mindern oder, wenn nicht eine Bauleistung Gegenstand der Mängelhaftung ist, nach seiner Wahl vom Vertrag zurückzutreten; cc) (Aufwendungen bei Nacherfüllung) die Verpflichtung des Verwenders ausgeschlossen oder beschränkt wird, die zum Zwecke der Nacherfüllung erforderlichen Aufwendungen, insbesondere Transport, Wege, Arbeits und Materialkosten, zu tragen; dd) (Vorenthalten der Nacherfüllung) der Verwender die Nacherfüllung von der vorherigen Zahlung des vollständigen Entgelts oder eines unter Berücksichtigung des Mangels unverhältnismäßig hohen Teils des Entgelts abhängig macht; ee) (Ausschlussfrist für Mängelanzeige) der Verwender dem anderen Vertragsteil für die Anzeige nicht offensichtlicher Mängel eine Ausschlussfrist setzt, die kürzer ist als die nach dem Doppelbuchstaben ff zulässige Frist; ff) (Erleichterung der Verjährung) die Verjährung von Ansprüchen gegen den Verwender wegen eines Mangels in den Fällen des § 438 Abs. 1 Nr. 2 und des § 634a Abs. 1 Nr. 2 erleichtert oder in den sonstigen Fällen eine weniger als ein Jahr betragende Verjährungsfrist ab dem gesetzlichen Verjährungsbeginn erreicht wird; dies gilt nicht für Verträge, in die Teil B der Verdingungsordnung für Bauleistungen insgesamt einbezogen ist; 9. (Laufzeit bei Dauerschuldverhältnissen) bei einem Vertragsverhältnis, das die regelmäßige Lieferung von Waren oder die regelmäßige Erbringung von Dienst oder Werkleistungen durch den Verwender zum Gegenstand hat, a) eine den anderen Vertragsteil länger als zwei Jahre bindende Laufzeit des Vertrags, b) eine den anderen Vertragsteil bindende stillschweigende Verlängerung des Vertragsverhältnisses um jeweils mehr als ein Jahr, oder c) zu Lasten des anderen Vertragsteils eine längere Kündigungsfrist als drei Monate vor Ablauf der zunächst vorgesehenen oder stillschweigend verlängerten Vertragsdauer; dies gilt nicht für Verträge über die Lieferung als zusammengehörig verkaufter Sachen, für Versicherungsverträge sowie für Verträge zwischen den Inhabern urheberrechtlicher Rechte und Ansprüche und Verwertungsgesellschaften im Sinne des Gesetzes über die Wahrnehmung von Urheberrechten und verwandten Schutzrechten; 10. (Wechsel des Vertragspartners) eine Bestimmung, wonach bei Kauf, Dienst oder Werkverträgen ein Dritter anstelle des Verwenders in die sich aus dem Vertrag ergebenden Rechte und Pflichten eintritt oder eintreten kann, es sei denn, in der Bestimmung wird a) der Dritte namentlich bezeichnet, oder b) dem anderen Vertragsteil das Recht eingeräumt, sich vom Vertrag zu lösen; 11. (Haftung des Abschlussvertreters) eine Bestimmung, durch die der Verwender einem Vertreter, der den Vertrag für den anderen Vertragsteil abschließt, a) ohne hierauf gerichtete ausdrückliche und gesonderte Erklärung eine eigene Haftung oder Einstandspflicht, oder b) im Falle vollmachtsloser Vertretung eine über § 179 hinausgehende Haftung auferlegt; 12. (Beweislast) eine Bestimmung, durch die der Verwender die Beweislast zum Nachteil des anderen Vertragsteils ändert, insbesondere indem er a) diesem die Beweislast für Umstände auferlegt, die im Verantwortungsbereich des Verwenders liegen, oder b) den anderen Vertragsteil bestimmte Tatsachen bestätigen lässt; Buchstabe b gilt nicht für Empfangsbekenntnisse, die gesondert unterschrieben oder mit einer gesonderten qualifizierten elektronischen Signatur versehen sind; 13. (Form von Anzeigen und Erklärungen) eine Bestimmung, durch die Anzeigen oder Erklärungen, die dem Verwender oder einem Dritten gegenüber abzugeben sind, an eine strengere Form als die Schriftform oder an besondere Zugangserfordernisse gebunden werden. |
§ 309 Clauses whose invalidity is not subject to any appraisal Even where derogation from the statutory provisions is permissible, the following are invalid in standard business terms: 1. (price increases at short notice) a provision which provides for an increase in the remuneration for goods or services that are to be supplied within four months of the conclusion of the contract; this does not apply to goods or services supplied in the course of a recurring obligation; 2. (right to refuse to perform) a provision by which a) the right under § 320 of the contractual partner of the user to refuse to perform is excluded or restricted, or b) a right of retention of the contractual partner of the user, in so far as it arises from the same contractual relationship, is excluded or restricted, in particular by making it subject to recognition by the user of the existence of defects; 3. (prohibition of set-off) a provision by which the contractual partner of the user is deprived of the right to set off a claim which is undisputed or has been declared final and absolute; 4. (notice, period for performance) a provision by which the user is relieved of the statutory requirement to give notice to the other party to perform or to fix a period for performance or supplementary performance by him; 5. (lump-sum claims for damages) stipulation of a lump-sum claim by the user for damages or for compensation for reduction in value, if a) the lump sum in the cases in question exceeds the damage expected in the normal course of events or the reduction in value which normally occurs, or b) the other party is not given the express right to prove that damage or reduction in value has not occurred or is materially lower than the lump sum agreed; 6. (penalty) a provision by which the user is entitled to receive payment of a penalty in the event of non-acceptance or late acceptance of performance, delay in payment or in the event that the other party withdraws from the contract; 7. (exclusion of liability for death[ 4 ], injury to body and health and for gross fault) a) (death and injury to body and health) exclusion or limitation of liability for losses arising out of death, injury to body or health caused by negligent breach of duty by the user or a deliberate or negligent breach of duty by his statutory agent or a person employed by him to perform the contract; b) (gross fault) exclusion or limitation of liability for other losses caused by a grossly negligent breach of duty by the user or a deliberate or grossly negligent breach of duty by a statutory agent of the user or by a person employed by him to perform the contract; a) and b) above do not apply to restrictions of liability in the terms of transport, authorised in accordance with the Passenger Transport Act, of trams, trolley buses and motor vehicles in scheduled services, in so far as they do not derogate, to the detriment of passengers, from the Regulation concerning the terms of transport by tram and trolley bus and by motor vehicles in scheduled services of 27 February 1970; b) above does not apply to restrictions of liability for State-approved lottery or raffle contracts. 8. (other exclusions of liability in the event of breach of duty) a) (exclusion of the right to withdraw from the contract) a provision which, upon a breach of duty for which the user is responsible and which does not consist in a defect of the thing sold or the work, excludes or restricts the other party’s right to withdraw from the contract; this does not apply to the terms of contract and tariff rules referred to in No. 7 on the conditions set out therein; b) (defects) a provision by which, in contracts for the supply of new, manufactured things or of work, aa) (exclusion and reference of claims to third parties) claims against the user on account of a defect as a whole or with regard to individual elements of it are excluded entirely, restricted to the assignment of claims against third parties, or which make the pursuit of legal proceedings against third parties a condition precedent; bb) (restriction to supplementary performance) claims against the user are restricted, entirely or with regard to individual elements, to a right to supplementary performance, unless the other party is given an express right to claim a price reduction if supplementary performance is unsuccessful or, except where the defects liability is in respect of building work, to choose to terminate the contract ; cc) (expenditure incurred in the course of supplementary performance) the user’s obligation to bear the expenditure necessary for supplementary performance, in particular the costs of carriage, transport, labour and materials, is excluded or restricted; dd) (withholding of supplementary performance) the user makes supplementary performance conditional on the prior payment of the entire price or, having regard to the defect, an unreasonably high proportion thereof; ee) (time-limit for notice of defects) the user fixes a period within which the other party must give notice of non-obvious defects which is shorter than the period permitted under ff) below; ff) (facilitation of limitation) facilitates the limitation of claims on account of defects in the cases set out in § 438 (1), No. 2 and § 634a (1), No. 2, or, in other cases, results in a limitation period of less than one year from the date on which the statutory period of limitation begins; this does not apply to contracts in which the whole of Part B of the contracting rules for award of public works contracts is incorporated; 9. (period of recurring obligations) in a contractual relationship concerning the periodic delivery of goods or the periodic supply of services or work by the user, a) a contract duration which binds the other party for more than two years, b) a tacit extension of the contractual relationship which binds the other party for a period of more than one year in each particular case, or c) to the detriment of the other party, a period of notice to terminate the contract which is more than three months prior to the expiration of the initial or tacitly extended period of the contract; this does not apply to contracts for the supply of things sold as a unit, to insurance contracts or contracts between the owners of copyrights and of claims and copyright collecting societies within the meaning of the Protection of Copyrights and Related Rights Act; 10. (change of contract partner) a provision whereby in sales contracts, contracts for the supply of services or contracts for work a third party assumes or may assume the rights and obligations of the user under the contract, unless the provision a) specifies the third party by name, or b) gives the other party the right to withdraw from the contract; 11. (liability of an agent on conclusion of the contract) a provision by which the user imposes on an agent who concludes the contract for the other party, a) the agent’s own liability or duty to perform the contractual obligation without having made an express and separate declaration in that regard, or b) where the agent lacks authority, liability which exceeds that under § 179; 12. (burden of proof) a provision by which the user alters the burden of proof to the detriment of the other party in particular by a) imposing the burden in respect of circumstances which fall within the scope of the user’s responsibility, or b) requiring the other party to acknowledge particular facts; Subsection b) above does not apply to acknowledgments of receipt which are separately signed or bear a separate, qualified electronic signature; 13. (form of notices and declarations) a provision by which notices or declarations to be given to the user or third parties are subject to a stricter requirement than the need for writing or to special requirements with regard to receipt. |
§ 310 Anwendungsbereich (1) § 305 Abs. 2 und 3 und die §§ 308 und 309 finden keine Anwendung auf Allgemeine Geschäftsbedingungen, die gegenüber einem Unternehmer, einer juristischen Person des öffentlichen Rechts oder einem öffentlichrechtlichen Sondervermögen verwendet werden. § 307 Abs. 1 und 2 findet in den Fällen des Satzes 1 auch insoweit Anwendung, als dies zur Unwirksamkeit von in den §§ 308 und 309 genannten Vertragsbestimmungen führt; auf die im Handelsverkehr geltenden Gewohnheiten und Gebräuche ist angemessen Rücksicht zu nehmen. (2) Die §§ 308 und 309 finden keine Anwendung auf Verträge der Elektrizitäts, Gas, Fernwärme und Wasserversorgungsunternehmen über die Versorgung von Sonderabnehmern mit elektrischer Energie, Gas, Fernwärme und Wasser aus dem Versorgungsnetz, soweit die Versorgungsbedingungen nicht zum Nachteil der Abnehmer von Verordnungen über Allgemeine Bedingungen für die Versorgung von Tarifkunden mit elektrischer Energie, Gas, Fernwärme und Wasser abweichen. Satz 1 gilt entsprechend für Verträge über die Entsorgung von Abwasser. (3) Bei Verträgen zwischen einem Unternehmer und einem Verbraucher (Verbraucherverträge) finden die Vorschriften dieses Abschnitts mit folgenden Maßgaben Anwendung: 1. Allgemeine Geschäftsbedingungen gelten als vom Unternehmer gestellt, es sei denn, dass sie durch den Verbraucher in den Vertrag eingeführt wurden; 2. § 305c Abs. 2 und die §§ 306 und 307 bis 309 dieses Gesetzes sowie Artikel 29a des Einführungsgesetzes zum Bürgerlichen Gesetzbuche finden auf vorformulierte Vertragsbedingungen auch dann Anwendung, wenn diese nur zur einmaligen Verwendung bestimmt sind und soweit der Verbraucher auf Grund der Vorformulierung auf ihren Inhalt keinen Einfluss nehmen konnte; 3. bei der Beurteilung der unangemessenen Benachteiligung nach § 307 Abs. 1 und 2 sind auch die den Vertragsschluss begleitenden Umstände zu berücksichtigen. (4) Dieser Abschnitt findet keine Anwendung bei Verträgen auf dem Gebiet des Erb, Familien und Gesellschaftsrechts sowie auf Tarifverträge, Betriebs- und Dienstvereinbarungen. Bei der Anwendung auf Arbeitsverträge sind die im Arbeitsrecht geltenden Besonderheiten angemessen zu berücksichtigen; § 305 Abs. 2 und 3 ist nicht anzuwenden. Tarifverträge, Betriebs- und Dienstvereinbarungen stehen Rechtsvorschriften im Sinne von § 307 Abs. 3 gleich. |
§ 310 Scope of application (1) § 305 (2) and (3) and §§ 308 and 309 do not apply to standard business terms which are proffered to a businessperson, a legal person governed by public law or a special fund governed by public law. In those cases § 307 (1) and (2) nevertheless applies to the extent that this results in the invalidity of the contractual provisions referred to in §§ 308 and 309; due regard must be had to the customs and practices applying in business transactions. (2) §§ 308 and 309 do not apply to contracts of electricity, gas, district heating or water supply undertakings for the supply to special customers of electricity, gas, district heating or water from the supply grid unless the conditions of supply derogate, to the detriment of the customer, from Regulations on general conditions for the supply of tariff customers with electricity, gas, district heating or water. The first sentence applies mutatis mutandis to contracts for the disposal of sewage. (3) In the case of contracts between a businessperson and a consumer (consumer contracts) the rules in this section apply subject to the following provisions: 1. Standard business terms are deemed to have been proffered by the businessperson, unless the consumer introduced them into the contract; 2. §§ 305c (2) and §§ 306, 307 to 309 of the present Act and Article 29a of the Introductory Act to the Civil Code apply to pre-established conditions of contract even if they are intended for use only once and in so far as, because they are pre-established, the consumer could not influence their content. 3. When deciding whether there has been unreasonable detriment under § 307 (1) and (2) the circumstances surrounding the conclusion of the contract must also be taken into account. (4) This section does not apply to contracts in the field of the law of succession, family law and company law or to collective agreements and private- or public-sector works agreements. When it is applied to labour contracts, appropriate regard must be had to the special features of labour law; § 305 (2) and (3) is not to be applied. Collective agreements and public and private sector works agreements are equivalent to legal rules within the meaning of § 307 (3). |
Abschnitt 3: Schuldverhältnisse aus VerträgenTitel 1: Begründung, Inhalt und BeendigungUntertitel 1: Begründung |
Section 3: Contractual obligationsTitle 1: Creation, subject matter and cessationSub-title 1: Creation |
§ 311 Rechtsgeschäftliche und rechtsgeschäftsähnliche Schuldverhältnisse (1) Zur Begründung eines Schuldverhältnisses durch Rechtsgeschäft sowie zur Änderung des Inhalts eines Schuldverhältnisses ist ein Vertrag zwischen den Beteiligten erforderlich, soweit nicht das Gesetz ein anderes vorschreibt. (2) Ein Schuldverhältnis mit Pflichten nach § 241 Abs. 2 entsteht auch durch 1. die Aufnahme von Vertragsverhandlungen, 2. die Anbahnung eines Vertrags, bei welcher der eine Teil im Hinblick auf eine etwaige rechtsgeschäftliche Beziehung dem anderen Teil die Möglichkeit zur Einwirkung auf seine Rechte, Rechtsgüter und Interessen gewährt oder ihm diese anvertraut, oder 3. ähnliche geschäftliche Kontakte. (3) Ein Schuldverhältnis mit Pflichten nach § 241 Abs. 2 kann auch zu Personen entstehen, die nicht selbst Vertragspartei werden sollen. Ein solches Schuldverhältnis entsteht insbesondere, wenn der Dritte in besonderem Maße Vertrauen für sich in Anspruch nimmt und dadurch die Vertragsverhandlungen oder den Vertragsschluss erheblich beeinflusst. |
§ 311 Obligations created by legal transaction and similar obligations (1) Unless otherwise provided by statute, a contract between the parties is necessary in order to create an obligation by legal transaction or to alter the content of an obligation. (2) An obligation with duties in accordance with § 241 (2) also arises as a result of 1. entry into contractual negotiations, 2. preparations undertaken with a view to creating a contractual relationship if one party permits the other party to affect his rights, his legally protected interest or other interests or entrusts them to that party, or 3. similar business contact. (3) An obligation with duties in accordance with § 241 (2) may also arise towards persons who are not intended to be parties to the contract. Such an obligation arises in particular if the third party by enlisting a particularly high degree of reliance materially influences the contractual negotiations or the conclusion of the contract. |
§ 311a Leistungshindernis bei Vertragsschluss (1) Der Wirksamkeit eines Vertrags steht es nicht entgegen, dass der Schuldner nach § 275 Abs. 1 bis 3 nicht zu leisten braucht und das Leistungshindernis schon bei Vertragsschluss vorliegt. (2) Der Gläubiger kann nach seiner Wahl Schadensersatz statt der Leistung oder Ersatz seiner Aufwendungen in dem in § 284 bestimmten Umfang verlangen. Dies gilt nicht, wenn der Schuldner das Leistungshindernis bei Vertragsschluss nicht kannte und seine Unkenntnis auch nicht zu vertreten hat. § 281 Abs. 1 Satz 2 und 3 und Abs. 5 finden entsprechende Anwendung. |
§ 311a Impediment to performance at the time of the conclusion of the contract (1) The fact that by virtue of § 275 (1) to (3) the obligor does not need to perform and the impediment to performance already exists upon conclusion of the contract does not prevent the contract from being valid. (2) The obligee may, at his option, demand compensation in lieu of performance or reimbursement of expenditure to the extent provided for in § 284. This does not apply if, at the time of the conclusion of the contract, the obligor had no knowledge of the impediment to performance and was not responsible for his lack of knowledge. § 281 (1), second and third sentence, and (5) apply mutatis mutandis. |
§ 311b Verträge über Grundstücke, das Vermögen und den Nachlass (1) Ein Vertrag, durch den sich der eine Teil verpflichtet, das Eigentum an einem Grundstück zu übertragen oder zu erwerben, bedarf der notariellen Beurkundung. Ein ohne Beachtung dieser Form geschlossener Vertrag wird seinem ganzen Inhalt nach gültig, wenn die Auflassung und die Eintragung in das Grundbuch erfolgen. (2) Ein Vertrag, durch den sich der eine Teil verpflichtet, sein künftiges Vermögen oder einen Bruchteil seines künftigen Vermögens zu übertragen oder mit einem Nießbrauch zu belasten, ist nichtig. (3) Ein Vertrag, durch den sich der eine Teil verpflichtet, sein gegenwärtiges Vermögen oder einen Bruchteil seines gegenwärtigen Vermögens zu übertragen oder mit einem Nießbrauch zu belasten, bedarf der notariellen Beurkundung. (4) Ein Vertrag über den Nachlass eines noch lebenden Dritten ist nichtig. Das gleiche gilt von einem Vertrag über den Pflichtteil oder ein Vermächtnis aus dem Nachlass eines noch lebenden Dritten. (5) Absatz 4 gilt nicht für einen Vertrag, der unter künftigen gesetzlichen Erben über den gesetzlichen Erbteil oder den Pflichtteil eines von ihnen geschlossen wird. Ein solcher Vertrag bedarf der notariellen Beurkundung. |
§ 311b Contracts relating to land, entire assets or a person’s estate (1) A contract by which one party binds himself to transfer or acquire ownership of a piece of land must be authenticated by a notary. A contract not concluded in that form becomes valid in its entirety if the appropriate conveyance and entry in the land register are made. (2) A contract whereby one party binds himself to transfer his entire future assets or a fractional part of his future assets or to charge them with a usufruct is void. (3) A contract by which one party binds himself to transfer his entire present assets or a fractional part of his present assets or to charge them with a usufruct must be authenticated by a notary. (4) A contract relating to the estate of a living third person is void. The same applies to a contract relating to the compulsory portion or a legacy from the estate of a living third person. (5) Subsection (4) above does not apply to a contract concluded between future statutory heirs relating to the statutory portion or the compulsory portion of one of them. Such a contract must be authenticated by a notary. |
§ 311c Erstreckung auf Zubehör Verpflichtet sich jemand zur Veräußerung oder Belastung einer Sache, so erstreckt sich diese Verpflichtung im Zweifel auch auf das Zubehör der Sache. |
§ 311c Application to accessories If a person agrees to transfer or charge a thing, that obligation applies, in case of doubt, also to accessories of the thing. |
Untertitel 2: Besondere Vertriebsformen |
Sub-title 2: Particular forms of marketing |
§ 312 Widerrufsrecht bei Haustürgeschäften (1) Bei einem Vertrag zwischen einem Unternehmer und einem Verbraucher, der eine entgeltliche Leistung zum Gegenstand hat und zu dessen Abschluss der Verbraucher 1. durch mündliche Verhandlungen an seinem Arbeitsplatz oder im Bereich einer Privatwohnung, 2. anlässlich einer vom Unternehmer oder von einem Dritten zumindest auch im Interesse des Unternehmers durchgeführten Freizeitveranstaltung oder 3. im Anschluss an ein überraschendes Ansprechen in Verkehrsmitteln oder im Bereich öffentlich zugänglicher Verkehrsflächen bestimmt worden ist (Haustürgeschäft), steht dem Verbraucher ein Widerrufsrecht gemäß § 355 zu. Dem Verbraucher kann anstelle des Widerrufsrechts ein Rückgaberecht nach § 356 eingeräumt werden, wenn zwischen dem Verbraucher und dem Unternehmer im Zusammenhang mit diesem oder einem späteren Geschäft auch eine ständige Verbindung aufrechterhalten werden soll. (2) Die erforderliche Belehrung über das Widerrufs- oder Rückgaberecht muss auf die Rechtsfolgen des § 357 Abs. 1 und 3 hinweisen. (3) Das Widerrufs oder Rückgaberecht besteht unbeschadet anderer Vorschriften nicht bei Versicherungsverträgen oder wenn 1. im Fall von Absatz 1 Nr. 1 die mündlichen Verhandlungen, auf denen der Abschluss des Vertrags beruht, auf vorhergehende Bestellung des Verbrauchers geführt worden sind oder 2. die Leistung bei Abschluss der Verhandlungen sofort erbracht und bezahlt wird und das Entgelt 40 Euro nicht übersteigt oder 3. die Willenserklärung des Verbrauchers von einem Notar beurkundet worden ist. |
§ 312 Right of revocation in the case of doorstep transactions (1) In the case of a contract between a businessperson and a consumer concerning performance for remuneration which the consumer has been induced to conclude 1. as a result of oral negotiations at his place of work or in a private residence, 2. on the occasion of a leisure event organised by the businessperson or by a third party at least also in the interest of the businessperson, or 3. subsequent to a surprise approach in a means of transport or in an open public space, (doorstep transactions), the consumer is entitled to a right of revocation in accordance with § 355. Instead of the right of revocation the consumer may be given a right of return under § 356 if a permanent connection is also to be maintained between the businessperson and the consumer in connection with this or a subsequent transaction. (2) The necessary notice of the right of revocation or return must refer to the legal consequences of § 357 (1) and (3). (3) Without prejudice to other provisions, there is no right of revocation or of return in the case of insurance contracts or if 1. in the case of subsection (1), No 1, the oral negotiations on which the conclusion of the contract is based have been conducted pursuant to a previous order placed by the consumer, or 2. the performance is paid for and supplied immediately upon conclusion of the contract and the payment made for it does not exceed Euro 40, or 3. the consumer’s declaration of intention has been authenticated by a notary. |
§ 312a Verhältnis zu anderen Vorschriften Unterfällt ein Haustürgeschäft zugleich den Regelungen über Verbraucherdarlehensverträge oder Finanzierungshilfen (§§ 491 bis 504) oder über Teilzeit-Wohnrechteverträge (§§ 481 bis 487), oder erfüllt ein Haustürgeschäft zugleich die Voraussetzungen eines Geschäfts nach § 11 oder § 15h des Gesetzes über den Vertrieb ausländischer Investmentanteile und über die Besteuerung der Erträge aus ausländischen Investmentanteilen, nach § 23 des Gesetzes über Kapitalanlagegesellschaften oder nach § 4 des Gesetzes zum Schutz der Teilnehmer am Fernunterricht, so finden nur die Vorschriften über diese Geschäfte Anwendung. |
§ 312a Relationship to other provisions If a doorstep transaction also falls within the scope of the provisions on consumer loan contracts or financial accommodation (§§ 491 to 504) or of time-share contracts (§§ 481 to 487) or fulfils the conditions for a transaction under § 11 or § 15h of the Act on the Sale of Foreign Investment Shares and the Taxation of Income from Foreign Investment Shares, under § 23 of the Act on Capital Investment Companies or § 4 of the Act for the Protection of Participants in Distance Learning, only the provisions concerning those transactions apply. |
§ 312b Fernabsatzverträge (1) Fernabsatzverträge sind Verträge über die Lieferung von Waren oder über die Erbringung von Dienstleistungen, die zwischen einem Unternehmer und einem Verbraucher unter ausschließlicher Verwendung von Fernkommunikationsmitteln abgeschlossen werden, es sei denn, dass der Vertragsschluss nicht im Rahmen eines für den Fernabsatz organisierten Vertriebs oder Dienstleistungssystems erfolgt. (2) Fernkommunikationsmittel sind Kommunikationsmittel, die zur Anbahnung oder zum Abschluss eines Vertrags zwischen einem Verbraucher und einem Unternehmer ohne gleichzeitige körperliche Anwesenheit der Vertragsparteien eingesetzt werden können, insbesondere Briefe, Kataloge, Telefonanrufe, Telekopien, EMails sowie Rundfunk, Tele und Mediendienste. (3) Die Vorschriften über Fernabsatzverträge finden keine Anwendung auf Verträge 1. über Fernunterricht (§ 1 Fernunterrichtsschutzgesetz), 2. über die Teilzeitnutzung von Wohngebäuden (§ 481), 3. über Finanzgeschäfte, insbesondere Bankgeschäfte, Finanz und Wertpapierdienstleistungen und Versicherungen sowie deren Vermittlung, ausgenommen Darlehensvermittlungsverträge, 4. über die Veräußerung von Grundstücken und grundstücksgleichen Rechten, die Begründung, Veräußerung und Aufhebung von dinglichen Rechten an Grundstücken und grundstücksgleichen Rechten sowie über die Errichtung von Bauwerken, 5. über die Lieferung von Lebensmitteln, Getränken oder sonstigen Haushaltsgegenständen des täglichen Bedarfs, die am Wohnsitz, am Aufenthaltsort oder am Arbeitsplatz eines Verbrauchers von Unternehmern im Rahmen häufiger und regelmäßiger Fahrten geliefert werden, 6. über die Erbringung von Dienstleistungen in den Bereichen Unterbringung, Beförderung, Lieferung von Speisen und Getränken sowie Freizeitgestaltung, wenn sich der Unternehmer bei Vertragsschluss verpflichtet, die Dienstleistungen zu einem bestimmten Zeitpunkt oder innerhalb eines genau angegebenen Zeitraums zu erbringen, 7. die geschlossen werden a) unter Verwendung von Warenautomaten oder automatisierten Geschäftsräumen oder b) mit Betreibern von Telekommunikationsmitteln auf Grund der Benutzung von öffentlichen Fernsprechern, soweit sie deren Benutzung zum Gegenstand haben. |
§ 312b Distance contracts (1) Distance contracts are contracts for the delivery of goods or the supply of services which are concluded between a businessperson and a consumer exclusively by means of distance communication, unless the conclusion of the contract takes place otherwise than in the framework of a an organized distance sales or service-provision scheme. (2) Means of distance communication are means of communication which can be used with a view to or in order to conclude a contract between a consumer and a businessperson without the simultaneous physical presence of the contracting parties, in particular, letters, catalogues, telephone calls, telefax, emails, and radio, television and media services. (3) The provisions on distance contracts do not apply to contracts 1. concerning distance learning (§ 1 of the Distance Learning Protection Act 2. concerning time-sharing of residential premises (§ 481), 3. concerning financial services, in particular bank transactions, finance and investment services and insurances and their arrangement, except contracts for the arrangement of loans, 4. concerning the transfer of immovable property or other immovable property rights, the creation, transfer and annulment of real rights in land or other immovable property rights, and the construction of buildings, 5. concerning the delivery of foodstuffs, beverages or other goods intended for everyday consumption supplied to the home of the consumer, to his residence or to his workplace by regular roundsmen, 6. concerning the provision of accommodation, transport, catering or leisure services, where the businessperson undertakes, when the contract is concluded, to provide these services on a specific date or within a precisely specified period, or 7. which are concluded a) by means of automatic vending machines or automated commercial premises, or b) with telecommunications operators through the use of public payphones in so far as they concern the use of those payphones. |
§ 312c Unterrichtung des Verbrauchers bei Fernabsatzverträgen (1) Der Unternehmer hat den Verbraucher rechtzeitig vor Abschluss eines Fernabsatzvertrags in einer dem eingesetzten Fernkommunikationsmittel entsprechenden Weise klar und verständlich zu informieren über 1. die Einzelheiten des Vertrags, für die dies in der Rechtsverordnung nach Artikel 240 des Einführungsgesetzes zum Bürgerlichen Gesetzbuche bestimmt ist, und 2. den geschäftlichen Zweck des Vertrags. Bei Telefongesprächen muss der Unternehmer seine Identität und den geschäftlichen Zweck des Vertrags bereits zu Beginn des Gesprächs ausdrücklich offenlegen. (2) Der Unternehmer hat dem Verbraucher die in der Rechtsverordnung nach Artikel 240 des Einführungsgesetzes zum Bürgerlichen Gesetzbuche bestimmten Informationen in dem dort bestimmten Umfang und der dort bestimmten Art und Weise alsbald, spätestens bis zur vollständigen Erfüllung des Vertrags, bei Waren spätestens bei Lieferung an den Verbraucher, in Textform mitzuteilen. (3) Absatz 2 gilt nicht für Dienstleistungen, die unmittelbar durch Einsatz von Fernkommunikationsmitteln erbracht werden, sofern diese Leistungen in einem Mal erfolgen und über den Betreiber der Fernkommunikationsmittel abgerechnet werden. Der Verbraucher muss sich in diesem Fall aber über die Anschrift der Niederlassung des Unternehmers informieren können, bei der er Beanstandungen vorbringen kann. (4) Weitergehende Einschränkungen bei der Verwendung von Fernkommunikationsmitteln und weitergehende Informationspflichten auf Grund anderer Vorschriften bleiben unberührt. |
§ 312c Information to be given to consumers in the case of distance contracts (1) In good time prior to the conclusion of any distance contract, the consumer must be provided with the following information in a clear and comprehensible manner in any way appropriate to the means of distance communication used, of 1. the details of the contract specified by the Regulation under Article 240 of the Introductory Act to the Civil Code and 2. the commercial purpose of the contract. In the case of telephone communications, the identity of the businessperson and the commercial purpose of the call must be made explicitly clear at the beginning of any conversation with the consumer. (2) The businessperson must inform the consumer in textual form of the information specified in the Regulation under Article 240 of the Introductory Act to the Civil Code to the extent specified therein and in the manner laid down therein, in good time, at the latest by the completion of performance of the contract or, where goods are concerned, at the latest at the time of delivery to the consumer. (3) Subsection (2) above does not apply to services which are performed through the use of a means of distance communication, where they are supplied in one go and are invoiced by the operator of the means of distance communication. Nevertheless, the consumer must in all cases be able to obtain the geographical address of the place of business of the businessperson to which he may address any complaints. (4) More extensive restrictions of the use of means of telecommunication and more extensive duties to provide information on the basis of other provisions are unaffected. |
§ 312d Widerrufs und Rückgaberecht bei Fernabsatzverträgen (1) Dem Verbraucher steht bei einem Fernabsatzvertrag ein Widerrufsrecht nach § 355 zu. Anstelle des Widerrufsrechts kann dem Verbraucher bei Verträgen über die Lieferung von Waren ein Rückgaberecht nach § 356 eingeräumt werden. (2) Die Widerrufsfrist beginnt abweichend von § 355 Abs. 2 Satz 1 nicht vor Erfüllung der Informationspflichten gemäß § 312c Abs. 1 und 2, bei der Lieferung von Waren nicht vor dem Tag ihres Eingangs beim Empfänger, bei der wiederkehrenden Lieferung gleichartiger Waren nicht vor dem Tag des Eingangs der ersten Teillieferung und bei Dienstleistungen nicht vor dem Tag des Vertragsschlusses; § 355 Abs. 2 Satz 2 findet keine Anwendung. (3) Das Widerrufsrecht erlischt bei einer Dienstleistung auch, wenn der Unternehmer mit der Ausführung der Dienstleistung mit ausdrücklicher Zustimmung des Verbrauchers vor Ende der Widerrufsfrist begonnen hat oder der Verbraucher diese selbst veranlasst hat. (4) Das Widerrufsrecht besteht, soweit nicht ein anderes bestimmt ist, nicht bei Fernabsatzverträgen 1. zur Lieferung von Waren, die nach Kundenspezifikation angefertigt werden oder eindeutig auf die persönlichen Bedürfnisse zugeschnitten sind oder die auf Grund ihrer Beschaffenheit nicht für eine Rücksendung geeignet sind oder schnell verderben können oder deren Verfalldatum überschritten würde, 2. zur Lieferung von Audio oder Videoaufzeichnungen oder von Software, sofern die gelieferten Datenträger vom Verbraucher entsiegelt worden sind, 3. zur Lieferung von Zeitungen, Zeitschriften und Illustrierten, 4. zur Erbringung von Wett und LotterieDienstleistungen oder 5. die in der Form von Versteigerungen (§ 156) geschlossen werden. |
§ 312d Right of revocation and return in distance contracts (1) In the case of a distance contract the consumer has a right of revocation under § 355. In the case of contracts for the delivery of goods, the consumer may be granted a right of return under § 356 instead of the right of revocation. (2) In derogation from § 355 (2), sentence 1, the revocation period does not commence before the duties to provide information in accordance with § 312c (1) and (2) have been fulfilled; in the case of the delivery of goods not before the day on which they reach the recipient; in the case of a recurring deliveries of goods of the same kind, not before the day on which the first instalment reaches the recipient; and in the case of services, not before the day on which the contract is concluded. § 355 (2), sentence 2, does not apply. (3) In the case of a service, the right of revocation also expires if the businessperson has begun to provide the service with the express consent of the consumer before the end of the revocation period or if the consumer himself has occasioned this. (4) Save where otherwise provided, there is no right of revocation in the case of distance contracts 1. for the delivery of goods made to the consumer's specifications or clearly personalized or which, by reason of their nature, cannot be returned or are liable to deteriorate or expire rapidly or where the recommended period for their consumption would be exceeded, 2. for the delivery of audio or video recordings or of software which were unsealed by the consumer, 3. for the delivery of newspapers, periodicals and magazines, 4. for gaming and lottery services, or 5. concluded by way of auction (§ 156). |
§ 312e Pflichten im elektronischen Geschäftsverkehr (1) Bedient sich ein Unternehmer zum Zwecke des Abschlusses eines Vertrags über die Lieferung von Waren oder über die Erbringung von Dienstleistungen eines Tele-oder Mediendienstes (Vertrag im elektronischen Geschäftsverkehr), hat er dem Kunden 1. angemessene, wirksame und zugängliche technische Mittel zur Verfügung zu stellen, mit deren Hilfe der Kunde Eingabefehler vor Abgabe seiner Bestellung erkennen und berichtigen kann, 2. die in der Rechtsverordnung nach Artikel 241 des Einführungsgesetzes zum Bürgerlichen Gesetzbuche bestimmten Informationen rechtzeitig vor Abgabe von dessen Bestellung klar und verständlich mitzuteilen, 3. den Zugang von dessen Bestellung unverzüglich auf elektronischem Wege zu bestätigen und 4. die Möglichkeit zu verschaffen, die Vertragsbestimmungen einschließlich der einbezogenen Allgemeinen Geschäftsbedingungen bei Vertragsschluss abzurufen und in wiedergabefähiger Form zu speichern. Bestellung und Empfangsbestätigung im Sinne von Satz 1 Nr. 3 gelten als zugegangen, wenn die Parteien, für die sie bestimmt sind, sie unter gewöhnlichen Umständen abrufen können. (2) Absatz 1 Satz 1 Nr. 1 bis 3 findet keine Anwendung, wenn der Vertrag ausschließlich durch individuelle Kommunikation geschlossen wird. Absatz 1 Satz 1 Nr. 1 bis 3 und Satz 2 finden keine Anwendung, wenn zwischen Vertragsparteien, die nicht Verbraucher sind, etwas anderes vereinbart wird. (3) Weitergehende Informationspflichten auf Grund anderer Vorschriften bleiben unberührt. Steht dem Kunden ein Widerrufsrecht gemäß § 355 zu, beginnt die Widerrufsfrist abweichend von § 355 Abs. 2 Satz 1 nicht vor Erfüllung der in Absatz 1 Satz 1 geregelten Pflichten. |
§ 312e Duties in electronic business transactions (1) If a businessperson uses a television or media service for the purpose of concluding a contract for the delivery of goods or the supply of services (electronic contract), he must 1. provide the customer with appropriate, effective and accessible technical means allowing the customer to identify and correct input errors, prior to sending his order, 2. in good time before the sending of his order, communicate to the customer clearly and comprehensibly the information specified in the Regulation under Article 241 of the Introductory Act to the Civil Code, 3. acknowledge to the customer the receipt of his order without undue delay and by electronic means, and 4. enable the customer to retrieve and save in reproducible form the conditions of the contract including standard business terms incorporated in it upon conclusion of the contract. The order and the acknowledgement of receipt within the meaning of sentence 1, No. 3 are deemed to be received when the parties to whom they are addressed are able to access them in normal circumstances. (2) Subsection (1), sentence 1, No. 1 to 3 does not apply if the contract is concluded exclusively by personal communication. Subsection (1) sentence 1, No 1 to 3 and sentence 2 does not apply if otherwise agreed in a contract between parties who are not consumers. (3) More extensive duties to provide information pursuant to other provisions are unaffected. If the customer is entitled to a right of revocation under § 355, the revocation period does not begin, in derogation from § 355 (2), sentence 1, until the duties laid down in subsection (1), sentence 1, have been performed. |
§ 312f Abweichende Vereinbarungen Von den Vorschriften dieses Untertitels darf, soweit nicht ein anderes bestimmt ist, nicht zum Nachteil des Verbrauchers oder Kunden abgewichen werden. Die Vorschriften dieses Untertitels finden, soweit nicht ein anderes bestimmt ist, auch Anwendung, wenn sie durch anderweitige Gestaltungen umgangen werden. |
§ 312f Contrary agreements Save where otherwise provided, no derogation from the provisions of this sub-title may be made to the detriment of the consumer or customer. The provisions of this sub-title apply, save where otherwise provided, even if they are circumvented by other arrangements. |
Untertitel 3: Anpassung und Beendigung von Verträgen |
Sub-title 3: Adaptation and cessation of contracts |
§ 313 Störung der Geschäftsgrundlage (1) Haben sich Umstände, die zur Grundlage des Vertrags geworden sind, nach Vertragsschluss schwerwiegend verändert und hätten die Parteien den Vertrag nicht oder mit anderem Inhalt geschlossen, wenn sie diese Veränderung vorausgesehen hätten, so kann Anpassung des Vertrags verlangt werden, soweit einem Teil unter Berücksichtigung aller Umstände des Einzelfalles, insbesondere der vertraglichen oder gesetzlichen Risikoverteilung, das Festhalten am unveränderten Vertrag nicht zugemutet werden kann. (2) Einer Veränderung der Umstände steht es gleich, wenn wesentliche Vorstellungen, die zur Grundlage des Vertrags geworden sind, sich als falsch herausstellen. (3) Ist eine Anpassung des Vertrags nicht möglich oder einem Teil nicht zumutbar, so kann der benachteiligte Teil vom Vertrag zurücktreten. An die Stelle des Rücktrittsrechts tritt für Dauerschuldverhältnisse das Recht zur Kündigung. |
§ 313 Interference with the basis of the contract (1) If circumstances upon which a contract was based have materially changed after conclusion of the contract and if the parties would not have concluded the contract or would have done so upon different terms if they had foreseen that change, adaptation of the contract may be claimed in so far as, having regard to all the circumstances of the specific case, in particular the contractual or statutory allocation of risk, it cannot reasonably be expected that a party should continue to be bound by the contract in its unaltered form. (2) If material assumptions that have become the basis of the contract subsequently turn out to be incorrect, they are treated in the same way as a change in circumstances. (3) If adaptation of the contract is not possible or cannot reasonably be imposed on one party, the disadvantaged party may terminate the contract. In the case of a contract for the performance of a recurring obligation, the right to terminate is replaced by the right to terminate on notice. |
§ 314 Kündigung von Dauerschuldverhältnissen aus wichtigem Grund (1) Dauerschuldverhältnisse kann jeder Vertragsteil aus wichtigem Grund ohne Einhaltung einer Kündigungsfrist kündigen. Ein wichtiger Grund liegt vor, wenn dem kündigenden Teil unter Berücksichtigung aller Umstände des Einzelfalls und unter Abwägung der beiderseitigen Interessen die Fortsetzung des Vertragsverhältnisses bis zur vereinbarten Beendigung oder bis zum Ablauf einer Kündigungsfrist nicht zugemutet werden kann. (2) Besteht der wichtige Grund in der Verletzung einer Pflicht aus dem Vertrag, ist die Kündigung erst nach erfolglosem Ablauf einer zur Abhilfe bestimmten Frist oder nach erfolgloser Abmahnung zulässig. § 323 Abs. 2 findet entsprechende Anwendung. (3) Der Berechtigte kann nur innerhalb einer angemessenen Frist kündigen, nachdem er vom Kündigungsgrund Kenntnis erlangt hat. (4) Die Berechtigung, Schadensersatz zu verlangen, wird durch die Kündigung nicht ausgeschlossen. |
§ 314 Termination, for good cause, of contracts for the performance of a recurring obligation (1) Either party may terminate a contract for the performance of a recurring obligation on notice with immediate effect if there is good cause for doing so. There is good cause if, having regard to all the circumstances of the specific case and balancing the interests of both parties, the terminating party cannot reasonably be expected to continue the contractual relationship until the agreed termination date or until the end of a notice period. (2) If the good cause consists in the infringement of a duty under the contract, the contract may be terminated on notice only after a specified period for remedial action has expired or notice of default has been given to no avail. § 323 (2) applies mutatis mutandis. (3) The person entitled may terminate only if he gives notice of termination within a reasonable period after becoming aware of the cause for termination. (4) The right to claim damages is not precluded by the termination. |
Untertitel 4: Einseitige Leistungsbestimmungsrechte |
Sub-title 4: Unilateral rights to specify performance |
Titel 2: Gegenseitiger Vertrag |
Title 2: Synallagmatic contracts |
§ 320 Einrede des nichterfüllten Vertrags (1) Wer aus einem gegenseitigen Vertrage verpflichtet ist, kann die ihm obliegende Leistung bis zur Bewirkung der Gegenleistung verweigern, es sei denn, daß er vorzuleisten verpflichtet ist. Hat die Leistung an mehrere zu erfolgen, so kann dem einzelnen der ihm gebührende Teil bis zur Bewirkung der ganzen Gegenleistung verweigert werden. Die Vorschrift des § 273 Abs. 3 findet keine Anwendung. (2) Ist von der einen Seite teilweise geleistet worden, so kann die Gegenleistung insoweit nicht verweigert werden, als die Verweigerung nach den Umständen, insbesondere wegen verhältnismäßiger Geringfügigkeit des rückständigen Teiles, gegen Treu und Glauben verstoßen würde. |
§ 320 Defence of failure to perform the contract (1) Unless the contract requires him to perform first, a person bound by a synallagmatic contract may refuse to perform his part until the other party effects counter-performance. If performance is to be made to several persons, the part due to one of them can be refused until the entire counter-performance has been effected. The rule in § 273 (3) does not apply. (2) If one party has partially performed, counter-performance may not be refused if, under the circumstances, in particular on account of the relative insignificance of the part not performed, the refusal would constitute bad faith. |
§ 321 Unsicherheitseinrede (1) Wer aus einem gegenseitigen Vertrag vorzuleisten verpflichtet ist, kann die ihm obliegende Leistung verweigern, wenn nach Abschluss des Vertrags erkennbar wird, dass sein Anspruch auf die Gegenleistung durch mangelnde Leistungsfähigkeit des anderen Teils gefährdet wird. Das Leistungsverweigerungsrecht entfällt, wenn die Gegenleistung bewirkt oder Sicherheit für sie geleistet wird. (2) Der Vorleistungspflichtige kann eine angemessene Frist bestimmen, in welcher der andere Teil Zug um Zug gegen die Leistung nach seiner Wahl die Gegenleistung zu bewirken oder Sicherheit zu leisten hat. Nach erfolglosem Ablauf der Frist kann der Vorleistungspflichtige vom Vertrag zurücktreten. § 323 findet entsprechende Anwendung. |
§ 321 Defence of insecurity A person bound by a synallagmatic contract to perform first may refuse to perform his part if after conclusion of the contract it becomes apparent that his claim for counter-performance is endangered by the other party’s lack of ability to perform. The right to refuse to perform ceases if counter-performance is effected or security provided for it. (2) The person required to perform first may specify a reasonable period within which the other party must, at his option, effect counter-performance or provide security concurrently with performance. If the period expires to no avail the person required to perform first may terminate the contract. § 323 applies mutatis mutandis. |
§ 322 Verurteilung zur Leistung Zug-um-Zug (1) Erhebt aus einem gegenseitigen Vertrage der eine Teil Klage auf die ihm geschuldete Leistung, so hat die Geltendmachung des dem anderen Teile zustehenden Rechtes, die Leistung bis zur Bewirkung der Gegenleistung zu verweigern, nur die Wirkung, daß der andere Teil zur Erfüllung Zug um Zug zu verurteilen ist. (2) Hat der klagende Teil vorzuleisten, so kann er, wenn der andere Teil im Verzuge der Annahme ist, auf Leistung nach Empfang der Gegenleistung klagen. (3) Auf die Zwangsvollstreckung findet die Vorschrift des § 274 Abs. 2 Anwendung. |
§ 322 Order to perform concurrently (1) If a party under a synallagmatic contract brings an action for performance and the other party asserts his right to refuse to perform until he receives counter-performance, the only effect of that assertion is that the other party must be ordered to perform concurrently. (2) If the party bringing the action must perform his part first, he may, if the other party is in default through non-acceptance, bring an action for performance after receipt of counter-performance. (3) The rule in § 274 (2) applies to execution of the judgment. |
§ 323 Rücktritt wegen nicht oder nicht vertragsgemäß erbrachter Leistung (1) Erbringt bei einem gegenseitigen Vertrag der Schuldner eine fällige Leistung nicht oder nicht vertragsgemäß, so kann der Gläubiger, wenn er dem Schuldner erfolglos eine angemessene Frist zur Leistung oder Nacherfüllung bestimmt hat, vom Vertrag zurücktreten. (2) Die Fristsetzung ist entbehrlich, wenn 1. der Schuldner die Leistung ernsthaft und endgültig verweigert, 2. der Schuldner die Leistung zu einem im Vertrag bestimmten Termin oder innerhalb einer bestimmten Frist nicht bewirkt und der Gläubiger im Vertrag den Fortbestand seines Leistungsinteresses an die Rechtzeitigkeit der Leistung gebunden hat oder 3. besondere Umstände vorliegen, die unter Abwägung der beiderseitigen Interessen den sofortigen Rücktritt rechtfertigen. (3) Kommt nach der Art der Pflichtverletzung eine Fristsetzung nicht in Betracht, so tritt an deren Stelle eine Abmahnung. (4) Der Gläubiger kann bereits vor dem Eintritt der Fälligkeit der Leistung zurücktreten, wenn offensichtlich ist, dass die Voraussetzungen des Rücktritts eintreten werden. (5) Hat der Schuldner eine Teilleistung bewirkt, so kann der Gläubiger vom ganzen Vertrag nur zurücktreten, wenn er an der Teilleistung kein Interesse hat. Hat der Schuldner die Leistung nicht vertragsgemäß bewirkt, so kann der Gläubiger vom Vertrag nicht zurücktreten, wenn die Pflichtverletzung unerheblich ist. (6) Der Rücktritt ist ausgeschlossen, wenn der Gläubiger für den Umstand, der ihn zum Rücktritt berechtigen würde, allein oder weit überwiegend verantwortlich ist, oder wenn der vom Schuldner nicht zu vertretende Umstand zu einer Zeit eintritt, zu welcher der Gläubiger im Verzug der Annahme ist. |
§ 323 Termination for non-performance or for performance not in accordance with the contract (1) If under a synallagmatic contract the obligor fails to effect performance when due or to perform in accordance with the contract, the obligee may terminate the contract, if he has fixed, to no avail, an additional period of time for performance. (2) A period of time does not have to be fixed if 1. the obligor seriously and definitely refuses to perform, 2. the obligor fails to perform by a date specified in the contract or within a specified period and, in the contract, the obligee has linked the continuation of his interest in performance to the punctuality of that performance, or 3. special circumstances exist which, after each party’s interests have been weighed, justify immediate termination. (3) If the type of breach of duty is such that, it is not feasible to fix a period for performance, a warning notice replaces it. (4) The obligee may terminate the contract before performance becomes due if it is obvious that the preconditions for termination will be satisfied. (5) If the obligor has performed in part, the obligee may terminate the entire contract only if he has no interest in partial performance. If the obligor has failed to perform in accordance with the contract, the obligee may not terminate the contract if there has been no more than an immaterial breach of duty. (6) Termination is excluded if the obligee is solely or overwhelmingly responsible for the circumstance which would entitle him to terminate the contract or if a circumstance for which the obligor is not responsible materialises at a time when the obligee is in default through non-acceptance. |
§ 324 Rücktritt wegen Verletzung Pflicht nach § 241 Abs. 2 Verletzt der Schuldner bei einem gegenseitigen Vertrag eine Pflicht nach § 241 Abs. 2, so kann der Gläubiger zurücktreten, wenn ihm ein Festhalten am Vertrag nicht mehr zuzumuten ist. |
§ 324 Termination for breach of a duty under § 241 (2) If the obligor breaches some other duty under § 241 (2) under a synallagmatic contract, the obligee may terminate the contract if he can no longer reasonably be expected to abide by the contract. |
§ 325 Schadensersatz und Rücktritt Das Recht, bei einem gegenseitigen Vertrag Schadensersatz zu verlangen, wird durch den Rücktritt nicht ausgeschlossen. |
§ 325 Compensation and termination The right to claim compensation in the case of a synallagmatic contract is not precluded by termination. |
§ 326 Befreiung von der Gegenleistung und Rücktritt beim Ausschluss der Leistungspflicht (1) Braucht der Schuldner nach § 275 Abs. 1 bis 3 nicht zu leisten, entfällt der Anspruch auf die Gegenleistung; bei einer Teilleistung findet § 441 Abs. 3 entsprechende Anwendung. Satz 1 gilt nicht, wenn der Schuldner im Fall der nicht vertragsgemäßen Leistung die Nacherfüllung nach § 275 Abs. 1 bis 3 nicht zu erbringen braucht. (2) Ist der Gläubiger für den Umstand, auf Grund dessen der Schuldner nach § 275 Abs. 1 bis 3 nicht zu leisten braucht, allein oder weit überwiegend verantwortlich oder tritt dieser vom Schuldner nicht zu vertretende Umstand zu einer Zeit ein, zu welcher der Gläubiger im Verzug der Annahme ist, so behält der Schuldner den Anspruch auf die Gegenleistung. Er muss sich jedoch dasjenige anrechnen lassen, was er infolge der Befreiung von der Leistung erspart oder durch anderweitige Verwendung seiner Arbeitskraft erwirbt oder zu erwerben böswillig unterlässt. (3) Verlangt der Gläubiger nach § 285 Herausgabe des für den geschuldeten Gegenstand erlangten Ersatzes oder Abtretung des Ersatzanspruchs, so bleibt er zur Gegenleistung verpflichtet. Diese mindert sich jedoch nach Maßgabe des § 441 Abs. 3 insoweit, als der Wert des Ersatzes oder des Ersatzanspruchs hinter dem Wert der geschuldeten Leistung zurückbleibt. (4) Soweit die nach dieser Vorschrift nicht geschuldete Gegenleistung bewirkt ist, kann das Geleistete nach den §§ 346 bis 348 zurückgefordert werden. (5) Braucht der Schuldner nach § 275 Abs. 1 bis 3 nicht zu leisten, kann der Gläubiger zurücktreten; auf den Rücktritt findet § 323 mit der Maßgabe entsprechende Anwendung, dass die Fristsetzung entbehrlich ist. |
§ 326 Release from counter-performance, and termination where there is no duty to perform (1) If, by virtue of § 275 (1) to (3), the obligor is released from his obligation to perform, the claim for counter-performance lapses; in the case of part performance § 441 (3) applies mutatis mutandis. Sentence 1 does not apply if the obligor under § 275 (1) to (3) does not have to effect supplementary performance in the event of a failure to perform in accordance with the contract. (2) If the obligee is solely or overwhelmingly responsible for the circumstance releasing the obligor from the need to perform pursuant to § 275 (1) to (3), or if the obligor is not responsible for that circumstance and this occurs at a time when the obligee is in default through non-acceptance, the obligor retains his claim for counter-performance. He must, however, allow a deduction for whatever he saves as a result of release from performance, he acquires through the utilisation of his labour elsewhere, or he maliciously fails to acquire. (3) If, pursuant to § 285, the obligee demands the surrender of a substitute obtained for the object in respect of which the obligation is due or assignment of a substitute claim, he remains bound to effect counter-performance. Counter-performance is, however, reduced in accordance with § 441 (3) in so far as the value of the substitute or of the claim for compensation is less than the value of the performance due. (4) To the degree that counter-performance is effected although not due under this provision, whatever is effected may be reclaimed under §§ 346 to 348. (5) If, by virtue of § 275 (1) to (3), the obligor does not have to perform, the obligee may terminate; § 323 applies mutatis mutandis to the termination, except that it is not necessary to fix a period of time. |
§ 327 (aufgehoben) |
§ 327 (repealed) |
Titel 5: Rücktritt, Widerrufs und Rückgaberecht bei VerbraucherverträgenUntertitel 1: Rücktritt |
Title 5: Termination and right of revocation and of return in consumer contractsSub-title 1: Termination |
§ 346 Wirkungen des Rücktritts (1) Hat sich eine Vertragspartei vertraglich den Rücktritt vorbehalten oder steht ihr ein gesetzliches Rücktrittsrecht zu, so sind im Fall des Rücktritts die empfangenen Leistungen zurückzugewähren und die gezogenen Nutzungen herauszugeben. (2) Statt der Rückgewähr hat der Schuldner Wertersatz zu leisten, soweit 1. die Rückgewähr oder die Herausgabe nach der Natur des Erlangten ausgeschlossen ist, 2. er den empfangenen Gegenstand verbraucht, veräußert, belastet, verarbeitet oder umgestaltet hat, 3. der empfangene Gegenstand sich verschlechtert hat oder untergegangen ist; jedoch bleibt die durch die bestimmungsgemäße Ingebrauchnahme entstandene Verschlechterung außer Betracht. Ist im Vertrag eine Gegenleistung bestimmt, ist sie bei der Berechnung des Wertersatzes zugrundezulegen. (3) Die Pflicht zum Wertersatz entfällt, 1. wenn sich der zum Rücktritt berechtigende Mangel erst während der Verarbeitung oder Umgestaltung des Gegenstandes gezeigt hat, 2. soweit der Gläubiger die Verschlechterung oder den Untergang zu vertreten hat oder der Schaden bei ihm gleichfalls eingetreten wäre, 3. wenn im Fall eines gesetzlichen Rücktrittsrechts die Verschlechterung oder der Untergang beim Berechtigten eingetreten ist, obwohl dieser diejenige Sorgfalt beobachtet hat, die er in eigenen Angelegenheiten anzuwenden pflegt. Eine verbleibende Bereicherung ist herauszugeben. (4) Der Gläubiger kann wegen Verletzung einer Pflicht aus Absatz 1 nach Maßgabe der §§ 280 bis 283 Schadensersatz verlangen. |
§ 346 Effects of termination (1) If one party to a contract has reserved a right to terminate the contract or if he has a statutory right of termination, then, if termination occurs, any performance received is to be returned, as are benefits derived from such performance. (2) The obligor must pay compensation for value rather than effect a return, where 1. the return or surrender is excluded because of the nature of what has been acquired, 2. he has consumed, transferred, encumbered, processed or transformed the object received, 3. the object received has deteriorated or has been destroyed; any deterioration resulting from the proper use of the object for its intended purpose is, however, disregarded. If the contract specifies a counter-performance, such counter-performance is to be taken as a basis for calculation of the compensation for value. (3) There is no duty to pay compensation for value 1. if the defect which gives the right to termination became apparent only during the processing or transformation of the item, 2. in so far as the obligee is responsible for the deterioration or destruction or the damage would also have occurred in his hands, 3. if, in the case of a statutory right of termination, the deterioration or destruction has occurred in the hands of the person entitled even though he has taken the care which he usually takes in his own affairs. Any remaining enrichment must be given up. (4) The obligee may demand compensation, in accordance with §§ 280 to 283, for infringement of a duty under subsection (1) above. |
§ 347 Nutzungen und Verwendungen nach Rücktritt (1) Zieht der Schuldner Nutzungen entgegen den Regeln einer ordnungsmäßigen Wirtschaft nicht, obwohl ihm das möglich gewesen wäre, so ist er dem Gläubiger zum Wertersatz verpflichtet. Im Fall eines gesetzlichen Rücktrittsrechts hat der Berechtigte hinsichtlich der Nutzungen nur für diejenige Sorgfalt einzustehen, die er in eigenen Angelegenheiten anzuwenden pflegt. (2) Gibt der Schuldner den Gegenstand zurück, leistet er Wertersatz oder ist seine Wertersatzpflicht gemäß § 346 Abs. 3 Nr. 1 oder 2 ausgeschlossen, so sind ihm notwendige Verwendungen zu ersetzen. Andere Aufwendungen sind zu ersetzen, soweit der Gläubiger durch diese bereichert wird. |
§ 347 Benefits and expenditure after termination (1) If, contrary to the rules of proper management, the obligor has failed to derive benefits even though it would have been possible to do so, he must compensate the obligee for their value. In the case of termination based on a statutory right, the person entitled must display with regard to the benefits only the standard of care which he usually takes in his own affairs. (2) If the obligor returns the object, compensates the obligee for value, or if his duty to compensate for value is excluded pursuant to § 346 (3), Nos. 1 or 2, he must be reimbursed for necessary expenditure. Other expenditure is to be reimbursed in as much as the obligee is enriched by it. |
§ 348 Erfüllung Zug um Zug Die sich aus dem Rücktritt ergebenden Verpflichtungen der Parteien sind Zug um Zug zu erfüllen. Die Vorschriften der §§ 320, 322 finden entsprechende Anwendung. |
§ 348 Concurrent performance The obligations of the parties arising out of termination are to be performed concurrently. The provisions of §§ 320 and 322 apply mutatis mutandis. |
§ 349 Erklärung des Rücktritts Der Rücktritt erfolgt durch Erklärung gegenüber dem anderen Teile. |
§ 349 Declaration of termination Termination is effected by declaration to the other party. |
§ 350 Erlöschen des Rücktrittsrechts nach Fristsetzung Ist für die Ausübung des vertraglichen Rücktrittsrechts eine Frist nicht vereinbart, so kann dem Berechtigten von dem anderen Teil für die Ausübung eine angemessene Frist bestimmt werden. Das Rücktrittsrecht erlischt, wenn nicht der Rücktritt vor dem Ablauf der Frist erklärt wird. |
§ 350 Expiry of the right of termination after a period of time has been set If a period has not been agreed for exercise of a contractual right of termination, the other party may fix a reasonable period within which the party entitled to terminate must exercise that right. If termination is not declared before the end of that period, the right of termination expires. |
§ 351 Unteilbarkeit des Rücktrittsrechts Sind bei einem Vertrag auf der einen oder der anderen Seite mehrere beteiligt, so kann das Rücktrittsrecht nur von allen und gegen alle ausgeübt werden. Erlischt das Rücktrittsrecht für einen der Berechtigten, so erlischt es auch für die übrigen. |
§ 351 Indivisibility of the right of termination If one or the other party to the contract consists of more than one person, the right to termination can be exercised only by all and against all persons. If the right to termination expires for one of the persons entitled, it also expires for the others. |
§ 352 Aufrechnung nach Nichterfüllung Der Rücktritt wegen Nichterfüllung einer Verbindlichkeit wird unwirksam, wenn der Schuldner sich von der Verbindlichkeit durch Aufrechnung befreien konnte und unverzüglich nach dem Rücktritt die Aufrechnung erklärt. |
§ 352 Set-off after failure to perform Termination for failure to perform an obligation is ineffective if the obligor could free himself from the commitment by means of a set-off and declares a set-off immediately after the termination. |
§ 353 Rücktritt gegen Reugeld Ist der Rücktritt gegen Zahlung eines Reugeldes vorbehalten, so ist der Rücktritt unwirksam, wenn das Reugeld nicht vor oder bei der Erklärung entrichtet wird und der andere Teil aus diesem Grunde die Erklärung unverzüglich zurückweist. Die Erklärung ist jedoch wirksam, wenn das Reugeld unverzüglich nach der Zurückweisung entrichtet wird. |
§ 353 Termination on payment of a forfeit If a right to terminate on payment of a forfeit has been reserved, termination is ineffective if the forfeit is not paid before or when the declaration is made and the other party immediately rejects the declaration on this ground. The declaration is nevertheless effective if the forfeit is paid immediately after the rejection. |
§ 354 Verwirkungsklausel Ist ein Vertrag mit dem Vorbehalte geschlossen, daß der Schuldner seiner Rechte aus dem Vertrage verlustig sein soll, wenn er seine Verbindlichkeit nicht erfüllt, so ist der Gläubiger bei dem Eintritte dieses Falles zum Rücktritte vom Vertrage berechtigt. |
§ 354 Forfeiture clause If a contract has been concluded with the reservation that the obligor will forfeit his rights under the contract if he does not fulfil his obligation, the obligee is entitled to terminate the contract if that case arises. |
Untertitel 2: Widerrufs und Rückgaberecht bei Verbraucherverträgen |
Sub-title 2: Right of revocation and of return in consumer contracts |
§ 355 Widerrufsrecht bei Verbraucherverträgen (1) Wird einem Verbraucher durch Gesetz ein Widerrufsrecht nach dieser Vorschrift eingeräumt, so ist er an seine auf den Abschluss des Vertrags gerichtete Willenserklärung nicht mehr gebunden, wenn er sie fristgerecht widerrufen hat. Der Widerruf muss keine Begründung enthalten und ist in Textform oder durch Rücksendung der Sache innerhalb von zwei Wochen gegenüber dem Unternehmer zu erklären; zur Fristwahrung genügt die rechtzeitige Absendung. (2) Die Frist beginnt mit dem Zeitpunkt, zu dem dem Verbraucher eine deutlich gestaltete Belehrung über sein Widerrufsrecht, die ihm entsprechend den Erfordernissen des eingesetzten Kommunikationsmittels seine Rechte deutlich macht, in Textform mitgeteilt worden ist, die auch Namen und Anschrift desjenigen, gegenüber dem der Widerruf zu erklären ist, und einen Hinweis auf den Fristbeginn und die Regelung des Absatzes 1 Satz 2 enthält. Sie ist vom Verbraucher bei anderen als notariell beurkundeten Verträgen gesondert zu unterschreiben oder mit einer qualifizierten elektronischen Signatur zu versehen. Ist der Vertrag schriftlich abzuschließen, so beginnt die Frist nicht zu laufen, bevor dem Verbraucher auch eine Vertragsurkunde, der schriftliche Antrag des Verbrauchers oder eine Abschrift der Vertragsurkunde oder des Antrags zur Verfügung gestellt werden. Ist der Fristbeginn streitig, so trifft die Beweislast den Unternehmer. (3) Das Widerrufsrecht erlischt spätestens sechs Monate nach Vertragsschluss. Bei der Lieferung von Waren beginnt die Frist nicht vor dem Tag ihres Eingangs beim Empfänger. |
§ 355 Right of revocation in consumer contracts (1) If a consumer is granted a statutory right of revocation under this provision, he is no longer bound by his declaration of intention to conclude the contract if he has revoked it in good time. The revocation does not have to state any grounds and must be declared to the businessperson in textual form or by return of the thing within two weeks; punctual dispatch suffices to comply with the time limit. (2) The period begins when the consumer has been informed in textual form by a clearly formulated notice of his right of revocation which makes clear to him the nature of his rights in accordance with the requirements of the means of communication used, which also states the name and address of the person to whom revocation is to be declared and refers to the beginning of the period and the rules in subsection (1), sentence 2 above. Except in the case of contracts authenticated by a notary, it is to be signed separately by the consumer or provided by him with a qualified electronic signature. If the contract is to be made in writing, the period does not begin until the consumer has also been provided with a contract document, his written application or a copy of the contract document or of the application. If the beginning of the period is disputed, the businessperson bears the burden of proof. (3) The right of revocation ceases to exist at the latest six months after the conclusion of the contract. In the case of the delivery of goods the period does not begin before the day on which they reach the consignee. |
§ 356 Rückgaberecht bei Verbraucherverträgen (1) Das Widerrufsrecht nach § 355 kann, soweit dies ausdrücklich durch Gesetz zugelassen ist, beim Vertragsschluss auf Grund eines Verkaufsprospekts im Vertrag durch ein uneingeschränktes Rückgaberecht ersetzt werden. Voraussetzung ist, dass 1. im Verkaufsprospekt eine deutlich gestaltete Belehrung über das Rückgaberecht enthalten ist, 2. der Verbraucher den Verkaufsprospekt in Abwesenheit des Unternehmers eingehend zur Kenntnis nehmen konnte und 3. dem Verbraucher das Rückgaberecht in Textform eingeräumt wird. (2) Das Rückgaberecht kann innerhalb der Widerrufsfrist, die jedoch nicht vor Erhalt der Sache beginnt, und nur durch Rücksendung der Sache oder, wenn die Sache nicht als Paket versandt werden kann, durch Rücknahmeverlangen ausgeübt werden. § 355 Abs. 1 Satz 2 findet entsprechende Anwendung. |
§ 356 Right of return in consumer contracts (1) To the extent expressly allowed by statute, the right of revocation may, where the contract is concluded on the basis of a catalogue, be replaced in the contract by an unrestricted right of return. It is a precondition that 1. the catalogue contains a clearly presented notice concerning the right of return, 2. the consumer could peruse the contract in detail in the absence of the businessperson, and 3. the right of return is granted to the consumer in textual form. (2) The right of return may be exercised within the revocation period, which does not, however, begin before receipt of the thing, and only by return of the thing or, if it cannot be dispatched as a parcel, be exercised by a demand for collection. § 355 (1), sentence 2 applies mutatis mutandis. |
§ 357 Rechtsfolgen des Widerrufs und der Rückgabe (1) Auf das Widerrufs und das Rückgaberecht finden, soweit nicht ein anderes bestimmt ist, die Vorschriften über den gesetzlichen Rücktritt entsprechende Anwendung. Die in § 286 Abs. 3 bestimmte Frist beginnt mit der Widerrufs oder Rückgabeerklärung des Verbrauchers. (2) Der Verbraucher ist bei Ausübung des Widerrufsrechts zur Rücksendung verpflichtet, wenn die Sache durch Paket versandt werden kann. Kosten und Gefahr der Rücksendung trägt bei Widerruf und Rückgabe der Unternehmer. Wenn ein Widerrufsrecht besteht, dürfen dem Verbraucher bei einer Bestellung bis zu einem Betrag von 40 Euro die regelmäßigen Kosten der Rücksendung vertraglich auferlegt werden, es sei denn, dass die gelieferte Ware nicht der bestellten entspricht. (3) Der Verbraucher hat abweichend von § 346 Abs. 2 Satz 1 Nr. 3 Wertersatz für eine durch die bestimmungsgemäße Ingebrauchnahme der Sache entstandene Verschlechterung zu leisten, wenn er spätestens bei Vertragsschluss in Textform auf diese Rechtsfolge und eine Möglichkeit hingewiesen worden ist, sie zu vermeiden. Dies gilt nicht, wenn die Verschlechterung ausschließlich auf die Prüfung der Sache zurückzuführen ist. § 346 Abs. 3 Satz 1 Nr. 3 findet keine Anwendung, wenn der Verbraucher über sein Widerrufsrecht ordnungsgemäß belehrt worden ist oder hiervon anderweitig Kenntnis erlangt hat. (4) Weitergehende Ansprüche bestehen nicht. |
§ 357 Legal consequences of revocation and return (1) Save where otherwise provided, the provisions on statutory termination apply mutatis mutandis to the right of revocation and return. The period laid down in § 286 (3) begins upon the consumer’s declaration of revocation or return. (2) In the event that he exercises the right of revocation the consumer is bound to return the thing if it can be sent as a parcel. The cost and risk of return is borne by the businessperson in the event of revocation and return. If a right of revocation exists, the normal costs of return may be imposed by contract on the consumer where the value of his order does not exceed Euro 40, unless the goods delivered do not correspond to the goods ordered. (3) In derogation from § 346 (2), sentence 1, No. 3, the consumer must pay compensation for value in respect of a deterioration in the goods as a result of their proper use, if his attention has previously been drawn in textual form to this legal consequence and to a means of avoiding it. This does not apply if the deterioration is due exclusively to inspection of the thing. § 346 (3), sentence 1, No. 3 does not apply if the consumer has been properly informed of his right of revocation or he has become aware of it in another way. (4) More extensive claims do not exist. |
§ 358 Verbundene Verträge (1) Hat der Verbraucher seine auf den Abschluss eines Vertrags über die Lieferung einer Ware oder die Erbringung einer anderen Leistung durch einen Unternehmer gerichtete Willenserklärung wirksam widerrufen, so ist er auch an seine auf den Abschluss eines mit diesem Vertrag verbundenen Verbraucherdarlehensvertrags gerichtete Willenserklärung nicht mehr gebunden. (2) Hat der Verbraucher seine auf den Abschluss eines Verbraucherdarlehensvertrags gerichtete Willenserklärung wirksam widerrufen, so ist er auch an seine auf den Abschluss eines mit diesem Verbraucherdarlehensvertrag verbundenen Vertrags über die Lieferung einer Ware oder die Erbringung einer anderen Leistung gerichtete Willenserklärung nicht mehr gebunden. Kann der Verbraucher die auf den Abschluss des verbundenen Vertrags gerichtete Willenserklärung nach Maßgabe dieses Untertitels widerrufen, gilt allein Absatz 1 und sein Widerrufsrecht aus § 495 Abs. 1 ist ausgeschlossen. Erklärt der Verbraucher im Fall des Satzes 2 dennoch den Widerruf des Verbraucherdarlehensvertrags, gilt dies als Widerruf des verbundenen Vertrags gegenüber dem Unternehmer gemäß Absatz 1. (3) Ein Vertrag über die Lieferung einer Ware oder die Erbringung einer anderen Leistung und ein Verbraucherdarlehensvertrag sind verbunden, wenn das Darlehen ganz oder teilweise der Finanzierung des anderen Vertrags dient und beide Verträge eine wirtschaftliche Einheit bilden. Eine wirtschaftliche Einheit ist insbesondere anzunehmen, wenn der Unternehmer selbst die Gegenleistung des Verbrauchers finanziert, oder im Fall der Finanzierung durch einen Dritten, wenn sich der Darlehensgeber bei der Vorbereitung oder dem Abschluss des Verbraucherdarlehensvertrags der Mitwirkung des Unternehmers bedient. (4) § 357 gilt für den verbundenen Vertrag entsprechend. Im Falle des Absatzes 1 sind jedoch Ansprüche auf Zahlung von Zinsen und Kosten aus der Rückabwicklung des Verbraucherdarlehensvertrags gegen den Verbraucher ausgeschlossen. Der Darlehensgeber tritt im Verhältnis zum Verbraucher hinsichtlich der Rechtsfolgen des Widerrufs oder der Rückgabe in die Rechte und Pflichten des Unternehmers aus dem verbundenen Vertrag ein, wenn das Darlehen dem Unternehmer bei Wirksamwerden des Widerrufs oder der Rückgabe bereits zugeflossen ist. (5) Die erforderliche Belehrung über das Widerrufs oder Rückgaberecht muss auf die Rechtsfolgen nach Absatz 1 und Absatz 2 Satz 1 und 2 hinweisen. |
§ 358 Linked contracts (1) If the consumer has validly revoked his declaration of intention to conclude a contract for the delivery of goods or for other performance by a businessperson, he also ceases to be bound by his declaration of intention to conclude a consumer loan contract linked with that contract. (2) If the consumer has validly revoked his declaration of intention to conclude a consumer loan contract, he also ceases to be bound by his declaration of intention to conclude a contract linked with that consumer loan contract for the delivery of goods or the supply of other performance. If the consumer may revoke the declaration of intention to conclude the linked contract in accordance with this sub-title, solely subsection (1) applies and his right of revocation under § 495 (1) is excluded. If, in the case of sentence 2, the consumer nevertheless declares his revocation of the consumer loan contract, this is deemed to be the revocation of the linked contract with regard to the businessperson under subsection (1) above. (3) A contract for the delivery of goods or for the provision of other performance is linked to a consumer loan contract if the loan serves wholly or in part to finance the other contract and both contracts form an economic unit. An economic unit is to be assumed in particular if the businessperson himself finances the counter-performance by the consumer or, in the event of financing by a third person, if the giver of the loan uses the services of the businessperson in preparation for or for the conclusion of the consumer loan contract. (4) § 357 applies mutatis mutandis to the linked contract. In the case of subsection (1) above, however, no claims for payment of interest and costs arising out of the winding up of the consumer loan contract may be brought against the consumer. The giver of the loan assumes the rights and obligations of the businessperson under the linked contract in relation to the consumer with regard to the legal consequences of revocation or return if the loan has already passed to the businessperson when the revocation or return became effective. (5) The necessary notice concerning the right of revocation or return must draw attention to the legal consequences under subsections (1) and (2), sentence 1 and 2, above. |
§§ 361 to 361b are repealed. § 390, sentence 2, is repealed. In § 425 (2) the words “Unterbrechung und Hemmung” are replaced by the words “Neubeginn, Hemmung und Ablaufhemmung”. | |
Abschnitt 8: Einzelne SchuldverhältnisseTitel 1: Kauf, TauschUntertitel 1: Allgemeine Vorschriften |
Section 8: Particular kinds of obligationsTitle 1: Sale, exchangeSub-title 1: General provisions |
§ 433 Vertragstypische Pflichten beim Kaufvertrag (1) Durch den Kaufvertrag wird der Verkäufer einer Sache verpflichtet, dem Käufer die Sache zu übergeben und das Eigentum an der Sache zu verschaffen. Der Verkäufer hat dem Käufer die Sache frei von Sach und Rechtsmängeln zu verschaffen. (2) Der Käufer ist verpflichtet, dem Verkäufer den vereinbarten Kaufpreis zu zahlen und die gekaufte Sache abzunehmen. |
§ 433 Standard obligations in contracts of sale (1) By a contract of sale the seller of a thing is bound to hand over the thing to the buyer and to transfer to him ownership of the thing. The seller must procure the thing for the buyer in a state that is free from defects as to quality and defects of title. (2) The buyer is bound to pay to the seller the agreed price and to take delivery of the thing purchased. |
§ 434 Sachmangel (1) Die Sache ist frei von Sachmängeln, wenn sie bei Gefahrübergang die vereinbarte Beschaffenheit hat. Soweit die Beschaffenheit nicht vereinbart ist, ist die Sache frei von Sachmängeln, 1. wenn sie sich für die nach dem Vertrag vorausgesetzte Verwendung eignet, sonst 2. wenn sie sich für die gewöhnliche Verwendung eignet und eine Beschaffenheit aufweist, die bei Sachen der gleichen Art üblich ist und die der Käufer nach der Art der Sache erwarten kann. Zu der Beschaffenheit nach Satz 2 Nr. 2 gehören auch Eigenschaften, die der Käufer nach den öffentlichen Äußerungen des Verkäufers, des Herstellers (§ 4 Abs. 1 und 2 des Produkthaftungsgesetzes) oder seines Gehilfen insbesondere in der Werbung oder bei der Kennzeichnung über bestimmte Eigenschaften der Sache erwarten kann, es sei denn, dass der Verkäufer die Äußerung nicht kannte und auch nicht kennen musste, dass sie im Zeitpunkt des Vertragsschlusses in gleichwertiger Weise berichtigt war oder dass sie die Kaufentscheidung nicht beeinflussen konnte. (2) Ein Sachmangel ist auch dann gegeben, wenn die vereinbarte Montage durch den Verkäufer oder dessen Erfüllungsgehilfen unsachgemäß durchgeführt worden ist. Ein Sachmangel liegt bei einer zur Montage bestimmten Sache ferner vor, wenn die Montageanleitung mangelhaft ist, es sei denn, die Sache ist fehlerfrei montiert worden. (3) Einem Sachmangel steht es gleich, wenn der Verkäufer eine andere Sache oder eine zu geringe Menge liefert. |
§ 434 Defects as to quality (1) The thing is free from defects as to quality if, upon the passing of the risk, the thing is in the agreed quality. If the quality has not been agreed, the thing is free from defects as to quality 1. if it is fit for the use specified in the contract, and otherwise 2. if it is fit for the normal use and its quality is such as is usual in things of the same kind and can be expected by the buyer by virtue of its nature. For the purposes of sentence 2, No. 2, above, condition includes features which the buyer may expect by virtue of public statements concerning the thing’s features that are made by the seller, the producer (§ 4 (1) and (2) of the Product Liability Act) or persons assisting him, in particular in advertisements or in connection with labelling, unless the seller was not aware of the statement nor ought to have been aware of it, or at the time of the conclusion of the contract it had been corrected by equivalent means, or it could not influence the decision to purchase the thing. (2) There is a defect as to quality also where the agreed assembly of the thing has not been properly performed by the seller or persons employed by him for that purpose. Moreover, there is a defect as to quality of a thing intended to be assembled if the assembly instructions are defective, save where the thing has been assembled correctly. (3) Delivery by the seller of a different thing or of a lesser amount of the thing is equivalent to a defect as to quality. |
§ 435 Rechtsmangel Die Sache ist frei von Rechtsmängeln, wenn Dritte in Bezug auf die Sache keine oder nur die im Kaufvertrag übernommenen Rechte gegen den Käufer geltend machen können. Einem Rechtsmangel steht es gleich, wenn im Grundbuch ein Recht eingetragen ist, das nicht besteht. |
§ 435 Defects of title The thing is free from defects of title if third parties cannot assert against the buyer, in relation to the thing, any rights or can assert only such rights as are assumed in the sales contract. Entry in the land register of a right that does not exist is equivalent to a defect of title. |
§ 436 Öffentliche Lasten von Grundstücken (1) Soweit nicht anders vereinbart, ist der Verkäufer eines Grundstücks verpflichtet, Erschließungsbeiträge und sonstige Anliegerbeiträge für die Maßnahmen zu tragen, die bis zum Tage des Vertragsschlusses bautechnisch begonnen sind, unabhängig vom Zeitpunkt des Entstehens der Beitragsschuld. (2) Der Verkäufer eines Grundstücks haftet nicht für die Freiheit des Grundstücks von anderen öffentlichen Abgaben und von anderen öffentlichen Lasten, die zur Eintragung in das Grundbuch nicht geeignet sind. |
§ 436 Public charges with respect to land (1) Save where otherwise agreed, the seller of land is bound to bear development costs and other adjoining property charges in respect of building-related measures which have been commenced prior to the conclusion of the contract, irrespective of when those charges arise. (2) The seller of land is not responsible for the land being free from other public levies and other public charges that are not of such a nature as to be registered in the land register. |
§ 437 Rechte des Käufers bei Mängeln Ist die Sache mangelhaft, kann der Käufer, wenn die Voraussetzungen der folgenden Vorschriften vorliegen und soweit nicht ein anderes bestimmt ist, 1. nach § 439 Nacherfüllung verlangen, 2. nach den §§ 440, 323 und 326 Abs. 5 von dem Vertrag zurücktreten oder nach § 441 den Kaufpreis mindern und 3. nach den §§ 440, 280, 281, 283 und 311a Schadensersatz oder nach § 284 Ersatz vergeblicher Aufwendungen verlangen. |
§ 437 Buyer’s rights in the event of defects If the thing is defective, then, if the requirements of the following provisions are satisfied and save as otherwise provided, the buyer may 1. demand supplementary performance under § 439; 2. terminate the contract under §§ 440, 323, and 326 (5), or reduce the purchase price under § 441; and 3. claim compensation under §§ 440, 280, 281, 283 and 311a, or reimbursement for wasted expenditure under § 284. |
§ 438 Verjährung der Mängelansprüche (1) Die in § 437 Nr. 1 und 3 bezeichneten Ansprüche verjähren 1. in 30 Jahren, wenn der Mangel a) in einem dinglichen Recht eines Dritten, auf Grund dessen Herausgabe der Kaufsache verlangt werden kann, oder b) in einem sonstigen Recht, das im Grundbuch eingetragen ist, besteht, 2. in fünf Jahren a) bei einem Bauwerk und b) bei einer Sache, die entsprechend ihrer üblichen Verwendungsweise für ein Bauwerk verwendet worden ist und dessen Mangelhaftigkeit verursacht hat, und 3. im Übrigen in zwei Jahren. (2) Die Verjährung beginnt bei Grundstücken mit der Übergabe, im Übrigen mit der Ablieferung der Sache. (3) Abweichend von Absatz 1 Nr. 2 und 3 und Absatz 2 verjähren die Ansprüche in der regelmäßigen Verjährungsfrist, wenn der Verkäufer den Mangel arglistig verschwiegen hat. Im Fall des Absatzes 1 Nr. 2 tritt die Verjährung jedoch nicht vor Ablauf der dort bestimmten Frist ein. (4) Für das in § 437 bezeichnete Rücktrittsrecht gilt § 218. Der Käufer kann trotz einer Unwirksamkeit des Rücktritts nach § 218 Abs. 1 die Zahlung des Kaufpreises insoweit verweigern, als er auf Grund des Rücktritts dazu berechtigt sein würde. Macht er von diesem Recht Gebrauch, kann der Verkäufer vom Vertrag zurücktreten. (5) Auf das in § 437 bezeichnete Minderungsrecht finden § 218 und Absatz 4 Satz 2 entsprechende Anwendung. |
§ 438 Limitation of claims in respect of defects (1) The claims set out in § 437 Nos 1 and 3 are time-barred: 1. in 30 years, if the defect consists a) in a third party right in rem pursuant to which surrender of the thing purchased can be demanded, or b) in some other right registered in the land register, 2. in five years, a) in the case of a building and b) in the case of a thing which has been used for a building in accordance with its normal use and has caused it to be defective, and 3. otherwise, in two years. (2) In the case of land the limitation period begins upon its being handed over, in other cases upon delivery of the thing. (3) In derogation from subsections (1), Nos 2 and 3, and (2) above, the claims are time-barred at the end of the standard limitation period, if the seller fraudulently concealed the defect. However in the case of subsection (1), No 2, above, the claims are not time-barred before the expiry of the period specified there. (4) § 218 applies to the right of termination specified in § 437. Even though the buyer's termination is ineffective by virtue of § 218 (1), he may refuse to pay the purchase price in so far as termination would entitle him to do so. If he makes use of that right, the seller may terminate the contract. (5) § 218 and subsection (4), sentence 2, above apply mutatis mutandis to the right to reduce the price specified in § 437. |
§ 439 Nacherfüllung (1) Der Käufer kann als Nacherfüllung nach seiner Wahl die Beseitigung des Mangels oder die Lieferung einer mangelfreien Sache verlangen. (2) Der Verkäufer hat die zum Zweck der Nacherfüllung erforderlichen Aufwendungen, insbesondere Transport, Wege, Arbeits und Materialkosten zu tragen. (3) Der Verkäufer kann die vom Käufer gewählte Art der Nacherfüllung unbeschadet des § 275 Abs. 2 und 3 verweigern, wenn sie nur mit unverhältnismäßigen Kosten möglich ist. Dabei sind insbesondere der Wert der Sache in mangelfreiem Zustand, die Bedeutung des Mangels und die Frage zu berücksichtigen, ob auf die andere Art der Nacherfüllung ohne erhebliche Nachteile für den Käufer zurückgegriffen werden könnte. Der Anspruch des Käufers beschränkt sich in diesem Fall auf die andere Art der Nacherfüllung; das Recht des Verkäufers, auch diese unter den Voraussetzungen des Satzes 1 zu verweigern, bleibt unberührt. (4) Liefert der Verkäufer zum Zweck der Nacherfüllung eine mangelfreie Sache, so kann er vom Käufer Rückgewähr der mangelhaften Sache nach Maßgabe der §§ 346 bis 348 verlangen. |
§ 439 Supplementary performance (1) As supplementary performance, the buyer may, at his option, demand the removal of the defect or supply of a thing free from defects. (2) The seller must bear all expenditure required for the purposes of supplementary performance, in particular carriage, transport, labour and material costs. (3) Without prejudice to § 275 (2) and (3), the seller may refuse the form of supplementary performance chosen by the buyer if such performance is possible only with unreasonable expense. In that connection, it is necessary to have regard in particular to the value of the thing when free from defects, the significance of the defect and the question whether the defect could be remedied by the other form of supplementary performance without material detriment to the buyer. The buyer’s claim is restricted in this case to the other form of supplementary performance; the seller’s right to refuse also that supplementary performance under the conditions laid out in sentence 1 above is unaffected. (4) If the seller delivers a thing free from defects for the purpose of supplementary performance, he may demand the return of the defective thing in accordance with §§ 346 to 348. |
§ 440 Besondere Bestimmungen für Rücktritt und Schadensersatz Außer in den Fällen des § 281 Abs. 2 und des § 323 Abs. 2 bedarf es der Fristsetzung auch dann nicht, wenn der Verkäufer beide Arten der Nacherfüllung gemäß § 439 Abs. 3 verweigert oder wenn die dem Käufer zustehende Art der Nacherfüllung fehlgeschlagen oder ihm unzumutbar ist. Eine Nachbesserung gilt nach dem erfolglosen zweiten Versuch als fehlgeschlagen, wenn sich nicht insbesondere aus der Art der Sache oder des Mangels oder den sonstigen Umständen etwas anderes ergibt. |
§ 440 Special provisions concerning termination and compensation Except in the cases of § 281 (2) and § 323 (2), it is not necessary to fix a period of time if the seller has refused to perform both forms of supplementary performance under § 439 (3) or if the form of supplementary performance to which the buyer is entitled has failed or would be unreasonable for him. A repair is deemed to have failed after two unsuccessful attempts, unless, having regard in particular to the nature of the thing or of the defect or the other circumstances, a different conclusion is appropriate. |
§ 441 Minderung (1) Statt zurückzutreten, kann der Käufer den Kaufpreis durch Erklärung gegenüber dem Verkäufer mindern. Der Ausschlussgrund des § 323 Abs. 5 Satz 2 findet keine Anwendung. (2) Sind auf der Seite des Käufers oder auf der Seite des Verkäufers mehrere beteiligt, so kann die Minderung nur von allen oder gegen alle erklärt werden. (3) Bei der Minderung ist der Kaufpreis in dem Verhältnis herabzusetzen, in welchem zur Zeit des Vertragsschlusses der Wert der Sache in mangelfreiem Zustand zu dem wirklichen Wert gestanden haben würde. Die Minderung ist, soweit erforderlich, durch Schätzung zu ermitteln. (4) Hat der Käufer mehr als den geminderten Kaufpreis gezahlt, so ist der Mehrbetrag vom Verkäufer zu erstatten. § 346 Abs. 1 und § 347 Abs. 1 finden entsprechende Anwendung. |
§ 441 Price reduction (1) Instead of terminating the contract, the buyer may, by declaration to the seller, reduce the price. The exclusion in § 323 (5), sentence 2, does not apply. (2) If the buyer or the seller consists of more than one person, price reduction may be declared only by or to all such persons. (3) In the case of price reduction, the purchase price is reduced in the ratio which the value of the thing free of defects would, at the time of the conclusion of the contract, have had to the actual value. Where necessary, the price reduction is to be estimated. (4) If the buyer has paid more than the reduced purchase price, the excess amount is to be refunded by the seller. § 346 (1) and § 347 (1) apply mutatis mutandis. |
§ 442 Kenntnis des Käufers (1) Die Rechte des Käufers wegen eines Mangels sind ausgeschlossen, wenn er bei Vertragsschluss den Mangel kennt. Ist dem Käufer ein Mangel infolge grober Fahrlässigkeit unbekannt geblieben, kann der Käufer Rechte wegen dieses Mangels nur geltend machen, wenn der Verkäufer den Mangel arglistig verschwiegen oder eine Garantie für die Beschaffenheit der Sache übernommen hat. (2) Ein im Grundbuch eingetragenes Recht hat der Verkäufer zu beseitigen, auch wenn es der Käufer kennt. |
§ 442 Awareness of the buyer (1) The buyer has no rights in respect of a defect if he is aware of the defect upon conclusion of the contract. If, owing to gross negligence on his part, the buyer is unaware of a defect, he may assert rights in respect of that defect only if the seller fraudulently concealed the defect or guaranteed the quality of the thing. (2) A right registered in the land register must be removed by the seller even if the buyer is aware of it. |
§ 443 Beschaffenheits- und Haltbarkeitsgarantie (1) Übernimmt der Verkäufer oder ein Dritter eine Garantie für die Beschaffenheit der Sache oder dafür, dass die Sache für eine bestimmte Dauer eine bestimmte Beschaffenheit behält (Haltbarkeitsgarantie), so stehen dem Käufer im Garantiefall unbeschadet der gesetzlichen Ansprüche die Rechte aus der Garantie zu den in der Garantieerklärung und der einschlägigen Werbung angegebenen Bedingungen gegenüber demjenigen zu, der die Garantie eingeräumt hat. (2) Soweit eine Haltbarkeitsgarantie übernommen worden ist, wird vermutet, dass ein während ihrer Geltungsdauer auftretender Sachmangel die Rechte aus der Garantie begründet. |
§ 443 Guarantee of quality and durability (1) If the seller or a third person guarantees the quality of the thing or that the thing will retain a particular quality for a specified period (guarantee of durability), then, in the event of a claim under the guarantee, the buyer has the rights under the guarantee upon the terms set out in the declaration of guarantee and in the relevant advertising against the person who gave the guarantee, and those rights do not affect his statutory claims. (2) In so far as a guarantee of durability has been given, it is assumed that a defect as to the quality of the thing which arises during the guarantee period establishes the rights under the guarantee. |
§ 444 Haftungsausschluss Auf eine Vereinbarung, durch welche die Rechte des Käufers wegen eines Mangels ausgeschlossen oder beschränkt werden, kann sich der Verkäufer nicht berufen, wenn er den Mangel arglistig verschwiegen oder eine Garantie für die Beschaffenheit der Sache übernommen hat. |
§ 444 Exclusion of liability The seller may not rely on an agreement excluding or restricting the buyer’s rights in respect of defects if the seller fraudulently concealed the defect or if he has guaranteed the quality of the thing. |
§ 455 Haftungsbegrenzung bei öffentlichen Versteigerungen Wird eine Sache auf Grund eines Pfandrechts in einer öffentlichen Versteigerung unter der Bezeichnung als Pfand verkauft, so stehen dem Käufer Rechte wegen eines Mangels nur zu, wenn der Verkäufer den Mangel arglistig verschwiegen oder eine Garantie für die Beschaffenheit der Sache übernommen hat. |
§ 455 Limitation of liability in the case of public auctions If a thing is sold pursuant to a lien in a public auction in which it is described as a pledge, the buyer has rights in respect of a defect only if the seller has fraudulently concealed the defect or guaranteed the condition of the thing. |
§ 44 Gefahr und Lastenübergang Mit der Übergabe der verkauften Sache geht die Gefahr des zufälligen Untergangs und der zufälligen Verschlechterung auf den Käufer über. Von der Übergabe an gebühren dem Käufer die Nutzungen und trägt er die Lasten der Sache. Der Übergabe steht es gleich, wenn der Käufer im Verzug der Annahme ist. |
§ 446 Passing of risk and liability for charges The risk of accidental loss and accidental deterioration passes to the buyer when the thing sold is handed over. From that moment onwards the benefits related to the thing accrue to the buyer and charges on it are for his account. The same consequences arise if the buyer is in default in accepting delivery. |
§ 447 Gefahrübergang beim Versendungskauf (1) Versendet der Verkäufer auf Verlangen des Käufers die verkaufte Sache nach einem anderen Ort als dem Erfüllungsort, so geht die Gefahr auf den Käufer über, sobald der Verkäufer die Sache dem Spediteur, dem Frachtführer oder der sonst zur Ausführung der Versendung bestimmten Person oder Anstalt ausgeliefert hat. (2) Hat der Käufer eine besondere Anweisung über die Art der Versendung erteilt und weicht der Verkäufer ohne dringenden Grund von der Anweisung ab, so ist der Verkäufer dem Käufer für den daraus entstehenden Schaden verantwortlich. |
§ 447 Passing of risk under a sale by dispatch (1) If, at the buyer’s request, the seller dispatches the thing sold to a place other than the place of performance, the risk passes to the buyer when the seller has handed the thing over to the forwarder, carrier or other person or body designated to dispatch the thing. (2) If the buyer has given specific instructions as to the method of dispatching the thing and, without urgent reason, the seller fails to comply with this instruction, the seller is liable to the buyer for damage arising from that failure. |
§ 448 Kosten der Übergabe und vergleichbare Kosten (1) Der Verkäufer trägt die Kosten der Übergabe der Sache, der Käufer die Kosten der Abnahme und der Versendung der Sache nach einem anderen Ort als dem Erfüllungsort. (2) Der Käufer eines Grundstücks trägt die Kosten der Beurkundung des Kaufvertrags und der Auflassung, der Eintragung ins Grundbuch und der zu der Eintragung erforderlichen Erklärungen. |
§ 448 Costs of delivery and similar costs (1) The seller bears the costs of delivering the thing, and the buyer bears the costs of taking delivery and of dispatching the thing to a place other than the place of performance. (2) The buyer of a piece of land bears the costs of authenticating the contract and of the conveyance, registration in the land register and declarations necessary for registration. |
§ 449 Eigentumsvorbehalt (1) Hat sich der Verkäufer einer beweglichen Sache das Eigentum bis zur Zahlung des Kaufpreises vorbehalten, so ist im Zweifel anzunehmen, dass das Eigentum unter der aufschiebenden Bedingung vollständiger Zahlung des Kaufpreises übertragen wird (Eigentumsvorbehalt). (2) Auf Grund des Eigentumsvorbehalts kann der Verkäufer die Sache nur herausverlangen, wenn er vom Vertrag zurückgetreten ist. (3) Die Vereinbarung eines Eigentumsvorbehalts ist nichtig, soweit der Eigentumsübergang davon abhängig gemacht wird, dass der Käufer Forderungen eines Dritten, insbesondere eines mit dem Verkäufer verbundenen Unternehmens, erfüllt. |
§ 449 Reservation of title (1) If the seller has reserved title to a movable thing until payment of the purchase price, it is to be assumed, in case of doubt, that title will be transferred only upon payment of the purchase price in full, which constitutes a condition precedent (reservation of title). (2) Reservation of title entitles the seller to demand the surrender of thing only if he has terminated the contract. (3) An agreement on reservation of title is void inasmuch as the transfer of property is made conditional on the satisfaction by the buyer of third-party claims, in particular those of a business associated with the seller. |
§ 450 Ausgeschlossene Käufer bei bestimmten Verkäufen (1) Bei einem Verkauf im Wege der Zwangsvollstreckung dürfen der mit der Vornahme oder Leitung des Verkaufs Beauftragte und die von ihm zugezogenen Gehilfen einschließlich des Protokollführers den zu verkaufenden Gegenstand weder für sich persönlich oder durch einen anderen noch als Vertreter eines anderen kaufen. (2) Absatz 1 gilt auch bei einem Verkauf außerhalb der Zwangsvollstreckung, wenn der Auftrag zu dem Verkauf auf Grund einer gesetzlichen Vorschrift erteilt worden ist, die den Auftraggeber ermächtigt, den Gegenstand für Rechnung eines anderen verkaufen zu lassen, insbesondere in den Fällen des Pfandverkaufs und des in den §§ 383 und 385 zugelassenen Verkaufs, sowie bei einem Verkauf aus einer Insolvenzmasse. |
§ 450 Persons who may not buy in particular sales (1) If an object is sold by way of judicial execution, the person entrusted with the performance or management of the sale and any person used by him for that purpose, including the minute-writer, may not purchase the object to be sold, whether on his own behalf or through or on behalf of another person. (2) Subsection (1) above applies also to a sale otherwise than in the course of judicial execution, if the instruction to sell the object has been given pursuant to a statutory provision authorising the instructing party to have the object sold for the account of another person, in particular in the case of sale of a pledge, sale authorised by §§ 383 and 385, and sale of assets in an insolvency. |
§ 451 Kauf durch ausgeschlossenen Käufer (1) Die Wirksamkeit eines dem § 450 zuwider erfolgten Kaufs und der Übertragung des gekauften Gegenstandes hängt von der Zustimmung der bei dem Verkauf als Schuldner, Eigentümer oder Gläubiger Beteiligten ab. Fordert der Käufer einen Beteiligten zur Erklärung über die Genehmigung auf, so findet § 177 Abs. 2 entsprechende Anwendung. (2) Wird infolge der Verweigerung der Genehmigung ein neuer Verkauf vorgenommen, so hat der frühere Käufer für die Kosten des neuen Verkaufs sowie für einen Mindererlös aufzukommen. |
§ 451 Purchase by excluded persons (1) The validity of a purchase made contrary to § 450 and of the transfer of title to the object purchased depends on the consent of the person participating in the sale as debtor, owner or creditor. If the buyer requests a person so participating to make a declaration of consent, § 177 (2) applies mutatis mutandis. (2) If, as a result of a refusal to give consent, a new sale is performed, the first buyer is liable for the costs of the new sale and any lesser amount of the proceeds of sale. |
§ 452 Schiffskauf Die Vorschriften dieses Untertitels über den Kauf von Grundstücken finden auf den Kauf von eingetragenen Schiffen und Schiffsbauwerken entsprechende Anwendung. |
§ 452 Sale of a ship The provisions of this sub-title on the sale of land apply mutatis mutandis to the sale of registered ships and ships under construction. |
§ 453 Rechtskauf (1) Die Vorschriften über den Kauf von Sachen finden auf den Kauf von Rechten und sonstigen Gegenständen entsprechende Anwendung. (2) Der Verkäufer trägt die Kosten der Begründung und Übertragung des Rechts. (3) Ist ein Recht verkauft, das zum Besitz einer Sache berechtigt, so ist der Verkäufer verpflichtet, dem Käufer die Sache frei von Sach und Rechtsmängeln zu übergeben. |
§ 453 Sale of rights (1) The provisions on the sale of things apply mutatis mutandis to the sale of rights and other objects. (2) The seller bears the costs of creating and transferring a right. (3) If a right giving entitlement to possession of a thing is sold, the seller is bound to hand over the thing to the buyer free of defects as to quality and of defects in title. |
Untertitel 2: Besondere Arten des KaufsKapitel 1: Kauf auf Probe |
Sub-title 2: Special types of saleChapter 1: Sale on approval |
§ 454 Zustandekommen des Kaufvertrags (1) Bei einem Kauf auf Probe oder auf Besichtigung steht die Billigung des gekauften Gegenstandes im Belieben des Käufers. Der Kauf ist im Zweifel unter der aufschiebenden Bedingung der Billigung geschlossen. (2) Der Verkäufer ist verpflichtet, dem Käufer die Untersuchung des Gegenstandes zu gestatten. |
§ 454 Creation of the contract of sale (1) In a sale on approval or on inspection, approval of the object is at the buyer’s discretion. In case of doubt, the sale is concluded subject to the condition precedent of approval. (2) The seller is bound to permit the buyer to examine the object. |
§ 455 Billigungsfrist Die Billigung eines auf Probe oder auf Besichtigung gekauften Gegenstandes kann nur innerhalb der vereinbarten Frist und in Ermangelung einer solchen nur bis zum Ablauf einer dem Käufer von dem Verkäufer bestimmten angemessenen Frist erklärt werden. War die Sache dem Käufer zum Zwecke der Probe oder der Besichtigung übergeben, so gilt sein Schweigen als Billigung. |
§ 455 Period for approval An object purchased on approval or inspection may be approved only during the period agreed or, if no such period has been agreed, only before the expiry of a reasonable period fixed by the seller for the buyer. If the thing was handed over the buyer for approval or inspection, silence on his part is considered approval. |
Kapitel 2: Wiederkauf |
Chapter 2: Repurchase |
§ 456 Zustandekommen des Wiederkaufs (1) Hat sich der Verkäufer in dem Kaufvertrag das Recht des Wiederkaufs vorbehalten, so kommt der Wiederkauf mit der Erklärung des Verkäufers gegenüber dem Käufer, dass er das Wiederkaufsrecht ausübe, zustande. Die Erklärung bedarf nicht der für den Kaufvertrag bestimmten Form. (2) Der Preis, zu welchem verkauft worden ist, gilt im Zweifel auch für den Wiederkauf. |
§ 456 Creation of a contract of repurchase (1) If the seller has, in the contract of sale, reserved a right of repurchase, the repurchase is effected when the seller declares to the buyer that he is exercising that right. The declaration need not be in the form laid down for the contract of sale. (2) In case of doubt, the price at which the sale was made is also the price of the repurchase. |
§ 457 Haftung des Wiederverkäufers (1) Der Wiederverkäufer ist verpflichtet, dem Wiederkäufer den gekauften Gegenstand nebst Zubehör herauszugeben. (2) Hat der Wiederverkäufer vor der Ausübung des Wiederkaufsrechts eine Verschlechterung, den Untergang oder eine aus einem anderen Grund eingetretene Unmöglichkeit der Herausgabe des gekauften Gegenstandes verschuldet oder den Gegenstand wesentlich verändert, so ist er für den daraus entstehenden Schaden verantwortlich. Ist der Gegenstand ohne Verschulden des Wiederverkäufers verschlechtert oder ist er nur unwesentlich verändert, so kann der Wiederkäufer Minderung des Kaufpreises nicht verlangen. |
§ 457 Liability of the original purchaser (1) The original purchaser is bound to deliver to the re-purchaser the purchased object and its accessories. (2) If, before the exercise of the right of repurchase, the original purchaser has caused through his fault the deterioration or destruction of the purchased thing or the impossibility of surrendering it on account of some other reason or if he has materially altered the object, he is liable for the damage resulting therefrom. If the object has deteriorated without fault of the original purchaser or if it has only immaterially altered, the re-purchaser may not demand reduction of the purchase price. |
§ 458 Beseitigung von Rechten Dritter Hat der Wiederverkäufer vor der Ausübung des Wiederkaufsrechts über den gekauften Gegenstand verfügt, so ist er verpflichtet, die dadurch begründeten Rechte Dritter zu beseitigen. Einer Verfügung des Wiederverkäufers steht eine Verfügung gleich, die im Wege der Zwangsvollstreckung oder der Arrestvollziehung oder durch den Insolvenzverwalter erfolgt. |
§ 458 Removal of third-party rights If the original purchaser has disposed of the purchased object before the exercise of the right of repurchase, he is bound to remove third-party rights established by the disposition. A disposition by way of judicial execution or execution of an attachment order or by an insolvency administrator is equivalent to a disposition by the original purchaser. |
§ 459 Ersatz von Verwendungen Der Wiederverkäufer kann für Verwendungen, die er auf den gekauften Gegenstand vor dem Wiederkauf gemacht hat, insoweit Ersatz verlangen, als der Wert des Gegenstandes durch die Verwendungen erhöht ist. Eine Einrichtung, mit der er die herauszugebende Sache versehen hat, kann er wegnehmen. |
§ 459 Reimbursement of expenditure The original purchaser may demand reimbursement of the expenditure he has incurred in respect of the purchased object prior to repurchase in so far as the value of the object is increased by the expenditure. He may remove equipment which he has attached to the thing to be returned. |
§ 460 Wiederkauf zum Schätzungswert Ist als Wiederkaufpreis der Schätzungswert vereinbart, den der gekaufte Gegenstand zur Zeit des Wiederkaufs hat, so ist der Wiederverkäufer für eine Verschlechterung, den Untergang oder die aus einem anderen Grund eingetretene Unmöglichkeit der Herausgabe des Gegenstandes nicht verantwortlich, der Wiederkäufer zum Ersatz von Verwendungen nicht verpflichtet. |
§ 460 Repurchase at an estimated value If the repurchase price is agreed to be the estimated value of the purchased object at the time of the repurchase, the original purchaser is not liable for the deterioration or destruction of the purchased thing or for the impossibility of delivering it on account of some other reason and the re-purchaser is not obliged to reimburse for expenditure incurred. |
§ 461 Mehrere Wiederkaufsberechtigte Steht das Wiederkaufsrecht mehreren gemeinschaftlich zu, so kann es nur im Ganzen ausgeübt werden. Ist es für einen der Berechtigten erloschen oder übt einer von ihnen sein Recht nicht aus, so sind die übrigen berechtigt, das Wiederkaufsrecht im Ganzen auszuüben. |
§ 461 Several persons with a right of repurchase If several persons have a joint right of repurchase, it may be exercised only as a whole. If it has expired with regard to one of them or if one of them does not exercise his right, the others are entitled to exercise the right of repurchase as a whole. |
§ 462 Ausschlussfrist Das Wiederkaufsrecht kann bei Grundstücken nur bis zum Ablauf von 30, bei anderen Gegenständen nur bis zum Ablauf von drei Jahren nach der Vereinbarung des Vorbehalts ausgeübt werden. Ist für die Ausübung eine Frist bestimmt, so tritt diese an die Stelle der gesetzlichen Frist. |
§ 462 Exclusionary period The right of repurchase may be exercised, in the case of land, only until the expiry of thirty years from the date of the agreement reserving the right and, in the case of other objects, only until the expiry of three years from that date. If a period is fixed for the exercise of the right, that period applies instead of the statutory period. |
Kapitel 3: Vorkauf |
Chapter 3: Pre-emption |
§ 463 Voraussetzungen der Ausübung Wer in Ansehung eines Gegenstandes zum Vorkauf berechtigt ist, kann das Vorkaufsrecht ausüben, sobald der Verpflichtete mit einem Dritten einen Kaufvertrag über den Gegenstand geschlossen hat. |
§ 463 Preconditions of the exercise of the right A person who has a right of pre-emption in respect of an object may exercise that right as soon as the person bound by it has concluded with a third party a contract of sale relating to the object. |
§ 464 Ausübung des Vorkaufrechts (1) Die Ausübung des Vorkaufsrechts erfolgt durch Erklärung gegenüber dem Verpflichteten. Die Erklärung bedarf nicht der für den Kaufvertrag bestimmten Form. (2) Mit der Ausübung des Vorkaufsrechts kommt der Kauf zwischen dem Berechtigten und dem Verpflichteten unter den Bestimmungen zustande, welche der Verpflichtete mit dem Dritten vereinbart hat. |
§ 464 Exercise of the right of pre-emption (1) The right of pre-emption is exercised by declaration made to the person bound. The declaration need not be in the form required for the contract of sale. (2) Upon the exercise of the right of pre-emption a sale is made, between the person entitled and the person bound, on the terms agreed with the third party by the person bound. |
§ 465 Unwirksame Vereinbarungen Eine Vereinbarung des Verpflichteten mit dem Dritten, durch welche der Kauf von der Nichtausübung des Vorkaufsrechts abhängig gemacht oder dem Verpflichteten für den Fall der Ausübung des Vorkaufsrechts der Rücktritt vorbehalten wird, ist dem Vorkaufsberechtigten gegenüber unwirksam. |
§ 465 Ineffective agreements An agreement between the person bound and the third party whereby the sale is made conditional on the non-exercise of the right of pre-emption or the person bound reserves a right of termination in the event of the exercise of the right of pre-emption is ineffective as against the person entitled to pre-emption. |
§ 466 Nebenleistungen Hat sich der Dritte in dem Vertrag zu einer Nebenleistung verpflichtet, die der Vorkaufsberechtigte zu bewirken außerstande ist, so hat der Vorkaufsberechtigte statt der Nebenleistung ihren Wert zu entrichten. Lässt sich die Nebenleistung nicht in Geld schätzen, so ist die Ausübung des Vorkaufsrechts ausgeschlossen; die Vereinbarung der Nebenleistung kommt jedoch nicht in Betracht, wenn der Vertrag mit dem Dritten auch ohne sie geschlossen sein würde. |
§ 466 Collateral performance If the third party has bound himself in the contract to effect a collateral performance which the person entitled to pre-emption is unable to perform, the person entitled to pre-emption must pay the value of the collateral performance instead of effecting it. If the collateral performance cannot be estimated in money, the right of pre-emption cannot be exercised; the agreement to effect a collateral performance is, however, of no account if the contract with the third party would also have been concluded without it. |
§ 467 Gesamtpreis Hat der Dritte den Gegenstand, auf den sich das Vorkaufsrecht bezieht, mit anderen Gegenständen zu einem Gesamtpreis gekauft, so hat der Vorkaufsberechtigte einen verhältnismäßigen Teil des Gesamtpreises zu entrichten. Der Verpflichtete kann verlangen, dass der Vorkauf auf alle Sachen erstreckt wird, die nicht ohne Nachteil für ihn getrennt werden können. |
§ 467 Total price If the third party has purchased the object to which the right of pre-emption relates together with other objects for a total price, the person entitled to pre-emption must pay a proportionate part of the total price. The person bound may demand that the pre-emption extend to all things that cannot be separated without detriment to him. |
§ 468 Stundung des Kaufpreises (1) Ist dem Dritten in dem Vertrag der Kaufpreis gestundet worden, so kann der Vorkaufsberechtigte die Stundung nur in Anspruch nehmen, wenn er für den gestundeten Betrag Sicherheit leistet. (2) Ist ein Grundstück Gegenstand des Vorkaufs, so bedarf es der Sicherheitsleistung insoweit nicht, als für den gestundeten Kaufpreis die Bestellung einer Hypothek an dem Grundstück vereinbart oder in Anrechnung auf den Kaufpreis eine Schuld, für die eine Hypothek an dem Grundstück besteht, übernommen worden ist. Entsprechendes gilt, wenn ein eingetragenes Schiff oder Schiffsbauwerk Gegenstand des Vorkaufs ist. |
§ 468 Deferment of payment (1) If the contract allows the third party time to pay the purchase price, the person entitled to pre-emption may claim the benefit of the deferment only if he gives security for the deferred amount. (2) If a piece of land is the subject matter of the pre-emption, no security need be provided in so far as the creation of a mortgage to cover the deferred amount has been agreed or a debt secured by a mortgage on the land exists and has been accepted as payment of the purchase price. These provisions apply mutatis mutandis where the object of the pre-emption is a registered ship or ship under construction. |
§ 469 Mitteilungspflicht, Ausübungsfrist (1) Der Verpflichtete hat dem Vorkaufsberechtigten den Inhalt des mit dem Dritten geschlossenen Vertrags unverzüglich mitzuteilen. Die Mitteilung des Verpflichteten wird durch die Mitteilung des Dritten ersetzt. (2) Das Vorkaufsrecht kann bei Grundstücken nur bis zum Ablauf von zwei Monaten, bei anderen Gegenständen nur bis zum Ablauf einer Woche nach dem Empfang der Mitteilung ausgeübt werden. Ist für die Ausübung eine Frist bestimmt, so tritt diese an die Stelle der gesetzlichen Frist. |
§ 469 Duty to give notice, period for exercising the right (1) The person bound must notify the person entitled to pre-emption without delay of the terms of the contract concluded with a third person. Notification by the third party takes the place of notification by the person bound. (2) In the case of land, the right of pre-emption may be exercised only within a period of two months after receipt of notification and in other cases only within a period of one week after receipt of notification. If a period is specified for exercise of the right, that period replaces the statutory period. |
§ 470 Verkauf an gesetzlichen Erben Das Vorkaufsrecht erstreckt sich im Zweifel nicht auf einen Verkauf, der mit Rücksicht auf ein künftiges Erbrecht an einen gesetzlichen Erben erfolgt. |
§ 470 Sale to statutory heirs In case of doubt the right of pre-emption does not extend to a sale made to a statutory heir in view of a future right of inheritance. |
§ 471 Verkauf bei Zwangsvollstreckung oder Insolvenz Das Vorkaufsrecht ist ausgeschlossen, wenn der Verkauf im Wege der Zwangsvollstreckung oder aus einer Insolvenzmasse erfolgt. |
§ 471 Sale in the case of judicial execution or insolvency The right of pre-emption is excluded If the sale is made by way of judicial execution or of assets in an insolvency. |
§ 472 Mehrere Vorkaufsberechtigte Steht das Vorkaufsrecht mehreren gemeinschaftlich zu, so kann es nur im Ganzen ausgeübt werden. Ist es für einen der Berechtigten erloschen oder übt einer von ihnen sein Recht nicht aus, so sind die übrigen berechtigt, das Vorkaufsrecht im Ganzen auszuüben. |
§ 472 Several persons entitled to a right of pre-emption If several persons have a joint right of pre-emption, it may be exercised only as a whole. If it has expired with regard to one of them or if one of them does not exercise his right, the others are entitled to exercise the right of pre-emption as a whole. |
§ 473 Unübertragbarkeit Das Vorkaufsrecht ist nicht übertragbar und geht nicht auf die Erben des Berechtigten über, sofern nicht ein anderes bestimmt ist. Ist das Recht auf eine bestimmte Zeit beschränkt, so ist es im Zweifel vererblich. |
§ 473 Not assignable Unless otherwise provided, the right of pre-emption is not assignable and does not pass to the heirs of the person entitled to that right. If the right is limited to a fixed time, then, in case of doubt, it passes by inheritance. |
Untertitel 3: Verbrauchsgüterkauf |
Sub-Title 3: Sale of consumer goods |
§ 474 Begriff des Verbrauchsgüterkaufs (1) Kauft ein Verbraucher von einem Unternehmer eine bewegliche Sache (Verbrauchsgüterkauf), gelten ergänzend die folgenden Vorschriften. Dies gilt nicht für gebrauchte Sachen, die in einer öffentlichen Versteigerung verkauft werden, an der der Verbraucher persönlich teilnehmen kann. (2) Die §§ 455 und 447 finden auf die in diesem Untertitel geregelten Kaufverträge keine Anwendung. |
§ 474 Meaning of sale of consumer goods (1) Where a consumer buys a moveable thing from a businessperson (sale of consumer goods), the following supplementary rules also apply. This does not apply to second-hand goods which are sold in a public auction in which the consumer may take part in person. (2) §§ 455 and 447 do not apply to the contracts of sale governed by this sub-title. |
§ 475 Abweichende Vereinbarungen (1) Auf eine vor Mitteilung eines Mangels an den Unternehmer getroffene Vereinbarung, die zum Nachteil des Verbrauchers von den §§ 433 bis 435, 437, 439 bis 443, sowie von den Vorschriften dieses Untertitels abweicht, kann sich der Unternehmer nicht berufen. Die in Satz 1 bezeichneten Vorschriften finden auch Anwendung, wenn sie durch anderweitige Gestaltungen umgangen werden. (2) Die Verjährung der in § 437 bezeichneten Ansprüche kann vor Mitteilung eines Mangels an den Unternehmer nicht durch Rechtsgeschäft erleichtert werden, wenn die Vereinbarung zu einer Verjährungsfrist ab dem gesetzlichen Verjährungsbeginn von weniger als zwei Jahren, bei gebrauchten Sachen von weniger als einem Jahr führt. (3) Die Absätze 1 und 2 gelten unbeschadet der §§ 307 bis 309 nicht für den Ausschluss oder die Beschränkung des Anspruchs auf Schadensersatz. |
§ 475 Contrary agreements (1) A businessperson may not rely on an agreement which derogates, to the detriment of the consumer, from the terms of §§ 433 to 435, 437, 439 to 443 or from the rules of this sub-title if it is concluded before the businessperson is informed of a defect. The provisions of the first sentence also apply if they are circumvented by other arrangements. (2) The limitation period for the claims referred to in § 437 cannot be shortened by an agreement concluded before a defect is notified to a businessperson if the agreement results in a limitation period of less than two years from the beginning of the statutory period or, in the case of second-hand goods, of less than one year. (3) Notwithstanding §§ 307, 308 and 309, subsections (1) and (2) above do not apply to the exclusion or limitation of the claim for compensation. |
§ 476 Beweislastumkehr Zeigt sich innerhalb von sechs Monaten seit Gefahrübergang ein Sachmangel, so wird vermutet, dass die Sache bereits bei Gefahrübergang mangelhaft war, es sei denn, diese Vermutung ist mit der Art der Sache oder des Mangels unvereinbar. |
§ 476 Reversal of the burden of proof If a defect appears within six months of the date on which risk passed, it is presumed that the thing was already defective when risk passed unless that presumption is incompatible with the nature of the thing or of the defect. |
§ 477 Sonderbestimmungen für Garantien (1) Eine Garantieerklärung (§ 443) muss einfach und verständlich abgefasst sein. Sie muss enthalten 1. den Hinweis auf die gesetzlichen Rechte des Verbrauchers sowie darauf, dass sie durch die Garantie nicht eingeschränkt werden und 2. den Inhalt der Garantie und alle wesentlichen Angaben, die für die Geltendmachung der Garantie erforderlich sind, insbesondere die Dauer und den räumlichen Geltungsbereich des Garantieschutzes sowie Namen und Anschrift des Garantiegebers. (2) Der Verbraucher kann verlangen, dass ihm die Garantieerklärung in Textform mitgeteilt wird. (3) Die Wirksamkeit der Garantieverpflichtung wird nicht dadurch berührt, dass eine der vorstehenden Anforderungen nicht erfüllt wird. |
§ 477 Special provisions for guarantees (1) A declaration of guarantee (§ 443) must be set out in plain intelligible language. It must 1. contain a statement referring to the consumer’s statutory rights and to the fact that they are not restricted by the guarantee and 2. set out the contents of the guarantee and all essential particulars necessary for making claims under the guarantee, notably the duration and territorial scope of the guarantee as well as the name and address of the guarantor. (2) A consumer may demand that the declaration of guarantee be given to him in textual form. (3) The effectiveness of the guarantee obligation is not affected by a failure to fulfil any of the above requirements. |
§ 478 Rückgriff des Unternehmers (1) Wenn der Unternehmer die verkaufte neu hergestellte Sache als Folge ihrer Mangelhaftigkeit zurücknehmen musste oder der Verbraucher den Kaufpreis gemindert hat, bedarf es für die in § 437 bezeichneten Rechte des Unternehmers gegen den Unternehmer, der ihm die Sache verkauft hatte (Lieferant), wegen des vom Verbraucher geltend gemachten Mangels einer sonst erforderlichen Fristsetzung nicht. (2) Der Unternehmer kann beim Verkauf einer neu hergestellten Sache von seinem Lieferanten Ersatz der Aufwendungen verlangen, die der Unternehmer im Verhältnis zum Verbraucher nach § 439 Abs. 2 zu tragen hatte, wenn der vom Verbraucher geltend gemachte Mangel bereits beim Übergang der Gefahr auf den Unternehmer vorhanden war. (3) In den Fällen der Absätze 1 und 2 findet § 476 mit der Maßgabe Anwendung, dass die Frist mit dem Übergang der Gefahr auf den Verbraucher beginnt. (4) Auf eine vor Mitteilung eines Mangels an den Lieferanten getroffene Vereinbarung, die zum Nachteil des Unternehmers von den §§ 433 bis 435, 437, 439 bis 443, sowie von den Absätzen 1 bis 3 und von § 479 abweicht, kann sich der Lieferant nicht berufen, wenn dem Rückgriffsgläubiger kein gleichwertiger Ausgleich eingeräumt wird. Satz 1 gilt unbeschadet des § 307 nicht für den Ausschluss oder die Beschränkung des Anspruchs auf Schadensersatz. Die in Satz 1 bezeichneten Vorschriften finden auch Anwendung, wenn sie durch anderweitige Gestaltungen umgangen werden. (5) Die Absätze 1 bis 4 finden auf die Ansprüche des Lieferanten und der übrigen Käufer in der Lieferkette gegen die jeweiligen Verkäufer entsprechende Anwendung, wenn die Schuldner Unternehmer sind. (6) § 377 des Handelsgesetzbuchs bleibt unberührt. |
§ 478 Businessperson’s right of recourse (1) If the businessperson has had to take back a newly manufactured thing because of a defect in it or the consumer has for this reason reduced the price, it is not necessary for the businessperson to fix the period of time which would otherwise be necessary in order to enforce, against a third party businessperson who had sold him the thing (supplier), his rights under § 437 on account of the defect asserted by the consumer. (2) In the case of the purchase of a newly manufactured thing the businessperson may demand that his supplier reimburse the expenditure which the businessperson had to incur in relation to the consumer under § 439 (2) if the defect asserted by the consumer already existed upon the passing of the risk to the businessperson. (3) In the case of subsections (1) and (2) above, § 476 applies, except that the period begins upon the passing of the risk to the consumer. (4) The supplier may not invoke an agreement made before notification of the defect to the supplier which derogates, to the detriment of the businessperson, from §§ 433 to 435, 437, 439 to 443 or from subsections (1) and (3) above or from § 479 if the obligee with the right of recourse is not granted another equivalent remedy. Without prejudice to § 307, sentence 1 does not apply to an exclusion or restriction of the claim for compensation. The provisions referred to in sentence 1 apply even if circumvented by other arrangements. (5) Subsections (1) to (4) above apply mutatis mutandis to claims of the supplier and of the other buyers in the supply chain against the respective sellers if the obligors are businesspersons. (6) § 377 of the Commercial Code is not affected. |
§ 479 Verjährung von Rückgriffsansprüchen (1) Die in § 478 Abs. 2 bestimmten Aufwendungsersatzansprüche verjähren in zwei Jahren ab Ablieferung der Sache. (2) Die Verjährung der in den §§ 437 und 478 Abs. 2 bestimmten Ansprüche des Unternehmers gegen seinen Lieferanten wegen des Mangels einer an einen Verbraucher verkauften neu hergestellten Sache tritt frühestens zwei Monate nach dem Zeitpunkt ein, in dem der Unternehmer die Ansprüche des Verbrauchers erfüllt hat. Diese Ablaufhemmung endet spätestens fünf Jahre nach dem Zeitpunkt, in dem der Lieferant die Sache dem Unternehmer abgeliefert hat. (3) Die vorstehenden Absätze finden auf die Ansprüche des Lieferanten und der übrigen Käufer in der Lieferkette gegen die jeweiligen Verkäufer entsprechende Anwendung, wenn die Schuldner Unternehmer sind. |
§ 479 Limitation of claims asserting a right of recourse (1) Claims for reimbursement of expenditure referred to in § 478 (2) are time-barred two years after delivery of the thing. (2) Claims under §§ 437 and 478 (2) by the businessperson against his supplier on account of defects in a newly manufactured thing sold to a consumer are time-barred at the earliest two months after the date on which the businessperson has satisfied the consumer’s claims. That suspension of expiration of the limitation period ends at the latest five years after the time when the supplier delivered the thing to the businessperson. (3) The above subsections apply mutatis mutandis to claims of the supplier and of other buyers in the supply chain against the respective seller if the obligors are businesspersons. |
Untertitel 4: Tausch |
Sub-title 4: Exchange |
§ 480 Tausch Auf den Tausch finden die Vorschriften über den Kauf entsprechende Anwendung. |
§ 480 Exchange The provisions relating to sale apply mutatis mutandis to exchange. |
Titel 2: TeilzeitWohnrechteverträge |
Title 2: Time-share agreements |
§ 481 Begriff des TeilzeitWohnrechtevertrags (1) Teilzeit-Wohnrechteverträge sind Verträge, durch die ein Unternehmer einem Verbraucher gegen Zahlung eines Gesamtpreises das Recht verschafft oder zu verschaffen verspricht, für die Dauer von mindestens drei Jahren ein Wohngebäude jeweils für einen bestimmten oder zu bestimmenden Zeitraum des Jahres zu Erholungs oder Wohnzwecken zu nutzen. Das Recht kann ein dingliches oder anderes Recht sein und insbesondere auch durch eine Mitgliedschaft in einem Verein oder einen Anteil an einer Gesellschaft eingeräumt werden. (2) Das Recht kann auch darin bestehen, die Nutzung eines Wohngebäudes jeweils aus einem Bestand von Wohngebäuden zu wählen. (3) Einem Wohngebäude steht ein Teil eines Wohngebäudes gleich. |
§ 481 Time-share agreements (1) Time share agreements are contracts by which a businessperson procures or promises to procure for a consumer, in return for a global price, the right, for a period of at least three years, to use a residential building for recreational or residential purposes for a specified or specifiable period of the year. The right may be a right in rem or any other right and may also be granted inter alia by virtue of membership of an association or a share in a company. (2) The right may also consist in the right to choose to use one of a collection of residential buildings. (3) Part of a residential building is equivalent to a residential building. |
§ 482 Prospektpflicht bei TeilzeitWohnrechteverträgen (1) Wer als Unternehmer den Abschluss von TeilzeitWohnrechteverträgen anbietet, hat jedem Verbraucher, der Interesse bekundet, einen Prospekt auszuhändigen. (2) Der in Absatz 1 bezeichnete Prospekt muss eine allgemeine Beschreibung des Wohngebäudes oder des Bestandes von Wohngebäuden sowie die in der Rechtsverordnung nach Artikel 242 des Einführungsgesetzes zum Bürgerlichen Gesetzbuche bestimmten Angaben enthalten. (3) Der Unternehmer kann vor Vertragsschluss eine Änderung gegenüber den im Prospekt enthaltenen Angaben vornehmen, soweit dies auf Grund von Umständen erforderlich wird, auf die er keinen Einfluss nehmen konnte. (4) In jeder Werbung für den Abschluss von Teilzeit-Wohnrechteverträgen ist anzugeben, dass der Prospekt erhältlich ist und wo er angefordert werden kann. |
§ 482 Duty to issue a prospectus in the case of time-share agreements (1) A person who, as a businessperson, offers to conclude time-share agreements must provide a prospectus to each consumer who expresses interest. (2) The prospectus referred to in subsection (1) must contain a general description of the residential building or the collection of residential buildings and the information specified in the Regulation under Article 242 of the Introductory Act to the Civil Code. (3) The businessperson may alter the information contained in the prospectus before conclusion of the contract in so far as this is necessary because of circumstances outside his control. (4) Any advertising for the conclusion of time-share contracts must indicate that a prospectus is available and where it may be obtained. |
§ 483 Vertrags und Prospektsprache bei TeilzeitWohnrechteverträgen (1) Der Vertrag ist in der Amtssprache oder, wenn es dort mehrere Amtssprachen gibt, in der vom Verbraucher gewählten Amtssprache des Mitgliedstaats der Europäischen Union oder des Vertragsstaats des Übereinkommens über den Europäischen Wirtschaftsraums abzufassen, in dem der Verbraucher seinen Wohnsitz hat. Ist der Verbraucher Angehöriger eines anderen Mitgliedstaats, so kann er statt der Sprache seines Wohnsitzstaats auch die oder eine der Amtssprachen des Staats, dem er angehört, wählen. Die Sätze 1 und 2 gelten auch für den Prospekt. (2) Ist der Vertrag vor einem deutschen Notar zu beurkunden, so gelten die §§ 5 und 16 des Beurkundungsgesetzes mit der Maßgabe, dass dem Verbraucher eine beglaubigte Übersetzung des Vertrags in der von ihm nach Absatz 1 gewählten Sprache auszuhändigen ist. (3) TeilzeitWohnrechteverträge, die Absatz 1 Satz 1 und 2 oder Absatz 2 nicht entsprechen, sind nichtig. |
§ 483 Language of the contract and of the prospectus in the case of time-share agreements (1) The contract must be drawn up in the official language, or where there is more than one official language, in the official language chosen by the consumer, of the Member State of the European Union or of the Contracting State of the European Economic Area in which the consumer is resident. If the consumer is a national of another Member State, he may choose, instead of the language of the State in which he is resident, also the official language or one of the official languages of the State of which he is a national. The first and second sentences also apply to the prospectus. (2) If the contract must be authenticated before a German notary, §§ 5 and 16 of the Authentication Act apply, except that the consumer must be issued with a certified translation of the contract in the language chosen by him in accordance with subsection (1). (3) Time-share agreements not in accordance with subsections (1), sentence 1 and 2, or (2) above are void. |
§ 484 Schriftform bei TeilzeitWohnrechteverträgen (1) Der TeilzeitWohnrechtevertrag bedarf der schriftlichen Form, soweit nicht in anderen Vorschriften eine strengere Form vorgeschrieben ist. Der Abschluss des Vertrags in elektronischer Form ist ausgeschlossen. Die in dem in § 482 bezeichneten, dem Verbraucher ausgehändigten Prospekt enthaltenen Angaben werden Inhalt des Vertrags, soweit die Parteien nicht ausdrücklich und unter Hinweis auf die Abweichung vom Prospekt eine abweichende Vereinbarung treffen. Solche Änderungen müssen dem Verbraucher vor Abschluss des Vertrags mitgeteilt werden. Unbeschadet der Geltung der Prospektangaben gemäß Satz 2 muss die Vertragsurkunde die in der in § 482 Abs. 2 bezeichneten Rechtsverordnung bestimmten Angaben enthalten. (2) Der Unternehmer hat dem Verbraucher eine Vertragsurkunde oder Abschrift der Vertragsurkunde auszuhändigen. Er hat ihm ferner, wenn die Vertragssprache und die Sprache des Staates, in dem das Wohngebäude belegen ist, verschieden sind, eine beglaubigte Übersetzung des Vertrags in der oder einer zu den Amtssprachen der Europäischen Union oder des Übereinkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum zählenden Sprache des Staates auszuhändigen, in dem das Wohngebäude belegen ist. Die Pflicht zur Aushändigung einer beglaubigten Übersetzung entfällt, wenn sich das Nutzungsrecht auf einen Bestand von Wohngebäuden bezieht, die in verschiedenen Staaten belegen sind. |
§ 484 Requirement for writing in the case of time-share agreements (1) A time-share agreement must be in writing, except where other provisions lay down a stricter requirement. The contract may not be concluded in electronic form. The information in the prospectus referred to in § 482 provided to the consumer forms part of the contract save in so far as the parties, expressly and referring to the departure from the prospectus, agree otherwise. Such amendments must be notified to the consumer before conclusion of the contract. Notwithstanding the applicability of the information in the prospectus pursuant to the sentence 2, the contract document must contain the information referred to in the Regulation referred to in § 482 (2). (2) The businessperson must give to the consumer a contract document or copy of the contract document. Moreover, if the language of the contract differs from the language of the State in which the residential building is situated, he must provide to him a certified translation of the contract in the official language or one of the official languages of the European Union or of the Agreement on the European Economic Area, of the State in which the residential building is situated. There is no duty to provide a certified translation if the right relates to a collection of residential buildings which are situated in different States. |
§ 485 Widerrufsrecht bei TeilzeitWohnrechteverträgen (1) Dem Verbraucher steht bei einem TeilzeitWohnrechtevertrag ein Widerrufsrecht nach § 355 zu. (2) Die erforderliche Belehrung über das Widerrufsrecht muss auch die Kosten angeben, die der Verbraucher im Falle des Widerrufs gemäß Absatz 5 Satz 2 zu erstatten hat. (3) Ist dem Verbraucher der in § 482 bezeichnete Prospekt vor Vertragsschluss nicht oder nicht in der dort vorgeschriebenen Sprache ausgehändigt worden, so beträgt die Frist zur Ausübung des Widerrufsrechts abweichend von § 355 Abs. 1 Satz 2 einen Monat. (4) Fehlt im Vertrag eine der Angaben, die in der in § 482 Abs. 2 bezeichneten Rechtsverordnung bestimmt werden, so beginnt die Frist zur Ausübung des Widerrufsrechts erst, wenn dem Verbraucher diese Angabe schriftlich mitgeteilt wird. (5) Eine Vergütung für geleistete Dienste sowie für die Überlassung der Nutzung von Wohngebäuden ist abweichend von § 357 Abs. 1 und 3 ausgeschlossen. Bedurfte der Vertrag der notariellen Beurkundung, so hat der Verbraucher dem Unternehmer die Kosten der Beurkundung zu erstatten, wenn dies im Vertrag ausdrücklich bestimmt ist. In den Fällen der Absätze 3 und 4 entfällt die Verpflichtung zur Erstattung von Kosten; der Verbraucher kann vom Unternehmer Ersatz der Kosten des Vertrags verlangen. |
§ 485 Right of revocation in the case of time-share agreements (1) Under a time-share agreement, the consumer has a right of revocation in accordance with § 355. (2) The necessary notice of the right of revocation must also indicate the costs which the consumer must pay in the event of revocation under subsection (5), sentence 2. (3) If the consumer has not been given, before conclusion of the contract, the prospectus referred to in § 482 or not been given it in the language provided for there, the period for exercising the right of revocation is, in derogation from § 355 (1), sentence 2, one month. (4) If any of the information specified by the regulation referred to in § 482 (2) is not included in the contract, the period for exercising the right of revocation does not begin until the consumer is notified in writing of that information. (5) In derogation from § 357 (1) and (3), no remuneration may be claimed for services provided and for permitting use of residential buildings. If the contract required authentication by a notary, the consumer must pay to the businessperson the costs of the authentication if this is expressly provided for in the contract. In the cases of subsections (3) and (4), there is no obligation to refund costs; the consumer may demand that the businessperson compensate him for the costs of the contract. |
§ 486 Anzahlungsverbot bei TeilzeitWohnrechteverträgen Der Unternehmer darf Zahlungen des Verbrauchers vor Ablauf der Widerrufsfrist nicht fordern oder annehmen. Für den Verbraucher günstigere Vorschriften bleiben unberührt. |
§ 486 Prohibition of deposits in the case of time-share agreements The businessperson may not request or accept payments from the consumer before expiry of the revocation period. Provisions more favourable to the consumer are not affected. |
§ 487 Abweichende Vereinbarungen Von den Vorschriften dieses Untertitels[ 5 ] darf nicht zum Nachteil des Verbrauchers abgewichen werden. Die Vorschriften dieses Untertitels finden, soweit nicht ein anderes bestimmt ist, auch Anwendung, wenn sie durch anderweitige Gestaltungen umgangen werden. |
§ 487 Contrary agreements No derogation from the provisions of this title is permitted to the detriment of the consumer. Unless otherwise provided, the provisions of this title apply even if they are circumvented by other arrangements |
Titel 3: Darlehensvertrag, Finanzierungshilfen und Ratenlieferungsverträge zwischen einem Unternehmer und einem VerbraucherUntertitel 1: Darlehensvertrag |
Title 3: Loan contract, financial accommodation and instalment supply contracts between a businessperson and a consumerSubtitle 1: Loan contract |
§ 488 Vertragstypische Pflichten beim Darlehensvertrag (1) Durch den Darlehensvertrag wird der Darlehensgeber verpflichtet, dem Darlehensnehmer einen Geldbetrag in der vereinbarten Höhe zur Verfügung zu stellen. Der Darlehensnehmer ist verpflichtet, einen geschuldeten Zins zu zahlen und bei Fälligkeit das zur Verfügung gestellte Darlehen zurückzuerstatten. (2) Die vereinbarten Zinsen sind, soweit nicht ein anderes bestimmt ist, nach dem Ablauf je eines Jahres und, wenn das Darlehen vor dem Ablauf eines Jahres zurückzuerstatten ist, bei der Rückerstattung zu entrichten. (3) Ist für die Rückerstattung des Darlehens eine Zeit nicht bestimmt, so hängt die Fälligkeit davon ab, dass der Darlehensgeber oder der Darlehensnehmer kündigt. Die Kündigungsfrist beträgt drei Monate. Sind Zinsen nicht geschuldet, so ist der Darlehensnehmer auch ohne Kündigung zur Rückerstattung berechtigt. |
§ 488 Standard obligations in the case of a loan contract (1) By a loan contract the lender is bound to place at the disposal of the borrower a sum of money of the agreed amount. The borrower is bound to pay the interest owed and, at the due date, to repay the loan placed at his disposal. (2) Save where otherwise provided, the agreed interest is to be paid at the end of each year and, if the loan is to be repaid before the end of a year, upon repayment. (3) If a period of time is not specified for repayment of the loan, the due date thereof depends on the lender or the borrower giving notice. The notice period is three months. If interest is not owed, the borrower is entitled to repay also without giving notice. |
§ 489 Ordentliches Kündigungsrecht des Darlehensnehmers (1) Der Darlehensnehmer kann einen Darlehensvertrag, bei dem für einen bestimmten Zeitraum ein fester Zinssatz vereinbart ist, ganz oder teilweise kündigen, 1. wenn die Zinsbindung vor der für die Rückzahlung bestimmten Zeit endet und keine neue Vereinbarung über den Zinssatz getroffen ist, unter Einhaltung einer Kündigungsfrist von einem Monat frühestens für den Ablauf des Tages, an dem die Zinsbindung endet; ist eine Anpassung des Zinssatzes in bestimmten Zeiträumen bis zu einem Jahr vereinbart, so kann der Darlehensnehmer jeweils nur für den Ablauf des Tages, an dem die Zinsbindung endet, kündigen; 2. wenn das Darlehen einem Verbraucher gewährt und nicht durch ein Grund oder Schiffspfandrecht gesichert ist, nach Ablauf von sechs Monaten nach dem vollständigen Empfang unter Einhaltung einer Kündigungsfrist von drei Monaten; 3. in jedem Fall nach Ablauf von zehn Jahren nach dem vollständigen Empfang unter Einhaltung einer Kündigungsfrist von sechs Monaten; wird nach dem Empfang des Darlehens eine neue Vereinbarung über die Zeit der Rückzahlung oder den Zinssatz getroffen, so tritt der Zeitpunkt dieser Vereinbarung an die Stelle des Zeitpunkts der Auszahlung. (2) Der Darlehensnehmer kann einen Darlehensvertrag mit veränderlichem Zinssatz jederzeit unter Einhaltung einer Kündigungsfrist von drei Monaten kündigen. (3) Eine Kündigung des Darlehensnehmers nach den Absätzen 1 oder 2 gilt als nicht erfolgt, wenn er den geschuldeten Betrag nicht binnen zwei Wochen nach Wirksamwerden der Kündigung zurückzahlt. (4) Das Kündigungsrecht des Darlehensnehmers nach den Absätzen 1 und 2 kann nicht durch Vertrag ausgeschlossen oder erschwert werden. Dies gilt nicht bei Darlehen an den Bund, ein Sondervermögen des Bundes, ein Land, eine Gemeinde, einen Gemeindeverband, die Europäischen Gemeinschaften oder ausländische Gebietskörperschaften. |
§ 489 Borrower’s ordinary right of termination (1) The borrower may, by giving notice, terminate the whole or a part of a loan contract for which a fixed rate of interest has been agreed for a specific period, 1. if the stipulated fixed interest rate ends before the time specified for repayment and no new agreement concerning the interest rate has been reached, by giving at least one month’s notice expiring at the earliest on the day on which the stipulated fixed interest rate ends; if adjustment of the interest rate at specified periods of up to one year has been agreed, the borrower may only give notice expiring on the expiry of the day on which the stipulated fixed interest rate ends; 2. if the loan is made to a consumer and is not secured by a mortgage or ship’s mortgage, after the expiry of six months after its receipt in full and provided he gives three months’ notice; 3. in any event ten years after its receipt in full and provided that six months’ notice is given; if, after receipt of the loan, a new agreement is made concerning the time for repayment or the interest rate, the time agreed in the new agreement is substituted for the time of payment. (2) The borrower may terminate a loan agreement with a variable rate of interest at any time by giving three months’ notice of termination. (3) Termination by the borrower under subsections (1) or (2) is of no effect if the sum owed is not repaid within two weeks after the notice of termination becomes effective. (4) The borrower’s right of termination under subsections (1) and (2) above cannot be excluded or rendered more difficult by contract. This does not apply to loans to the federal government, a special fund of the federal state, a Land, a municipality, an association of municipalities, the European Communities or foreign regional or local authorities. |
§ 490 Außerordentliches Kündigungsrecht (1) Wenn in den Vermögensverhältnissen des Darlehensnehmers oder in der Werthaltigkeit einer für das Darlehen eine gestellten Sicherheit eine wesentliche Verschlechterung eintritt oder einzutreten droht, durch die der Anspruch auf die Rückerstattung des Darlehens, auch unter Verwertung der Sicherheit, gefährdet wird, kann der Darlehensgeber den Darlehensvertrag vor Auszahlung des Darlehens im Zweifel stets, nach Auszahlung nur in der Regel fristlos kündigen. (2) Der Darlehensnehmer kann einen Darlehensvertrag, bei dem für einen bestimmten Zeitraum ein fester Zinssatz vereinbart und das Darlehen durch ein Grund oder Schiffspfandrecht gesichert ist, unter Einhaltung der Fristen des § 489 Abs. 1 Nr. 2 vorzeitig kündigen, wenn seine berechtigten Interessen dies gebieten. Ein solches Interesse liegt insbesondere vor, wenn der Darlehensnehmer ein Bedürfnis nach einer anderweitigen Verwertung der zur Sicherung des Darlehens beliehenen Sache hat. Der Darlehensnehmer hat dem Darlehensgeber denjenigen Schaden zu ersetzen, der diesem aus der vorzeitigen Kündigung entsteht (Vorfälligkeitsentschädigung). (3) Die Vorschriften der §§ 313 und 314 bleiben unberührt. |
§ 490 Extraordinary right of termination (1) If there is a material deterioration in the economic circumstances of the borrower or in the value of a security provided for the loan or a risk of such deterioration as a result of which the repayment of the loan is endangered even if the security is realised, the lender may, in case of doubt, terminate the loan agreement on immediate notice in any event before the loan is paid out to the borrower; once the loan has been paid out, this right exists only as a rule. (2) If his legitimate interests so require, a loan contract in which a fixed rate of interest has been agreed for a specific period and in which the loan is secured by a mortgage of land or ship’s mortgage may be terminated early by the borrower provided that he observes the notice periods in § 489 (1), No 2. Such an interest exists in particular where the borrower needs to use elsewhere the thing on which the loan is secured. The borrower must compensate the lender for the loss which he incurs as a result of this early termination (compensation for early termination). (3) The provisions of §§ 313 and 314 are unaffected. |
§ 491 Verbraucherdarlehensvertrag (1) Für entgeltliche Darlehensverträge zwischen einem Unternehmer als Darlehensgeber und einem Verbraucher als Darlehensnehmer (Verbraucherdarlehensvertrag) gelten vorbehaltlich der Absätze 2 und 3 ergänzend die folgenden Vorschriften. (2) Die folgenden Vorschriften finden keine Anwendung auf Verbraucherdarlehensverträge, 1. bei denen das auszuzahlende Darlehen (Nettodarlehensbetrag) 200 Euro nicht übersteigt; 2. die ein Arbeitgeber mit seinem Arbeitnehmer zu Zinsen abschließt, die unter den marktüblichen Sätzen liegen; 3. die im Rahmen der Förderung des Wohnungswesens und des Städtebaus auf Grund öffentlichrechtlicher Bewilligungsbescheide oder auf Grund von Zuwendungen aus öffentlichen Haushalten unmittelbar zwischen der die Fördermittel vergebenden öffentlichrechtlichen Anstalt und dem Darlehensnehmer zu Zinssätzen abgeschlossen werden, die unter den marktüblichen Sätzen liegen. (3) Keine Anwendung finden ferner 1. die §§ 358, 359, § 492 Abs. 1 Satz 5 Nr. 2, § 495, § 497 Abs. 2 und 3 und § 498 auf Verbraucherdarlehensverträge, bei denen die Gewährung des Darlehens von der Sicherung durch ein Grundpfandrecht abhängig gemacht wird und zu Bedingungen erfolgt, die für grundpfandrechtlich abgesicherte Darlehensverträge und deren Zwischenfinanzierung üblich sind; der Sicherung durch ein Grundpfandrecht steht es gleich, wenn von einer solchen Sicherung gemäß § 7 Abs. 3 bis 5 des Gesetzes über Bausparkassen abgesehen wird; 2. § 358 Abs. 2, 4 und 5 und die §§ 492 bis 495 auf Verbraucherdarlehensverträge, die in ein nach den Vorschriften der Zivilprozessordnung errichtetes gerichtliches Protokoll aufgenommen oder notariell beurkundet sind, wenn das Protokoll oder die notarielle Urkunde den Jahreszins, die bei Abschluss des Vertrags in Rechnung gestellten Kosten des Darlehens sowie die Voraussetzungen enthält, unter denen der Jahreszins oder die Kosten geändert werden können; 3. §§ 358 Abs. 2, 4 und 5 und § 359 auf Verbraucherdarlehensverträge, die der Finanzierung des Erwerbs von Wertpapieren, Devisen, Derivaten oder Edelmetallen dienen. |
§ 491 Consumer loan contract (1) Subject to subsections (2) and (3) below, the following supplementary provisions also apply to loan contracts made for remuneration between a businessperson and a consumer as borrower (consumer loan contract). (2) The following provisions do not apply to loan agreements 1. in which the loan to be paid out (net loan amount) does not exceed Euro 200; 2. which an employer concludes with his employee at an interest rate below the normal market rate; 3. which are concluded in the framework of the promotion of housing and urban development on the basis of decisions governed by public law or on the basis of allocations made from public budgets made directly between the fund providing institution governed by public law and the borrower at rates of interest below the normal market rate. (3) Nor do the following provisions apply: 1. §§ 358, 359, § 492 (1), sentence 5, No 2, § 495, § 497 (2) and (3), and § 498 to consumer loan contracts in which the grant of the loan is made dependent on the grant of security by way of mortgage of immovable property, or in which no such mortgage has been stipulated in view of § 7 (3) to (5) of the Home Savings Bank Act, and on terms which are normal for loans secured by mortgage and their interim financing; 2. § 358 (2), (4) and (5) and §§ 492 to 495 to consumer loan contracts which are included in a court protocol drawn up in accordance with the Code of Civil Procedure or authenticated by a notary, if the protocol or the authentication sets out the annual interest rate, the charges in connection payable upon conclusion of the contract and the conditions under which the annual interest rate or the charges may be altered; 3. § 358 (2), (4) and (5), and § 359 to consumer loan contracts intended to finance the acquisition of securities, foreign currencies, derivatives or precious metals. |
§ 492 Schriftform, Vertragsinhalt (1) Verbraucherdarlehensverträge sind, soweit nicht eine strengere Form vorgeschrieben ist, schriftlich abzuschließen. Der Abschluss des Vertrags in elektronischer Form ist ausgeschlossen. Der Schriftform ist genügt, wenn Antrag und Annahme durch die Vertragsparteien jeweils getrennt schriftlich erklärt werden. Die Erklärung des Darlehensgebers bedarf keiner Unterzeichnung, wenn sie mit Hilfe einer automatischen Einrichtung erstellt wird. Die vom Darlehensnehmer zu unterzeichnende Vertragserklärung muss angeben 1. den Nettodarlehensbetrag, gegebenenfalls die Höchstgrenze des Darlehens; 2. den Gesamtbetrag aller vom Darlehensnehmer zur Tilgung des Darlehens sowie zur Zahlung der Zinsen und sonstigen Kosten zu entrichtenden Teilzahlungen, wenn der Gesamtbetrag bei Abschluss des Verbraucherdarlehensvertrags für die gesamte Laufzeit der Höhe nach feststeht. Ferner ist bei Darlehen mit veränderlichen Bedingungen, die in Teilzahlungen getilgt werden, ein Gesamtbetrag auf der Grundlage der bei Abschluss des Vertrags maßgeblichen Darlehensbedingungen anzugeben. Kein Gesamtbetrag ist anzugeben bei Darlehen, bei denen die Inanspruchnahme bis zu einer Höchstgrenze freigestellt ist; 3. die Art und Weise der Rückzahlung des Darlehens oder, wenn eine Vereinbarung hierüber nicht vorgesehen ist, die Regelung der Vertragsbeendigung; 4. den Zinssatz und alle sonstigen Kosten des Darlehens, die, soweit ihre Höhe bekannt ist, im einzelnen zu bezeichnen, im Übrigen dem Grunde nach anzugeben sind, einschließlich etwaiger vom Darlehensnehmer zu tragender Vermittlungskosten; 5. den effektiven Jahreszins oder, wenn eine Änderung des Zinssatzes oder anderer preisbestimmender Faktoren vorbehalten ist, den anfänglichen effektiven Jahreszins; zusammen mit dem anfänglichen effektiven Jahreszins ist auch anzugeben, unter welchen Voraussetzungen preisbestimmende Faktoren geändert werden können und auf welchen Zeitraum Belastungen, die sich aus einer nicht vollständigen Auszahlung oder aus einem Zuschlag zu dem Darlehen ergeben, bei der Berechnung des effektiven Jahreszinses verrechnet werden; 6. die Kosten einer Restschuld oder sonstigen Versicherung, die im Zusammenhang mit dem Verbraucherdarlehensvertrag abgeschlossen wird; 7. zu bestellende Sicherheiten. (2) Effektiver Jahreszins ist die in einem Prozentsatz des Nettodarlehensbetrags anzugebende Gesamtbelastung pro Jahr. Die Berechnung des effektiven und des anfänglichen effektiven Jahreszinses richtet sich nach § 6 der Verordnung zur Regelung der Preisangaben. (3) Der Darlehensgeber hat dem Darlehensnehmer eine Abschrift der Vertragserklärungen zur Verfügung zu stellen. (4) Die Absätze 1 und 2 gelten auch für die Vollmacht, die ein Darlehensnehmer zum Abschluss eines Verbraucherdarlehensvertrags erteilt. Satz 1 gilt nicht für die Prozessvollmacht und eine Vollmacht, die notariell beurkundet ist. |
§ 492 Written form, content of the contract (1) Save where stricter requirements as to form are laid down, consumer loan contracts must be concluded in writing. The contract may not be concluded in electronic form. The requirement for the contract to be in writing is satisfied if the offer and the acceptance are each declared separately in writing. The lender’s declaration does not have to be signed if it is prepared with the aid of automatic equipment. The contract declaration which must be signed by the borrower must indicate 1. the net loan amount, or the upper limit of the loan, as the case may be; 2. the total amount of all instalments to be made by the borrower in order to repay the loan and to pay interest and other charges, if at the time of conclusion of the consumer loan contract the total amount is known for the total period of the loan. In the case of loans subject to variable conditions which are repaid in instalments, a total amount based on the conditions applicable upon conclusion of the contract must be indicated. The total amount does not have to be indicated in the case of loans for which the borrower is authorised to borrow up to a maximum amount; 3. the method of repayment of the loan or, if no provisions are agreed in that respect, the rules for bringing the contract to an end; 4. the interest rate and all other charges applicable to the loan, which, in so far as their amount is known, must be set out individually and otherwise the reason for them indicated, together with any arrangement costs to be born by the borrower; 5. the annual percentage rate of charge or if provision is made for an alteration to the interest rate or other price determining factors, the initial annual percentage rate of charge; in the same context as the annual percentage rate of charge, there must also be an indication of the conditions under which price determining factors may be altered and of the period over which charges resulting from payment of less than the full loan to the borrower or from an additional loan amount are taken into account when the annual percentage rate of charge is calculated; 6. the costs of insuring the outstanding balance of the loan or of other insurance concluded in connection with the loan contract; 7. security to be provided. (2) The annual percentage rate of charge is the total charge per annum expressed as a percentage of the net loan amount. The annual percentage rate of charge and the initial annual percentage rate of charge are determined in accordance with § 6 of the Price Indication Regulation. (3) The lender must provide the borrower with a copy of the contract declarations. (4) Subsections (1) and (2) also apply to an authority granted by a borrower to conclude a consumer loan contract. Sentence 1 does not apply to an authority to carry on a lawsuit or to an authority authenticated by a notary. |
§ 493 Überziehungskredit (1) Die Bestimmungen des § 492 gelten nicht für Verbraucherdarlehensverträge, bei denen ein Kreditinstitut einem Darlehensnehmer das Recht einräumt, sein laufendes Konto in bestimmter Höhe zu überziehen, wenn außer den Zinsen für das in Anspruch genommene Darlehen keine weiteren Kosten in Rechnung gestellt werden und die Zinsen nicht in kürzeren Perioden als drei Monaten belastet werden. Das Kreditinstitut hat den Darlehensnehmer vor der Inanspruchnahme eines solchen Darlehens zu unterrichten über 1. die Höchstgrenze des Darlehens; 2. den zum Zeitpunkt der Unterrichtung geltenden Jahreszins; 3. die Bedingungen, unter denen der Zinssatz geändert werden kann; 4. die Regelung der Vertragsbeendigung. Die Vertragsbedingungen nach Satz 2 Nr. 1 bis 4 sind dem Darlehensnehmer spätestens nach der ersten Inanspruchnahme des Darlehens zu bestätigen. Ferner ist der Darlehensnehmer während der Inanspruchnahme des Darlehens über jede Änderung des Jahreszinses zu unterrichten. Die Bestätigung nach Satz 3 und die Unterrichtung nach Satz 4 haben in Textform zu erfolgen; es genügt, wenn sie auf einem Kontoauszug erfolgen. (2) Duldet das Kreditinstitut die Überziehung eines laufenden Kontos und wird das Konto länger als drei Monate überzogen, so hat das Kreditinstitut den Darlehensnehmer über den Jahreszins, die Kosten sowie die diesbezüglichen Änderungen zu unterrichten; dies kann in Form eines Ausdrucks auf einem Kontoauszug erfolgen. |
§ 493 Credit by way of overdraft (1) The provisions of § 492 do not apply to consumer loan contracts in which the credit institution grants the borrower the right to overdraw his current account by a particular amount, if, apart from interest for the loan taken up, no other charges are made and the interest is not charged in periods of less than three months. The credit institution must inform the borrower, before he takes up such a loan, of 1. the maximum amount of the loan; 2. the annual rate of interest then applicable; 3. the conditions under which the rate of interest may be altered; 4. how the contract may be terminated. The contract conditions referred to in sentence 2, Nos 1 to 4, must be confirmed in writing to the borrower at the latest after the borrower has taken up the loan for the first time. During the period in which he has taken up the loan the borrower must also be informed of any alteration in the annual rate of interest. The confirmation under sentence 3 and the notice under sentence 4 may also be in textual form; it suffices if they are indicated on a bank statement. (2) If the credit institution permits a current account to be overdrawn and the account is overdrawn for more than three months, the credit institution must inform the borrower of the annual rate of interest, the charges and any alterations in that regard; this may be in the form of a notice on a bank statement. |
§ 494 Rechtsfolgen von Formmängeln (1) Der Verbraucherdarlehensvertrag und die auf Abschluss eines solchen Vertrags vom Verbraucher erteilte Vollmacht sind nichtig, wenn die Schriftform insgesamt nicht eingehalten ist oder wenn eine der in § 492 Abs. 1 Satz 5 Nr. 1 bis 6 vorgeschriebenen Angaben fehlt. (2) Ungeachtet eines Mangels nach Absatz 1 wird der Verbraucherdarlehensvertrag gültig, soweit der Darlehensnehmer das Darlehen empfängt oder in Anspruch nimmt. Jedoch ermäßigt sich der dem Verbraucherdarlehensvertrag zugrunde gelegte Zinssatz (§ 492 Abs. 1 Satz 5 Nr. 4) auf den gesetzlichen Zinssatz, wenn seine Angabe, die Angabe des effektiven oder anfänglichen effektiven Jahreszinses (§ 492 Abs. 1 Satz 5 Nr. 5) oder die Angabe des Gesamtbetrags (§ 492 Abs. 1 Satz 5 Nr. 2) fehlt. Nicht angegebene Kosten werden vom Darlehensnehmer nicht geschuldet. Vereinbarte Teilzahlungen sind unter Berücksichtigung der verminderten Zinsen oder Kosten neu zu berechnen. Ist nicht angegeben, unter welchen Voraussetzungen preisbestimmende Faktoren geändert werden können, so entfällt die Möglichkeit, diese zum Nachteil des Darlehensnehmers zu ändern. Sicherheiten können bei fehlenden Angaben hierüber nicht gefordert werden; dies gilt nicht, wenn der Nettodarlehensbetrag 50 000 Euro übersteigt. (3) Ist der effektive oder der anfängliche effektive Jahreszins zu niedrig angegeben, so vermindert sich der dem Verbraucherdarlehensvertrag zugrunde gelegte Zinssatz um den Prozentsatz, um den der effektive oder anfängliche effektive Jahreszins zu niedrig angegeben ist. |
§ 494 Legal consequences of formal defects (1) The consumer loan contract and the authority granted by the consumer to conclude such a contract are void if the requirement for writing is not complied with as such or if any of the information laid down in § 492 (1), sentence 5, Nos 1 to 6, is not provided. (2) Irrespective of any defect under subsection (1) above, the consumer loan contract becomes valid to the extent that the borrower receives the loan or has recourse to it. However, the rate of interest applicable to the loan contract (§ 492 (1), sentence 5, No 4) is reduced to the statutory interest rate if that rate of charge or the annual percentage rate of charge or the initial annual percentage rate of charge (§ 492 (1), sentence 5, No 5) or the total amount (§ 492 (1), sentence 5, No 2) is not indicated. The borrower does not owe any charges not indicated. Agreed instalments must be recalculated by reference to the reduced interest rate or charges. If there is no indication of conditions under which the price determining factors may be altered, they may not be altered to the detriment of the borrower. If there is no indication regarding securities, they may not be demanded; this does not apply if the net loan amount exceeds Euro 50 000. (3) If the annual percentage rate of charge or the initial annual percentage rate of charge is indicated at a rate lower than the actually stipulated rate, the interest rate applicable to the consumer loan contract is reduced by the percentage amount by which the indicated annual percentage rate of charge or the initial annual percentage rate of charge is lower than the actually stipulated rate. |
§ 495 Widerrufsrecht (1) Dem Darlehensnehmer steht bei einem Verbraucherdarlehensvertrag ein Widerrufsrecht nach § 355 zu. (2) Hat der Darlehensnehmer das Darlehen empfangen, gilt der Widerruf als nicht erfolgt, wenn er das Darlehen nicht binnen zwei Wochen entweder nach Erklärung des Widerrufs oder nach Auszahlung des Darlehens zurückzahlt. Dies gilt nicht im Falle des § 358 Abs. 2. Die erforderliche Belehrung über das Widerrufsrecht muss auf die Rechtsfolge nach Satz 1 hinweisen. (3) Die Absätze 1 und 2 finden keine Anwendung auf die in § 493 Abs. 1 Satz 1 genannten Verbraucherdarlehensverträge, wenn der Darlehensnehmer nach dem Vertrag das Darlehen jederzeit ohne Einhaltung einer Kündigungsfrist und ohne zusätzliche Kosten zurückzahlen kann. |
§ 495 Right of revocation (1) In the case of a consumer loan contract the borrower has a right of revocation in accordance with § 355. (2) If the borrower has received the loan, he is deemed not to have revoked if he does not repay the loan within two weeks after declaration of revocation or after the loan has been paid out. This does not apply in the case of § 358 (2). The necessary notification of the right of revocation must refer to the legal consequence under sentence 1. (3) Subsections (1) and (2) do not apply to the consumer loan contracts referred to in § 493 (1), sentence 1, if, under the contract, the borrower may repay the loan at any time without observing a notice period and without additional charges. |
§ 496 Einwendungsverzicht, Wechsel und Scheckverbot (1) Eine Vereinbarung, durch die der Darlehensnehmer auf das Recht verzichtet, Einwendungen, die ihm gegenüber dem Darlehensgeber zustehen, gemäß § 404 einem Abtretungsgläubiger entgegenzusetzen oder eine ihm gegen den Darlehensgeber zustehende Forderung gemäß § 406 auch dem Abtretungsgläubiger gegenüber aufzurechnen, ist unwirksam. (2) Der Darlehensnehmer darf nicht verpflichtet werden, für die Ansprüche des Darlehensgebers aus dem Verbraucherdarlehensvertrag eine Wechselverbindlichkeit einzugehen. Der Darlehensgeber darf vom Darlehensnehmer zur Sicherung seiner Ansprüche aus dem Verbraucherdarlehensvertrag einen Scheck nicht entgegennehmen. Der Darlehensnehmer kann vom Darlehensgeber jederzeit die Herausgabe eines Wechsels oder Schecks, der entgegen Satz 1 oder 2 begeben worden ist, verlangen. Der Darlehensgeber haftet für jeden Schaden, der dem Darlehensnehmer aus einer solchen Wechsel oder Scheckbegebung entsteht. |
§ 496 Waiver of defences, prohibition of bills of exchange and cheques (1) An agreement by which the borrower waives his right pursuant to § 404 to raise against an assignee of the debt defences which he has against the lender, or his right pursuant to § 406 to set off also against the assignee of the debt a claim which he has against the lender, is invalid. (2) The borrower must not be required to incur an obligation under a bill of exchange in respect of the lender’s claims arising out of the consumer loan contract. The lender may not accept a cheque from the borrower in order to secure his claims arising under the consumer loan contract. The borrower may at any time demand that the lender surrender a bill of exchange or cheque that has been issued in breach of sentence 1 or 2 above. The lender is liable for any loss which the borrower incurs as a result of the issue of such a bill of exchange or cheque. |
§ 497 Behandlung der Verzugszinsen, Anrechnung von Teilleistungen (1) Soweit der Darlehensnehmer mit Zahlungen, die er auf Grund des Verbraucherdarlehensvertrags schuldet, in Verzug kommt, hat er den geschuldeten Betrag gemäß § 288 Abs. 1 zu verzinsen, es sei denn, es handelt sich um einen grundpfandrechtlich gesicherten Verbraucherdarlehensvertrag gemäß § 491 Abs. 3 Nr. 1. Bei diesen Verträgen beträgt der Verzugszinssatz für das Jahr zweieinhalb Prozentpunkte über dem Basiszinssatz. Im Einzelfall kann der Darlehensgeber einen höheren oder der Darlehensnehmer einen niedrigeren Schaden nachweisen. (2) Die nach Eintritt des Verzugs anfallenden Zinsen sind auf einem gesonderten Konto zu verbuchen und dürfen nicht in ein Kontokorrent mit dem geschuldeten Betrag oder anderen Forderungen des Darlehensgebers eingestellt werden. Hinsichtlich dieser Zinsen gilt § 289 Satz 2 mit der Maßgabe, dass der Darlehensgeber Schadensersatz nur bis zur Höhe des gesetzlichen Zinssatzes (§ 246) verlangen kann. (3) Zahlungen des Darlehensnehmers, die zur Tilgung der gesamten fälligen Schuld nicht ausreichen, werden abweichend von § 367 Abs. 1 zunächst auf die Kosten der Rechtsverfolgung, dann auf den übrigen geschuldeten Betrag (Absatz 1) und zuletzt auf die Zinsen (Absatz 2) angerechnet. Der Darlehensgeber darf Teilzahlungen nicht zurückweisen. Die Verjährung der Ansprüche auf Darlehensrückerstattung und Zinsen ist vom Eintritt des Verzugs nach Absatz 1 an bis zu ihrer Feststellung in einer in § 197 Abs. 1 Nr. 3 bis 5 bezeichneten Art gehemmt, jedoch nicht länger als zehn Jahre von ihrer Entstehung an. Auf die Ansprüche auf Zinsen findet § 197 Abs. 2 keine Anwendung. Die Sätze 1 bis 4 finden keine Anwendung, soweit Zahlungen auf Vollstreckungstitel geleistet werden, deren Hauptforderung auf Zinsen lautet. |
§ 497 Treatment of default interest, credit for partial performance (1) If the borrower is in default in making payments which he owes under the consumer loan contract, he must pay interest on the amount owed in accordance with § 288 (1), unless it is a consumer loan contract secured by a mortgage of land in accordance with § 491 (3), No 1. In the case of the latter contracts the default interest rate per annum is 2.5% above the basic interest rate. In individual cases the lender may prove that the loss was greater or the borrower may prove that the loss was less. (2) Interest that accrues after default occurs is to be entered in a separate account and may not be included in a current account with the amount owed or with other claims of the lender. § 289, sentence 2, applies to that interest, except that the lender may demand compensation only up to the amount of the statutory interest rate (§ 246). (3) Payments by the borrower which are insufficient to repay the entire debt due are to be set, in derogation from § 367 (1), first, against legal costs, then against the remainder of the amount owed (subsection (1)) and lastly against interest (subsection (2)). The lender may not refuse part payments. Limitation of the claims for repayment of the loan and interest is suspended from the date of default until they are established in a manner referred to in § 197 (1), Nos 3 to 5, but not for more than ten years from the date on which they arose. § 197 (2) does not apply to claims for interest. Sentences 1 to 4 do not apply in so far as payments are made in response to an instrument authorising execution which primarily relates to a claim for interest. |
§ 498 Gesamtfälligstellung bei Teilzahlungsdarlehen (1) Wegen Zahlungsverzugs des Darlehensnehmers kann der Darlehensgeber den Verbraucherdarlehensvertrag bei einem Darlehen, das in Teilzahlungen zu tilgen ist, nur kündigen, wenn 1. der Darlehensnehmer mit mindestens zwei aufeinanderfolgenden Teilzahlungen ganz oder teilweise und mindestens zehn Prozent, bei einer Laufzeit des Verbraucherdarlehensvertrags über drei Jahre mit fünf Prozent des Nennbetrags des Darlehens oder des Teilzahlungspreises in Verzug ist und 2. der Darlehensgeber dem Darlehensnehmer erfolglos eine zweiwöchige Frist zur Zahlung des rückständigen Betrags mit der Erklärung gesetzt hat, dass er bei Nichtzahlung innerhalb der Frist die gesamte Restschuld verlange. Der Darlehensgeber soll dem Darlehensnehmer spätestens mit der Fristsetzung ein Gespräch über die Möglichkeiten einer einverständlichen Regelung anbieten. (2) Kündigt der Darlehensgeber den Verbraucherdarlehensvertrag, so vermindert sich die Restschuld um die Zinsen und sonstigen laufzeitabhängigen Kosten des Darlehens, die bei staffelmäßiger Berechnung auf die Zeit nach Wirksamwerden der Kündigung entfallen. |
§ 498 Repayment of the entire loan in the case of loans repayable in instalments (1) In the case of a loan repayable in instalments, the lender may give notice to terminate the consumer loan contract on account of default in payment by the borrower only if 1. the borrower is in default in paying at least two successive instalments in whole or in part and at least 10% or, in the case of a loan contract period exceeding three years, 5% of the nominal amount of the loan or of the instalment purchase price, and 2. the lender has, to no avail, fixed a period of two weeks within which to pay the sum in arrears and declared that if payment is not made within that period he will demand the whole of the debt outstanding. At the latest when he fixes that period, the lender is to offer to the borrower an opportunity to discuss the possibility of an agreed solution. (2) If the lender terminates the consumer loan contract, the outstanding amount is reduced by the interest and ther charges dependent on the term of the loan which, on a graduated calculation, are attributable to the period after the termination becomes effective. |
Untertitel 2: Finanzierungshilfen zwischen einem Unternehmer und einem Verbraucher |
Sub-title 2: Financial accommodation granted by a businessperson to a consumer |
§ 499 Zahlungsaufschub, sonstige Finanzierungshilfe (1) Die Vorschriften der §§ 358, 359 und 492 Abs. 1 bis 3 und der §§ 494 bis 498 finden vorbehaltlich der Absätze 2 und 3 entsprechende Anwendung auf Verträge, durch die ein Unternehmer einem Verbraucher einen entgeltlichen Zahlungsaufschub von mehr als drei Monaten oder eine sonstige entgeltliche Finanzierungshilfe gewährt. (2) Für Finanzierungsleasingverträge und Verträge, die die Lieferung einer bestimmten Sache oder die Erbringung einer bestimmten anderen Leistung gegen Teilzahlungen zum Gegenstand haben (Teilzahlungsgeschäfte), gelten vorbehaltlich des Absatzes 3 die in den §§ 500 bis 504 geregelten Besonderheiten. (3) Die Vorschriften dieses Untertitels finden in dem in § 491 Abs. 2 und 3 bestimmten Umfang keine Anwendung. Bei einem Teilzahlungsgeschäft tritt an die Stelle des in § 491 Abs. 2 Nr. 1 genannten Nettodarlehensbetrags der Barzahlungspreis. |
§ 499 Extension of time for payment, other financial accommodation (1) Without prejudice to subsections (2) and (3), the provisions of §§ 358, 359, and 492 (1) to (3) and §§ 494 to 498 apply mutatis mutandis to contracts by which a businessperson grants a consumer, against remuneration, an extension of time for repayment exceeding three months or grants him other remunerated financial accommodation. (2) Without prejudice to subsection (3), the special provisions laid down in §§ 500 to 504 apply to finance leasing contracts and contracts for the supply of a specific thing or the provision of a specified other performance in return for instalment payments (instalment payment transactions). (3) The provisions of this sub-title do not apply to the extent laid down in § 491 (2) and (3). In the case of an instalment payment transaction, the cash payment price replaces the net loan amount referred to in § 491 (2), No 1. |
§ 500 Finanzierungsleasingverträge Auf Finanzierungsleasingverträge zwischen einem Unternehmer und einem Verbraucher finden lediglich die Vorschriften der §§ 358, 359, 492 Abs. 1 Satz 1 bis 4, § 492 Abs. 2 und 3 und § 495 Abs. 1 sowie der §§ 496 bis 498 entsprechende Anwendung. |
§ 500 Finance leasing contracts Only the provisions of §§ 358, 359, 492 (1), sentences 1 to 4, § 492 (2) and (3) and § 495 (1) and §§ 496 to 498 apply mutatis mutandis to finance leasing contracts between a businessperson and a consumer. |
§ 501 Teilzahlungsgeschäfte Auf Teilzahlungsgeschäfte zwischen einem Unternehmer und einem Verbraucher finden lediglich die Vorschriften der §§ 358, 359, 492 Abs. 1 Satz 1 bis 4, § 492 Abs. 2 und 3, § 495 Abs. 1 sowie der §§ 496 bis 498 entsprechende Anwendung. Im Übrigen gelten die folgenden Vorschriften. |
§ 501 Instalment payment transactions Only the provisions of §§ 358, 359, 492 (1), sentences 1 to 4, § 492 (2) and (3) and § 495 (1) and §§ 496 to 498 apply mutatis mutandis to instalment payment transactions between a businessperson and a consumer. Otherwise the following provisions apply. |
§ 502 Erforderliche Angaben, Rechtsfolgen von Formmängeln bei Teilzahlungsgeschäften (1) Die vom Verbraucher zu unterzeichnende Vertragserklärung muss bei Teilzahlungsgeschäften angeben 1. den Barzahlungspreis; 2. den Teilzahlungspreis (Gesamtbetrag von Anzahlung und allen vom Verbraucher zu entrichtenden Teilzahlungen einschließlich Zinsen und sonstiger Kosten); 3. Betrag, Zahl und Fälligkeit der einzelnen Teilzahlungen; 4. den effektiven Jahreszins; 5. die Kosten einer Versicherung, die im Zusammenhang mit dem Teilzahlungsgeschäft abgeschlossen wird; 6. die Vereinbarung eines Eigentumsvorbehalts oder einer anderen zu bestellenden Sicherheit. Der Angabe eines Barzahlungspreises und eines effektiven Jahreszinses bedarf es nicht, wenn der Unternehmer nur gegen Teilzahlungen Sachen liefert oder Leistungen erbringt. (2) Die Erfordernisse des Absatzes 1, des § 492 Abs. 1 Satz 1 bis 4 und des § 492 Abs. 3 gelten nicht für Teilzahlungsgeschäfte im Fernabsatz, wenn die in Absatz 1 Satz 1 Nr. 1 bis 5 bezeichneten Angaben mit Ausnahme des Betrags der einzelnen Teilzahlungen dem Verbraucher so rechtzeitig in Textform mitgeteilt sind, dass er die Angaben vor dem Abschluss des Vertrags eingehend zur Kenntnis nehmen kann. (3) Das Teilzahlungsgeschäft ist nichtig, wenn die Schriftform des § 492 Abs. 1 Satz 1 bis 4 nicht eingehalten ist oder wenn eine der im Absatz 1 Satz 1 Nr. 1 bis 5 vorgeschriebenen Angaben fehlt. Ungeachtet eines Mangels nach Satz 1 wird das Teilzahlungsgeschäft gültig, wenn dem Verbraucher die Sache übergeben oder die Leistung erbracht wird. Jedoch ist der Barzahlungspreis höchstens mit dem gesetzlichen Zinssatz zu verzinsen, wenn die Angabe des Teilzahlungspreises oder des effektiven Jahreszinses fehlt. Ist ein Barzahlungspreis nicht genannt, so gilt im Zweifel der Marktpreis als Barzahlungspreis. Die Bestellung von Sicherheiten kann bei fehlenden Angaben hierüber nicht gefordert werden. Ist der effektive oder der anfängliche effektive Jahreszins zu niedrig angegeben, so vermindert sich der Teilzahlungspreis um den Prozentsatz, um den der effektive oder anfängliche effektive Jahreszins zu niedrig angegeben ist. |
§ 502 Information required, legal consequences of formal defects in the case of instalment payment transactions (1) In the case of instalment payment transactions, the contractual declaration to be signed by the consumer must indicate 1. the cash price; 2. the instalment payment price (total amount of the deposit and all instalments to be made by the consumer, including interest and other charges); 3. the amount, number and due date of each instalment payment; 4. the annual percentage rate of charge; 5. the cost of insurance which is concluded in connection with the instalment payment transaction; 6. the stipulation of a reservation of title or other security to be given. The indication of the cash price and of the annual percentage rate of charge is unnecessary if the businessperson supplies the goods or other performance only upon instalment payment terms. (2) The requirements of subsection (1), of § 492 (1), sentence 1 to 4, and of § 492 (3) do not apply to instalment payment transactions in distance contracts if the information in subsection (1), sentence 1 Nos 1 to 5, other than the amount of each instalment, are provided to the consumer in textual form by such a time that he is able to obtain thorough knowledge of the information before the contract is concluded. (3) The instalment payment transaction is void if the requirement for writing in § 492 (1), sentences 1 to 4, is not complied with or if one of the indications required by subsection (1), sentence 1, Nos 1 to 5, is missing. Notwithstanding a defect under sentence 1, the instalment payment transaction becomes valid if the thing is handed over to the consumer or the performance made to him. However, if the instalment payment price or the annual percentage rate of charge is not indicated, the maximum rate of interest on the cash price is the statutory rate of interest. If a cash price is not indicated, the market price is deemed to be the cash price in case of doubt. The provision of security cannot be required if no indication has been given in that regard. If the indicated annual percentage rate of charge or initial annual percentage rate of charge is indicated as lower than the actually stipulated rate, the instalment payment price is reduced by the percentage amount by which the indicated annual percentage rate of charge or the initial annual percentage rate of charge is lower than the actually stipulated rate. |
§ 503 Rückgaberecht, Rücktritt bei Teilzahlungsgeschäften (1) Anstelle des dem Verbraucher gemäß § 495 Abs. 1 zustehenden Widerrufsrechts kann dem Verbraucher ein Rückgaberecht nach § 356 eingeräumt werden. (2) Der Unternehmer kann von einem Teilzahlungsgeschäft wegen Zahlungsverzugs des Verbrauchers nur unter den in § 498 Abs. 1 bezeichneten Voraussetzungen zurücktreten. Der Verbraucher hat dem Unternehmer auch die infolge des Vertrags gemachten Aufwendungen zu ersetzen. Bei der Bemessung der Vergütung von Nutzungen einer zurückzugewährenden Sache ist auf die inzwischen eingetretene Wertminderung Rücksicht zu nehmen. Nimmt der Unternehmer die auf Grund des Teilzahlungsgeschäfts gelieferte Sache wieder an sich, gilt dies als Ausübung des Rücktrittsrechts, es sei denn, der Unternehmer einigt sich mit dem Verbraucher, diesem den gewöhnlichen Verkaufswert der Sache im Zeitpunkt der Wegnahme zu vergüten. Satz 4 gilt entsprechend, wenn ein Vertrag über die Lieferung einer Sache mit einem Verbraucherdarlehensvertrag verbunden ist (§ 358 Abs. 2) und wenn der Darlehensgeber die Sache an sich nimmt; im Falle des Rücktritts bestimmt sich das Rechtsverhältnis zwischen dem Darlehensgeber und dem Verbraucher nach den Sätzen 2 und 3. |
§ 503 Right of return, termination of instalment payment transactions (1) The consumer may be given a right of return under § 356 instead of the right of revocation to which he entitled under § 495 (1). (2) The businessperson may terminate an instalment payment transaction on account of a default in payment by the consumer only subject to the requirements set out in § 498 (1). The consumer must compensate the businessperson also for the expenditure incurred under the contract. When calculating compensation for the benefits of a thing to be returned, account must be taken of the reduction in value that has since occurred. If the businessperson takes back the thing delivered under the instalment payment transaction, that is deemed to be the exercise of the right of termination, unless the businessperson agrees with the consumer to compensate the latter for the usual sales value of the thing at the time it is taken away. Sentence 4 applies mutatis mutandis if a contract for the supply of a thing is linked with a consumer loan contract (§ 358 (2)) and if the lender takes over the thing; in the event of termination, the legal relationship between the lender and the consumer is determined in accordance with sentences 2 and 3. |
§ 504 Vorzeitige Zahlung bei Teilzahlungsgeschäften Erfüllt der Verbraucher vorzeitig seine Verbindlichkeiten aus dem Teilzahlungsgeschäft, so vermindert sich der Teilzahlungspreis um die Zinsen und sonstigen laufzeitabhängigen Kosten, die bei gestaffelter Berechnung auf die Zeit nach der vorzeitigen Erfüllung entfallen. Ist ein Barzahlungspreis gemäß § 502 Abs. 1 Satz 2 nicht anzugeben, so ist der gesetzliche Zinssatz (§ 246) zugrunde zu legen. Zinsen und sonstige laufzeitabhängige Kosten kann der Unternehmer jedoch für die ersten neun Monate der ursprünglich vorgesehenen Laufzeit auch dann verlangen, wenn der Verbraucher seine Verbindlichkeiten vor Ablauf dieses Zeitraums erfüllt. |
§ 504 Early payment in instalment payment transactions If the consumer performs his obligations under an instalment payment transaction before the due date, the instalment payment price is reduced by the interest and other term-dependent charges which, applying a graduated calculation, fall due in the period after the date of early performance. If, by virtue of § 502 (1), sentence 2, a cash price does not have to be indicated, the statutory interest rate (§ 246) is applied. However, the businessperson may demand interest and other term-dependent charges in respect of the first nine months of the term originally provided for, even if the consumer performs his obligations before the end of that period. |
Untertitel 3: Ratenlieferungsverträge zwischen einem Unternehmer und einem Verbraucher |
Sub-title 3: Instalment supply contracts between a businessperson and a consumer |
§ 505 Ratenlieferungsverträge (1) Dem Verbraucher steht vorbehaltlich des Satzes 2 bei Verträgen mit einem Unternehmer, in denen die Willenserklärung des Verbrauchers auf den Abschluss eines Vertrags gerichtet ist, der 1. die Lieferung mehrerer als zusammengehörend verkaufter Sachen in Teilleistungen zum Gegenstand hat und bei dem das Entgelt für die Gesamtheit der Sachen in Teilzahlungen zu entrichten ist, oder 2. die regelmäßige Lieferung von Sachen gleicher Art zum Gegenstand hat, oder 3. die Verpflichtung zum wiederkehrenden Erwerb oder Bezug von Sachen zum Gegenstand hat, ein Widerrufsrecht gemäß § 355 zu. Dies gilt nicht in dem in § 491 Abs. 2 und 3 bestimmten Umfang. Dem in § 491 Abs. 2 Nr. 1 genannten Nettodarlehensbetrag entspricht die Summe aller vom Verbraucher bis zum frühestmöglichen Kündigungszeitpunkt zu entrichtenden Teilzahlungen. (2) Der Ratenlieferungsvertrag nach Absatz 1 bedarf der schriftlichen Form. Satz 1 gilt nicht, wenn dem Verbraucher die Möglichkeit verschafft wird, die Vertragsbestimmungen einschließlich der Allgemeinen Geschäftsbedingungen bei Vertragsschluss abzurufen und in wiedergabefähiger Form zu speichern. Der Unternehmer hat dem Verbraucher den Vertragsinhalt in Textform mitzuteilen. |
§ 505 Instalment supply contracts (1) Subject to sentence 2, in contracts with a businessperson in which the declarations of intention are directed at the conclusion of a contract which 1. concerns the supply in instalments of several things sold as things which are connected with each other and in which the remuneration for the whole of the things is payable in instalments, or 2. concerns the regular supply of things of the same kind, or 3. concerns an obligation to acquire or obtain things on a recurring basis, the consumer has a right of revocation in accordance with § 355. This does not apply to the extent determined by § 491 (2) and (3). The net loan amount referred to in § 491 (2), No 1, corresponds to the sum of all instalments to be paid by the consumer up to the earliest possible date for termination by notice. (2) An instalment supply contract under subsection (1) must be in writing. Sentence 1 does not apply if the customer is given an opportunity to retrieve and save in reproducible form the conditions of the contract including standard business terms incorporated in it upon conclusion of the contract. The businessperson must supply the contract to the consumer in textual form. |
Untertitel 4: Unabdingbarkeit, Anwendung auf Existenzgründer |
Sub-title 4: No contrary agreements, application to start-up businesses |
§ 506 Abweichende Vereinbarungen Von den Vorschriften der §§ 491 bis 505 darf nicht zum Nachteil des Verbrauchers abgewichen werden. Diese Vorschriften finden auch Anwendung, wenn sie durch anderweitige Gestaltungen umgangen werden. |
§ 506 Contrary agreements No agreement derogating from the provisions of § 491 to 505 may be made to the detriment of the consumer. These provisions apply even if they are circumvented by other arrangements. |
§ 507 Anwendung auf Existenzgründer Die §§ 491 bis 506 gelten auch für natürliche Personen, die sich ein Darlehen, einen Zahlungsaufschub oder eine sonstige Finanzierungshilfe für die Aufnahme einer gewerblichen oder selbständigen beruflichen Tätigkeit gewähren lassen oder zu diesem Zweck einen Ratenlieferungsvertrag schließen, es sei denn, der Nettodarlehensbetrag oder Barzahlungspreis übersteigt 50 000 Euro. |
§ 507 Application to small businesses §§ 491 to 506 also apply to natural persons to whom a loan, extension of time for payment or other financial accommodation is granted for the taking up of a trade or self-employed professional activity or who conclude an instalment supply contract for that purpose, unless the net loan amount or the cash price exceeds Euro 50 000. |
§§ 507-515 (entfallen) |
§§ 507 – 515 (repealed) |
The Act makes minor amendments to §§ 523, 536, 536a, 543, 548, 563, 604. | |
Titel 7: Sachdarlehensvertrag |
Title 7: Contract for the loan of a thing |
§ 607 Vertragstypische Pflichten beim Sachdarlehensvertrag (1) Durch den Sachdarlehensvertrag wird der Darlehensgeber verpflichtet, dem Darlehensnehmer eine vereinbarte vertretbare Sache zu überlassen. Der Darlehensnehmer ist zur Zahlung eines Darlehensentgelts und bei Fälligkeit zur Rückerstattung des Empfangenen in Sachen von gleicher Art, Güte und Menge verpflichtet. (2) Die Vorschriften dieses Titels finden keine Anwendung auf die Überlassung von Geld. |
§ 607 Standard obligations in a contract for the loan of a thing (1) By a contract for the loan of a thing, the lender is bound to hand over to the borrower an agreed generic thing. The borrower is bound to pay remuneration for the loan and, on the due date, to return what he has received in things of the same kind, quality and quantity. (2) The provisions of this title do not apply to the loan of money. |
§ 608 Kündigung (1) Ist für die Rückerstattung der überlassenen Sache eine Zeit nicht bestimmt, hängt die Fälligkeit davon ab, dass der Darlehensgeber oder der Darlehensnehmer kündigt. (2) Ein auf unbestimmte Zeit abgeschlossener Sachdarlehensvertrag kann, soweit nicht ein anderes vereinbart ist, jederzeit vom Darlehensgeber oder Darlehensnehmer ganz oder teilweise gekündigt werden. |
§ 608 Termination (1) If a time for the return of the thing handed over is not specified, the due date depends on the giving of notice by the lender or the borrower. (2) Unless otherwise agreed, a contract for the loan of a thing for an indefinite period may be terminated in whole or in part by the lender or the borrower at any time. |
§ 609 Entgelt Ein Entgelt hat der Darlehensnehmer spätestens bei Rückerstattung der überlassenen Sache zu bezahlen. |
§ 609 Remuneration The borrower must pay the remuneration at the latest upon the return of the thing loaned. |
The Act makes small alterations to §§ 615 and inserts a new § 619a | |
Titel 9: Werkvertrag und ähnliche VerträgeUntertitel 1: Werkvertrag |
Title 9: Contract for work and similar contractsSub-title 1: Contract for work |
§ 631 Vertragstypische Pflichten beim Werkvertrag (1) Durch den Werkvertrag wird der Unternehmer zur Herstellung des versprochenen Werkes, der Besteller zur Entrichtung der vereinbarten Vergütung verpflichtet. (2) Gegenstand des Werkvertrags kann sowohl die Herstellung oder Veränderung einer Sache als ein anderer durch Arbeit oder Dienstleistung herbeizuführender Erfolg sein. |
§ 631 Standard obligations in a contract for work (1) By a contract for work the contractor is bound to produce the work promised and the customer is bound to pay the remuneration agreed. (2) The subject matter of a contract for work may be the production or alteration of a thing or some other result to be brought about by labour or the performance of a service. |
§ 632 Vergütung (1) Eine Vergütung gilt als stillschweigend vereinbart, wenn die Herstellung des Werkes den Umständen nach nur gegen eine Vergütung zu erwarten ist. (2) Ist die Höhe der Vergütung nicht bestimmt, so ist bei dem Bestehen einer Taxe die taxmäßige Vergütung, in Ermangelung einer Taxe die übliche Vergütung als vereinbart anzusehen. (3) Ein Kostenanschlag ist im Zweifel nicht zu vergüten. |
§ 632 Remuneration (1) Remuneration for work is deemed to have been tacitly agreed if in the circumstances it is to be expected that the work is to be performed only for remuneration. (2) If the amount of remuneration is not specified and a tariff exists, the tariff rate of remuneration is deemed to have been agreed; if no tariff exists, the usual remuneration is deemed to have been agreed. (3) In case of doubt, an estimate of costs is not remunerable. |
§ 633 Sach und Rechtsmangel (1) Der Unternehmer hat dem Besteller das Werk frei von Sach und Rechtsmängeln zu verschaffen. (2) Das Werk ist frei von Sachmängeln, wenn es die vereinbarte Beschaffenheit hat. Soweit die Beschaffenheit nicht vereinbart ist, ist das Werk frei von Sachmängeln, 1. wenn es sich für die nach dem Vertrag vorausgesetzte, sonst 2. für die gewöhnliche Verwendung eignet und eine Beschaffenheit aufweist, die bei Werken der gleichen Art üblich ist und die der Besteller nach der Art des Werks erwarten kann. Einem Sachmangel steht es gleich, wenn der Unternehmer ein anderes als das bestellte Werk oder das Werk in zu geringer Menge herstellt. (3) Das Werk ist frei von Rechtsmängeln, wenn Dritte in Bezug auf das Werk keine oder nur die im Vertrag übernommenen Rechte gegen den Besteller geltend machen können. |
§ 633 Defects as to quality and defects of title (1) The contractor must procure the work for the customer free of defects as to quality and defects in title. (2) The work is free of defects as to quality if it is of the agreed quality. In so far as the quality is not agreed, the work is free of defects as to quality 1. if it is fit for the use required by the contract, 2. otherwise for the usual use and is of a quality which is usual in work of a similar kind and which may be expected by the customer according to the kind of work. If the contractor produces work different from the work ordered or work of a lesser amount than that ordered, that is equivalent to a defect as to quality. (3) The work is free of defects in title if third persons cannot assert against the customer any rights in relation to the work or can assert only such rights as are assumed in the contract. |
§ 634 Rechte des Bestellers bei Mängeln Ist das Werk mangelhaft, kann der Besteller, wenn die Voraussetzungen der folgenden Vorschriften vorliegen und soweit nicht ein anderes bestimmt ist, 1. nach § 635 Nacherfüllung verlangen, 2. nach § 637 den Mangel selbst beseitigen und Ersatz der erforderlichen Aufwendungen verlangen 3. nach den §§ 636, 323 und 326 Abs. 5 von dem Vertrag zurücktreten oder nach § 638 die Vergütung mindern und 4. nach den §§ 636, 280, 281, 283 und 311a Schadensersatz oder nach § 284 Ersatz vergeblicher Aufwendungen verlangen. |
§ 634 Customer’s rights in the case of defects Where the requirements of the following provisions are satisfied and except as otherwise provided, if the work is defective, the customer may 1. demand supplementary performance under § 635, 2. remove the defect himself and demand reimbursement of the necessary expenditure under § 637; 3. terminate the contract under §§ 636, 323 and 326 (5) or reduce the remuneration under § 638; and 4. claim compensation under §§ 636, 280, 281, 283 and 311a or reimbursement of wasted expenditure under § 284. |
§ 634a Verjährung der Mängelansprüche (1) Die in § 634 Nr. 1, 2 und 4 bezeichneten Ansprüche verjähren 1. vorbehaltlich der Nummer 2 in zwei Jahren bei einem Werk, dessen Erfolg in der Herstellung, Wartung oder Veränderung einer Sache oder in der Erbringung von Planungs- oder Überwachungsleistungen hierfür besteht, 2. in fünf Jahren bei einem Bauwerk und einem Werk, dessen Erfolg in der Erbringung von Planungs- und Überwachungsleistungen hierfür besteht, und 3. im Übrigen in der regelmäßigen Verjährungsfrist. (2) Die Verjährung beginnt in den Fällen des Absatzes 1 Nr. 1 und 2 mit der Abnahme. (3) Abweichend von Absatz 1 Nr. 1 und 2 und Absatz 2 verjähren die Ansprüche in der regelmäßigen Verjährungsfrist, wenn der Unternehmer den Mangel arglistig verschwiegen hat. Im Fall des Absatzes 1 Nr. 2 tritt die Verjährung jedoch nicht vor Ablauf der dort bestimmten Frist ein. (4) Für das in § 634 bezeichnete Rücktrittsrecht gilt § 218. Der Besteller kann trotz einer Unwirksamkeit des Rücktritts nach § 218 Abs. 1 die Zahlung der Vergütung insoweit verweigern, als er auf Grund des Rücktritts dazu berechtigt sein würde. Macht er von diesem Recht Gebrauch, kann der Unternehmer vom Vertrag zurücktreten. (5) Auf das in § 634 bezeichnete Minderungsrecht finden § 218 und Absatz 4 Satz 2 entsprechende Anwendung. |
§ 634a Limitation of claims in respect of defects (1) The claims referred to in § 634, Nos 1, 2 and 4, are time-barred 1. subject to No 2, after two years in the case of work the result of which consists in the production, servicing or alteration of a thing or in the provision of planning or supervisory services therefor, 2. after five years in the case of a building and work the result of which consists in the provision of planning or supervisory services therefor, 3. otherwise, after the standard limitation period. (2) In cases falling under subsection (1), Nos. 1 and 2, the limitation period begins when the work is accepted. (3) In derogation from subsection (1) Nos. 1 and 2, and subsection (2), claims are time-barred after the standard limitation period if the contractor fraudulently concealed the defect. However, in the case of subsection (1), No 2, claims are not time-barred before the expiry of the period there specified. (4) § 218 applies to the right of termination referred to in § 634. Notwithstanding the invalidity of termination under § 218 (1), the customer may refuse to pay the remuneration in so far as he would be entitled to do so by virtue of termination. If he makes use of that right, the contractor may terminate the contract. (5) § 218 and subsection (4), sentence 2, apply mutatis mutandis to the right of price reduction referred to in § 634. |
§ 635 Nacherfüllung (1) Verlangt der Besteller Nacherfüllung, so kann der Unternehmer nach seiner Wahl den Mangel beseitigen oder ein neues Werk herstellen. (2) Der Unternehmer hat die zum Zweck der Nacherfüllung erforderlichen Aufwendungen, insbesondere Transport, Wege, Arbeits und Materialkosten zu tragen. (3) Der Unternehmer kann die Nacherfüllung unbeschadet des § 275 Abs. 2 und 3 verweigern, wenn sie nur mit unverhältnismäßigen Kosten möglich ist. (4) Stellt der Unternehmer ein neues Werk her, so kann er vom Besteller Rückgewähr des mangelhaften Werks nach Maßgabe der §§ 346 bis 348 verlangen. |
§ 635 Supplementary performance (1) If the customer claims supplementary performance, the contractor may, at his option, remove the defect or produce new work. (2) The contractor must bear the expenditure necessary for supplementary performance, in particular the costs of carriage, transport, labour and material. (3) Without prejudice to § 275 (2) and (3), the contractor may refuse supplementary performance if it is possible only at unreasonable cost. (4) If the contractor produces a new work, he may claim the return of the defective work from the customer in accordance with §§ 346 to 348. |
§ 636 Besondere Bestimmungen für Rücktritt und Schadensersatz Außer in den Fällen der §§ 281 Abs. 2 und 323 Abs. 2 bedarf es der Fristsetzung auch dann nicht, wenn der Unternehmer die Nacherfüllung gemäß § 635 Abs. 3 verweigert oder wenn die Nacherfüllung fehlgeschlagen oder dem Besteller unzumutbar ist. |
§ 636 Special provisions for termination and compensation In addition to the cases of §§ 281 (2) and 323 (2), there is also no need for a period to be fixed if the contractor refuses supplementary performance under § 635 (3) or if supplementary performance has been unsuccessful or is unreasonable for the customer. |
§ 637 Selbstvornahme (1) Der Besteller kann wegen eines Mangels des Werks nach erfolglosem Ablauf einer von ihm zur Nacherfüllung bestimmten angemessenen Frist den Mangel selbst beseitigen und Ersatz der erforderlichen Aufwendungen verlangen, wenn nicht der Unternehmer die Nacherfüllung zu Recht verweigert. (2) § 323 Abs. 2 findet entsprechende Anwendung. Der Bestimmung einer Frist bedarf es auch dann nicht, wenn die Nacherfüllung fehlgeschlagen oder dem Besteller unzumutbar ist. (3) Der Besteller kann von dem Unternehmer für die zur Beseitigung des Mangels erforderlichen Aufwendungen Vorschuss verlangen. |
§ 637 Self-help (1) If there is a defect if the work, the customer may remove the defect himself after the expiry to no avail of a reasonable period fixed by him for supplementary performance and claim reimbursement for the necessary expenditure, unless the contractor rightly refuses supplementary performance. (2) § 323 (2) applies mutatis mutandis. Nor does a period have to be fixed if supplementary performance has been unsuccessful or is unreasonable for the customer. (3) The customer may claim from the contractor advance payment of expenditure necessary to remove the defect. |
§ 638 Minderung (1) Statt zurückzutreten, kann der Besteller die Vergütung durch Erklärung gegenüber dem Unternehmer mindern. Der Ausschlussgrund des § 323 Abs. 5 Satz 2 findet keine Anwendung. (2) Sind auf der Seite des Bestellers oder auf der Seite des Unternehmers mehrere beteiligt, so kann die Minderung nur von allen oder gegen alle erklärt werden. (3) Bei der Minderung ist die Vergütung in dem Verhältnis herabzusetzen, in welchem zur Zeit des Vertragsschlusses der Wert des Werks in mangelfreiem Zustand zu dem wirklichen Wert gestanden haben würde. Die Minderung ist, soweit erforderlich, durch Schätzung zu ermitteln. (4) Hat der Besteller mehr als die geminderte Vergütung gezahlt, so ist der Mehrbetrag vom Unternehmer zu erstatten. § 346 Abs. 1 und § 347 Abs. 1 finden entsprechende Anwendung. |
§ 638 Price reduction (1) Instead of terminating the contract, the customer may, by declaration to the contractor, reduce the remuneration. The exclusion under § 323 (5), sentence 2, does not apply. (2) If several persons constitute the customer or the contractor, price reduction may be declared only by or to all persons. (3) In the case of price reduction, the remuneration is reduced in the ratio which the value of the work free of defects would, at the time of the conclusion of the contract, have had to the actual value. Where necessary, the price reduction is to be estimated. (4) If the customer has paid more than the reduced remuneration, the contractor must refund the excess amount. § 346 (1) and § 347 (1) apply mutatis mutandis. |
§ 639 Haftungsausschluss Auf eine Vereinbarung, durch welche die Rechte des Bestellers wegen eines Mangels ausgeschlossen oder beschränkt werden, kann sich der Unternehmer nicht berufen, wenn er den Mangel arglistig verschwiegen oder eine Garantie für die Beschaffenheit des Werks übernommen hat. |
§ 639 Exclusion of liability The contractor may not rely on an agreement by which the customer’s rights in respect of a defect are excluded or restricted, if he fraudulently concealed the defect or if he has guaranteed the quality of the work. |
§ 640 Abnahme (1) Der Besteller ist verpflichtet, das vertragsmäßig hergestellte Werk abzunehmen, sofern nicht nach der Beschaffenheit des Werkes die Abnahme ausgeschlossen ist. Wegen unwesentlicher Mängel kann die Abnahme nicht verweigert werden. Der Abnahme steht es gleich, wenn der Besteller das Werk nicht innerhalb einer ihm von Unternehmer bestimmten Frist abnimmt, obwohl er dazu verpflichtet ist. (2) Nimmt der Besteller ein mangelhaftes Werk gemäß Absatz 1 Satz 1 ab, obschon er den Mangel kennt, so stehen ihm die in § 634 Nr. 1 bis 3 bezeichneten Rechte nur zu, wenn er sich seine Rechte wegen des Mangels bei der Abnahme vorbehält. |
§ 640 Acceptance of work (1) The customer is bound to accept the work produced in accordance with the contract save where the nature of the work precludes such an acceptance. Acceptance may not be refused on account of immaterial defects. A failure by the customer to accept the work within a period of time specified by the contractor even though he is under an obligation to do so has the same effect as an acceptance of the work. (2) If the customer accepts a defective work under subsection (1), sentence 1, even though he is aware of the defect, he has the rights referred to in § 634 Nos. 1 to 3 only if, upon accepting the work, he reserves his rights in respect of the defect. |
§ 641 Fälligkeit der Vergütung (1) Die Vergütung ist bei der Abnahme des Werkes zu entrichten. Ist das Werk in Teilen abzunehmen und die Vergütung für die einzelnen Teile bestimmt, so ist die Vergütung für jeden Teil bei dessen Abnahme zu entrichten. (2) Die Vergütung des Unternehmers für ein Werk, dessen Herstellung der Besteller einem Dritten versprochen hat, wird spätestens fällig, wenn und soweit der Besteller von dem Dritten für das versprochene Werk wegen dessen Herstellung seine Vergütung oder Teile davon erhalten hat. Hat der Besteller dem Dritten wegen möglicher Mängel des Werks Sicherheit geleistet, gilt dies nur, wenn der Unternehmer dem Besteller Sicherheit in entsprechender Höhe leistet. (3) Kann der Besteller die Beseitigung eines Mangels verlangen, so kann er nach der Abnahme die Zahlung eines angemessenen Teils der Vergütung verweigern, mindestes in Höhe des Dreifachen der für die Beseitigung des Mangels erforderlichen Kosten. (4) Eine in Geld festgesetzte Vergütung hat der Besteller von der Abnahme des Werkes an zu verzinsen, sofern nicht die Vergütung gestundet ist. |
§ 641 When remuneration is due (1) Remuneration must be paid when delivery of the work is accepted. If the work is to be delivered in parts and the remuneration is specified for the individual parts, the remuneration is to be paid for each part when it is accepted. (2) The remuneration of a contractor for a work whose production the customer has promised to a third person is due at the latest when and to the extent that the customer has received from the third person in full or in part his remuneration for the promised work. If the customer has given the third person security in respect of possible defects in the work, this applies only if the contractor gives the customer security of a corresponding amount. (3) If the customer can claim removal of a defect, he may, after he has accepted the work, refuse to pay a reasonable part of the remuneration, namely at least three times the necessary cost of removing the defect. (4) Unless payment of remuneration has been deferred, the customer must, from acceptance of the work, pay interest on remuneration which is expressed in money. |
§ 641a Fertigstellungsbescheinigung (1) Der Abnahme steht es gleich, wenn dem Unternehmer von einem Gutachter eine Bescheinigung darüber erstellt wird, dass 1. das versprochene Werk, im Falle des § 641 Abs. 1 Satz 2 auch ein Teil desselben, hergestellt ist und 2. das Werk frei von Mängeln ist, die der Bestellung gegenüber dem Gutachter behauptet hat oder die für den Gutachter bei einer Besichtigung feststellbar sind, (Fertigstellungsbescheinigung). Das gilt nicht, wenn das Verfahren nach den Absätzen 2 und 4 nicht eingehalten worden ist oder wenn die Voraussetzung des § 640 Abs. 1 Satz 1 und 2 nicht gegeben waren; im Streitfall hat dies der Besteller zu beweisen. § 640 Abs. 2 ist nicht anzuwenden. Es wird vermutet, dass ein Aufmaß oder ein Stundenlohnabrechnung, die der Unternehmer seiner Rechnung zugrunde legt, zutreffen, wenn der Gutachter dies in der Fertigstellungsbescheinigung bestätigt. (2) Gutachter kann sein 1. ein Sachverständiger, auf den sich Unternehmer und Besteller verständigt haben, oder 2. ein auf Antrag des Unternehmens durch eine Industrie- und Handelskammer, eine Handwerkskammer, eine Architektenkammer oder eine Ingenieurkammer bestimmter öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger. Der Gutachter wird vom Unternehmer beauftragt. Er ist diesem und dem Besteller des zu begutachtenden Werkes gegenüber verpflichtet, die Bescheinigung unparteiisch und nach bestem Wissen und Gewissen zuerteilen. (3) Der Gutachter muss mindestens einen Besichtigungstermin abhalten; eine Einladung hierzu unter Angabe des Anlasses muss dem Besteller mindestens zwei Wochen vorher zugehen. Ob das Werk frei von Mängeln ist, beurteilt der Gutachter nach einem schriftlichen Vertrag, den ihm der Unternehmer vorzulegen hat. Änderungen dieses Vertrages sind dabei nur zu berücksichtigen, wenn sie schriftlich vereinbart sind oder von der Vertragsteilen übereinstimmend gegenüber dem Gutachter vorgebracht werden. Wenn der Vertrag entsprechende Angaben nicht enthält, sind die allgemein anerkannten Regeln der Technik zugrunde zu legen. Von Besteller geltend gemachte Mängel bleiben bei der Erteilung der Bescheinigung unberücksichtigt, wenn sie nach Abschluss der Besichtigung vorgebracht werden. (4) Der Besteller ist verpflichtet eine Untersuchung des Werkes oder von Teilen desselben durch den Gutachter zu gestatten. Verweigert er die Untersuchung, wird vermutet, dass das zu untersuchende Werk vertragsmäßig hergestellt worden ist; die Bescheinigung nach Absatz 1 ist zu erteilen. (5) Dem Besteller ist vom Gutachter eine Abschrift der Bescheinigung zu erteilen. In Ansehung von Fristen, Zinsen und Gefahrenübertragung treten die Wirkungen der Bescheinigung erst mit ihrem Zugang bei Besteller ein. |
§ 641a Completion certificate (1) Work is deemed to have been accepted if an expert issues a certificate to the contractor to the effect that 1. the promised work, or in cases falling under § 641 (1), sentence 2, a part of it, has been produced and 2. the work is free of defects alleged by the customer to the expert or which are ascertainable by the expert upon an inspection (completion certificate). That does not apply if the procedure under subsections (2) and (4) has not been complied with or if the requirements in § 640 (1), sentences 1 and 2, were not satisfied; in case of dispute, the customer must prove this. § 640 (2) is not to be applied. It is presumed that a calculation of areas or volumes or a calculation based on an hourly rate on which the contractor has based his invoice are correct if the expert confirms this in the completion certificate. (2) The expert may be 1. an expert on whom the contractor and the customer have agreed, or 2. a publicly appointed and sworn expert determined, upon the contractor’s application, by a chamber of commerce and industry, a chamber of crafts, a chamber of architects or a chamber of engineers. The expert is appointed by the contractor. He is under a duty to him and to the customer of the work on which he is to give his opinion to issue the certificate impartially and to the best of his knowledge and belief. (3) The expert must carry out at least one inspection; an invitation to the inspection, indicating the reason, must reach the customer at least two weeks in advance. The question whether the work is free of defects is to be determined by the expert in accordance with a written contract which the contractor must present to him. Amendments to that contract are to be taken into account only if they are agreed in writing or submitted to the expert in the same terms by the parties to the contract. If the contract does not indicate particulars, generally accepted technical rules are to be applied. Defects asserted by the customer are not considered in the issuing of the certificate if they were raised only after the conclusion of the inspection. (4) The customer is bound to allow the expert to inspect the work or parts of it. If he refuses to allow the inspection, it is presumed that the work to be inspected has been produced in accordance with the contract; the certificate under subsection (1) above is to be issued. (5) The expert must issue a copy of the certificate to the customer. With respect to time limits, interest and the passing of risk, the certificate takes effect only when received by the customer. |
§ 642 Mitwirkung des Bestellers (1) Ist bei der Herstellung des Werkes eine Handlung des Bestellers erforderlich, so kann der Unternehmer, wenn der Besteller durch das Unterlassen der Handlung in Verzug der Annahme kommt, eine angemessene Entschädigung verlangen. (2) Die Höhe der Entschädigung bestimmt sich einerseits nach der Dauer des Verzugs und der Höhe der vereinbarten Vergütung, andererseits nach demjenigen, was der Unternehmer infolge des Verzugs an Aufwendungen erspart oder durch anderweitige Verwendung seiner Arbeitskraft erwerben kann. |
§ 642 Co-operation of the customer (1) If an act by the customer is necessary when the work is being produced, the contractor may claim reasonable compensation if the customer, because of his failure to perform the act, defaults in accepting the work. (2) The amount of the compensation is determined, on the one hand, by reference to the period of the delay and the amount of the agreed remuneration and, on the other, by reference to the amount which, as a result of the delay, the contractor saves in expenditure or can achieve by employing his workforce elsewhere. |
§ 643 Kündigung bei unterlassener Mitwirkung Der Unternehmer ist im Falle des § 642 berechtigt, dem Besteller zur Nachholung der Handlung eine angemessene Frist mit der Erklärung zu bestimmen, daß er den Vertrag kündige, wenn die Handlung nicht bis zum Ablaufe der Frist vorgenommen werde. Der Vertrag gilt als aufgehoben, wenn nicht die Nachholung bis zum Ablaufe der Frist erfolgt. |
§ 643 Termination for failure to co-operate In cases under § 642 the contractor is entitled to set a reasonable period of time within which the customer is subsequently to perform his act, combined with the declaration that he will terminate the contract if the act is not performed by the end of the period. The contract is deemed terminated if the act is not performed by the end of the period. |
§ 644 Gefahrtragung (1) Der Unternehmer trägt die Gefahr bis zur Abnahme des Werkes. Kommt der Besteller in Verzug der Annahme, so geht die Gefahr auf ihn über. Für den zufälligen Untergang und eine zufällige Verschlechterung des von dem Besteller gelieferten Stoffes ist der Unternehmer nicht verantwortlich. (2) Versendet der Unternehmer das Werk auf Verlangen des Bestellers nach einem anderen Orte als dem Erfüllungsorte, so finden die für den Kauf geltenden Vorschriften des § 447 entsprechende Anwendung. |
§ 644 Risk (1) The contractor bears the risk until the work is accepted. If the customer is in default through his non-acceptance of the work, the risk passes to him. The contractor is not liable for any accidental loss or accidental deterioration of material supplied by the customer. (2) If, at the customer’s request, the contractor dispatches the work to a place other than the place of performance, the provisions of § 447 applying to sale apply mutatis mutandis. |
§ 645 Verantwortlichkeit des Bestellers (1) Ist das Werk vor der Abnahme infolge eines Mangels des von dem Besteller gelieferten Stoffes oder infolge einer von dem Besteller für die Ausführung erteilten Anweisung untergegangen, verschlechtert oder unausführbar geworden, ohne daß ein Umstand mitgewirkt hat, den der Unternehmer zu vertreten hat, so kann der Unternehmer einen der geleisteten Arbeit entsprechenden Teil der Vergütung und Ersatz der in der Vergütung nicht inbegriffenen Auslagen verlangen. Das gleiche gilt, wenn der Vertrag in Gemäßheit des § 643 aufgehoben wird. (2) Eine weitergehende Haftung des Bestellers wegen Verschuldens bleibt unberührt. |
§ 645 Customer’s liability (1) If, prior to the acceptance, the work has been destroyed or has deteriorated or cannot be completed because of a defect in a substance supplied by the customer or because of an instruction given by him and if no circumstance has contributed to this for which the contractor is responsible, the contractor is entitled to a part of the remuneration which corresponds to the work performed as well as to reimbursement of those expenses which are not included in the remuneration. The same applies if the contract is terminated under § 643. (2) Any more extensive liability of the customer which is based on fault is unaffected. |
§ 646 Vollendung statt Abnahme Ist nach der Beschaffenheit des Werkes die Abnahme ausgeschlossen, so tritt in den Fällen des § 634a Abs. 2 und der §§ 641, 644 und 645 an die Stelle der Abnahme die Vollendung des Werkes. |
§ 646 Completion instead of acceptance If the nature of the work precludes its acceptance, this is replaced in the cases of § 634a (2) and §§ 641, 644 and 645 by the completion of the work. |
§ 647 Unternehmerpfandrecht Der Unternehmer hat für seine Forderungen aus dem Vertrag ein Pfandrecht an den von ihm hergestellten oder ausgebesserten beweglichen Sachen des Bestellers, wenn sie bei der Herstellung oder zum Zwecke der Ausbesserung in seinen Besitz gelangt sind. |
§ 647 Contractor’s lien By way of security for his claims arising out of the contract, the contractor has a lien on moveable things of the customer produced or repaired by him if they have come into his possession in the course of the production or for the purposes of the repair. |
§ 648 Sicherungshypothek des Bauunternehmers (1) Der Unternehmer eines Bauwerkes oder eines einzelnen Teiles eines Bauwerkes kann für seine Forderungen aus dem Vertrage die Einräumung einer Sicherungshypothek an dem Baugrundstücke des Bestellers verlangen. Ist das Werk noch nicht vollendet, so kann er die Einräumung der Sicherungshypothek für einen der geleisteten Arbeit entsprechenden Teil der Vergütung und für die in der Vergütung nicht inbegriffenen Auslagen verlangen. (2) Der Inhaber einer Schiffswerft kann für seine Forderungen aus dem Bau oder der Ausbesserung eines Schiffs die Einräumung einer Schiffshypothek an dem Schiffsbauwerk oder dem Schiff des Bestellers verlangen; Absatz 1 Satz 2 gilt sinngemäß. § 647 findet keine Anwendung. |
§ 648 Building contractor’s charge as security for existing claims (1) A contractor who constructs a building or an individual part of a building may demand the grant of a charge over the customer’s building plot as security for his claims arising under the contract. If the work has not yet been completed, he may demand the grant of the charge as security for a part of the remuneration proportionate to the labour performed and for expenses not included in the remuneration. (2) The owner of a shipbuilding yard may demand the grant of a ship’s mortgage over the customer’s ship or ship under construction by way of security for his claims arising out of the construction or repair of the ship; subsection (1), sentence 2, applies mutatis mutandis. § 647 does not apply. |
§ 648a Bauhandwerkersicherung (1) Der Unternehmer eines Bauwerks, einer Außenanlage oder eines Teils davon kann vom Besteller Sicherheit für die von ihm zu erbringenden Vorleistungen einschließlich dazugehöriger Nebenforderungen in der Weise verlangen, daß er dem Besteller zur Leistung der Sicherheit eine angemessene Frist mit der Erklärung bestimmt, daß er nach dem Ablauf der Frist seine Leistung verweigere. Sicherheit kann bis zur Höhe des voraussichtlichen Vergütungsanspruchs, wie er sich aus dem Vertrag oder einem nachträglichen Zusatzauftrag ergibt, sowie wegen Nebenforderungen verlangt werden; die Nebenforderung sind mit 10 vom Hundert des zu sichernden Vergütungsanspruchs anzusetzen. Sie ist auch dann als ausreichend anzusehen, wenn sich der Sicherungsgeber das Recht vorbehält, sein Versprechen im Falle einer wesentlichen Verschlechterung der Vermögensverhältnisse des Bestellers mit Wirkung für Vergütungsansprüche aus Bauleistungen zu widerrufen, die der Unternehmer bei Zugang der Widerrufserklärung noch nicht erbracht hat. (2) Die Sicherheit kann auch durch eine Garantie oder ein sonstiges Zahlungsversprechen eines im Geltungsbereich dieses Gesetzes zum Geschäftsbetrieb befugten Kreditinstituts oder Kreditversicherers geleistet werden. Das Kreditinstitut oder der Kreditversicherer darf Zahlungen an den Unternehmer nur leisten, soweit der Besteller den Vergütungsanspruch des Unternehmers anerkennt oder durch vorläufig vollstreckbares Urteil zur Zahlung der Vergütung verurteilt worden ist und die Voraussetzungen vorliegen, unter denen die Zwangsvollstreckung begonnen werden darf. (3) Der Unternehmer hat dem Besteller die üblichen Kosten der Sicherheitsleistung bis zu einem Höchstsatz von 2 vom Hundert für das Jahr zu erstatten. Dies gilt nicht, soweit eine Sicherheit wegen Einwendungen des Bestellers gegen den Vergütungsanspruch des Unternehmers aufrechterhalten werden muß und die Einwendungen sich als unbegründet erweisen. (4) Soweit der Unternehmer für seinen Vergütungsanspruch eine Sicherheit nach den Absätzen 1 oder 2 erlangt hat, ist der Anspruch auf Einräumung einer Sicherungshypothek nach § 648 Abs. 1 ausgeschlossen. (5) Leistet der Besteller die Sicherheit nicht fristgemäß, so bestimmen sich die Rechte des Unternehmers nach den §§ 643 und 645 Abs. 1. Gilt der Vertrag danach als aufgehoben, kann der Unternehmer auch Ersatz des Schadens verlangen, den er dadurch erleidet, daß er auf die Gültigkeit des Vertrags vertraut hat. Dasselbe gilt, wenn der Besteller in zeitlichem Zusammenhang mit dem Sicherheitsverlangen gemäß Absatz 1 kündigt, es sei denn, die Kündigung ist nicht erfolgt, um der Stellung der Sicherung zu entgehen. Es wird vermutet, dass der Schaden fünf Prozent der Vergütung beträgt. (6) Die Vorschriften der Absätze 1 bis 5 finden keine Anwendung, wenn der Besteller 1. eine juristische Person des öffentlichen Rechts oder ein öffentlich-rechtliches Sondervermögen ist oder 2. eine natürliche Person ist und die Bauarbeiten zur Herstellung oder Instandsetzung eines Einfamilienhauses mit oder ohne Einliegerwohnung ausführen läßt; dies gilt nicht bei Betreuung des Bauvorhabens durch einen zur Verfügung über die Finanzierungsmittel des Bestellers ermächtigten Baubetreuer. (7) Eine von den Vorschriften der Absätze 1 bis 5 abweichende Vereinbarung ist unwirksam. |
§ 648a Building trade security (1) A contractor for a building, external installation or a part thereof may demand from the customer security for what he has to perform in advance, including ancillary claims, by fixing for the customer a reasonable period of time within which to provide the security and declaring that he will refuse to perform after the expiry of that period. Security may be demanded up to the likely amount of the claim for remuneration arising under the contract or subsequent supplementary contract and on account of ancillary claims; ancillary claims are to be estimated at 10% of the claim for remuneration to be secured. It is to be regarded as sufficient even if the giver of security reserves the right, in the event of a material deterioration in the financial circumstances of the customer, to revoke his promise as regards claims for remuneration for building work which the contractor has not yet performed when the declaration of revocation is received. (2) The security may also be provided by means of a guarantee or other promise of payment by a credit institution or credit insurer authorised to conduct business within the geographical sphere of application of this Act. The credit institution or credit insurer may make payments to the contractor only to the extent that the customer acknowledges the contractor’s claim to remuneration or has been ordered by provisionally enforceable judgment to pay the remuneration, and the conditions for the commencement of judicial execution are satisfied. (3) The contractor must pay to the customer the usual costs of providing security up to a maximum rate of 2% per annum. That does not apply in so far as the security has to be maintained in force because of the existence of defences by the customer against the contractor’s remuneration claim and the defences prove to be unfounded. (4) The claim for grant of a charge under § 648 (1) is excluded in so far as the contractor has obtained security for his claim for remuneration under subsections (1) and (2) above. (5) If the customer does not provide security within the period fixed, the contractor’s rights are determined in accordance with §§ 643 and 645 (1). If, by virtue of those provisions, the contract is deemed terminated, the contractor may also claim compensation for the loss which he has incurred as a result of his reliance on the validity of the contract. The same applies if the customer terminates at or around the time of the demand for security under subsection (1) above, unless the termination was not declared in order to avoid the provision of security. The loss is presumed to amount to 5% of the remuneration. (6) The provisions of subsections (1) to (5) above do not apply if the customer is 1. a legal person governed by public law or a special fund governed by public law or 2. is a natural person and the building work is performed for the construction or repair of a single-family house with or without an apartment for rent incorporated in it; this does not apply where the building project is supervised by a building supervisor who has authority to dispose of the customer’s financial resources. (7) Any agreement derogating from the provisions of subsections (1) to (5) above is invalid. |
§ 649 Kündigungsrecht des Bestellers Der Besteller kann bis zur Vollendung des Werkes jederzeit den Vertrag kündigen. Kündigt der Besteller, so ist der Unternehmer berechtigt, die vereinbarte Vergütung zu verlangen; er muß sich jedoch dasjenige anrechnen lassen, was er infolge der Aufhebung des Vertrags an Aufwendungen erspart oder durch anderweitige Verwendung seiner Arbeitskraft erwirbt oder zu erwerben böswillig unterläßt. |
§ 649 Customer’s right of termination At any time until completion of the work the customer may terminate the contract on notice. If he terminates the contract, the contractor is entitled to demand the agreed remuneration; he must, however, give credit for expenses which he saves by virtue of the termination or for that which he obtains by using his workforce elsewhere or that which he maliciously fails to obtain. |
§ 650 Kostenanschlag (1) Ist dem Vertrag ein Kostenanschlag zugrunde gelegt worden, ohne daß der Unternehmer die Gewähr für die Richtigkeit des Anschlags übernommen hat, und ergibt sich, daß das Werk nicht ohne eine wesentliche Überschreitung des Anschlags ausführbar ist, so steht dem Unternehmer, wenn der Besteller den Vertrag aus diesem Grunde kündigt, nur der in § 645 Abs. 1 bestimmte Anspruch zu. (2) Ist eine solche Überschreitung des Anschlags zu erwarten, so hat der Unternehmer dem Besteller unverzüglich Anzeige zu machen. |
§ 650 Estimate of costs (1) If an estimate of costs is the basis for the contract and the contractor has not guaranteed the correctness of the estimate and it becomes apparent that the work cannot be completed without exceeding the estimate by a material amount, the contractor is entitled, if the customer terminates the contract on that ground, only to the claim specified in § 645 (1). (2) If it is likely that the estimate of costs will be exceeded, the contractor must notify the customer immediately. |
§ 651 Anwendung des Kaufrechts Auf einen Vertrag, der die Lieferung herzustellender oder zu erzeugender beweglicher Sachen zum Gegenstand hat, finden die Vorschriften über den Kauf Anwendung. § 442 Abs. 1 Satz 1 findet bei diesen Verträgen auch Anwendung, wenn der Mangel auf den vom Besteller gelieferten Stoff zurückzuführen ist. Soweit es sich bei den herzustellenden oder zu erzeugenden beweglichen Sachen um nicht vertretbare Sachen handelt, sind auch die §§ 642, 643, 645, 649 und 650 mit der Maßgabe anzuwenden, dass an die Stelle der Abnahme der nach den §§ 446 und 447 maßgebliche Zeitpunkt tritt. |
§ 651 Application of sales law The provisions concerning the sale of goods apply to a contract for the supply of moveable things that are to be produced or manufactured. § 442 (1), sentence 1, also applies to these contracts if the defect is caused by the material supplied by the customer. Where the moveable things to be produced or manufactured are specific goods, §§ 642, 643, 645, 649 and 650 apply, except that the relevant time under §§ 446 and 447 replaces the time of acceptance of the work. |
The Act makes some amendments to §§ 651a, 651d, 651g, 651e, 651l (travel contracts). | |
Titel 10: MaklervertragUntertitel 1: Allgemeine VorschriftenUntertitel 2: Darlehensvermittlungsvertrag zwischen einem Unternehmer und einem Verbraucher |
Title 10: Brokerage contractSub-title 1: General provisionsSub-title 2: Loan brokerage contract between a businessperson and a consumer |
§ 655a Darlehensvermittlungsvertrag Für einen Vertrag, nach dem es ein Unternehmer unternimmt, einem Verbraucher gegen Entgelt einen Verbraucherdarlehensvertrag zu vermitteln oder ihm die Gelegenheit zum Abschluss eines Verbraucherdarlehensvertrags nachzuweisen, gelten vorbehaltlich des Satzes 2 die folgenden Vorschriften. Dies gilt nicht in dem in § 491 Abs. 2 bestimmten Umfang. |
§ 655a Loan brokerage contract Subject to the second sentence hereof, the following provisions apply to a contract under which a contractor undertakes to a consumer, for remuneration, to broker a consumer loan contract or to provide information about an opportunity for him to conclude a consumer loan contract (loan brokerage contract). This does not apply to the extent specified in § 491 (2). |
§ 655b Schriftform (1) Der Darlehensvermittlungsvertrag bedarf der schriftlichen Form. In dem Vertrag ist vorbehaltlich sonstiger Informationspflichten insbesondere die Vergütung des Darlehensvermittlers in einem Prozentsatz des Darlehens anzugeben; hat der Darlehensvermittler auch mit dem Unternehmer eine Vergütung vereinbart, so ist auch diese anzugeben. Der Vertrag darf nicht mit dem Antrag auf Hingabe des Darlehens verbunden werden. Der Darlehensvermittler hat dem Verbraucher den Vertragsinhalt in Textform mitzuteilen. (2) Ein Darlehensvermittlungsvertrag, der den Anforderungen des Absatzes 1 Satz 1 bis 3 nicht genügt, ist nichtig. |
§ 655b Written form (1) The loan brokerage contract must be in writing. Without prejudice to other obligations to provide information, the contract must indicate in particular the loan broker’s remuneration as a percentage of the loan; if the loan broker has also agreed with the businessperson that the loan broker is to receive remuneration, this remuneration must also be indicated. The contract must not be linked to the application for the grant of the loan. The loan broker must notify the consumer in textual form of the terms of the contract. (2) A loan brokerage contract which does not satisfy the requirements of subsection (1), sentence 1, 2 and 3, is void. |
§ 655c Vergütung Der Verbraucher ist zur Zahlung der Vergütung nur verpflichtet, wenn infolge der Vermittlung oder des Nachweises des Darlehensvermittlers das Darlehen an den Verbraucher geleistet wird und ein Widerruf des Verbrauchers nach § 355 nicht mehr möglich ist. Soweit der Verbraucherdarlehensvertrag mit Wissen des Darlehensvermittlers der vorzeitigen Ablösung eines anderen Darlehens (Umschuldung) dient, entsteht ein Anspruch auf die Vergütung nur, wenn sich der effektive Jahreszins oder der anfängliche effektive Jahreszins nicht erhöht; bei der Berechnung des effektiven oder des anfänglichen effektiven Jahreszinses für das abzulösende Darlehen bleiben etwaige Vermittlungskosten außer Betracht. |
§ 655c Remuneration A consumer is bound to pay the remuneration only if, as a result of the brokering or provision of information by the loan broker, a loan is made to the consumer and revocation by the consumer under § 355 is no longer possible. Where the loan broker is aware that the consumer loan contract is intended for the early repayment of another loan (debt restructuring) a claim for remuneration arises only if the annual percentage rate of charge or the initial annual percentage rate of charge is not increased; when the annual percentage rate of charge or initial annual percentage rate of charge is calculated for the loan to be repaid, any brokerage charges are not taken into account. |
§ 655d Nebenentgelte Der Darlehensvermittler darf für Leistungen, die mit der Vermittlung des Verbraucherdarlehensvertrags oder dem Nachweis der Gelegenheit zum Abschluss eines Verbraucherdarlehensvertrags zusammenhängen, außer der Vergütung nach § 655c Satz 1 ein Entgelt nicht vereinbaren. Jedoch kann vereinbart werden, dass dem Darlehensvermittler entstandene, erforderliche Auslagen zu erstatten sind. |
§ 655d Additional remuneration A loan broker may not agree, for services connected with brokering a consumer loan contract or providing information about an opportunity to conclude a consumer loan contract, any remuneration other than the remuneration under § 655c, sentence 1. However, the reimbursement to the loan broker of necessary expenses incurred may be agreed. |
§ 655e Abweichende Vereinbarungen, Anwendung auf Existenzgründer (1) Von den Vorschriften dieses Untertitels darf nicht zum Nachteil des Verbrauchers abgewichen werden. Die Vorschriften dieses Untertitels finden auch Anwendung, wenn sie durch anderweitige Gestaltungen umgangen werden. (2) Dieser Untertitel gilt auch für Darlehensvermittlungsverträge zwischen einem Unternehmer und einem Existenzgründer im Sinne von § 507. |
§ 655e Contrary agreements; application to start-up businesses (1) No derogation from the provisions of this sub-title may be made to the detriment of the consumer. The provisions of this sub-title apply even if they are circumvented by other arrangements. (2) This sub-title applies also to loan brokerage contracts between a businessperson and a start-up business within the meaning of § 507. |
The Act makes amendments to §§ 675a, 695, 696, 700, 771, 778, 786, 802, 813. | |
Titel 27: Unerlaubte Handlungen |
Title 27: Delict |
§ 852 Herausgabeanspruch nach Eintritt der Verjährung Hat der Ersatzpflichtige durch eine unerlaubte Handlung auf Kosten des Verletzten etwas erlangt, so ist er auch nach Eintritt der Verjährung des Anspruchs auf Ersatz des aus einer unerlaubten Handlung entstandenen Schadens zur Herausgabe nach den Vorschriften über die Herausgabe einer ungerechtfertigten Bereicherung verpflichtet. Dieser Anspruch verjährt in zehn Jahren von seiner Entstehung an, ohne Rücksicht auf die Entstehung in 30 Jahren von der Begehung der Verletzungshandlung oder dem sonstigen, den Schaden auslösenden Ereignis an. |
§ 852 Claim for restitution after a time bar If as a result of a delict a person liable to pay compensation has acquired something at the expense of the injured party, he is bound to surrender it in accordance with the provisions on restitution of unjust enrichment even after the claim for compensation for loss arising as a result of the delict is time-barred. This claim is time-barred ten years after it arises or, irrespective of the date on which it arises, 30 years from the date on which the injurious act was committed or on which the other event causing the loss occurred. |
[1 ] literally: "injury to life".
[2 ]
See §§ 1896-1908k BGB.
[3 ]
Official Journal for government announcements.
[4 ]
literally: "injury to life".
[5 ]
Drafting error; this should read "Titel", not "Untertitel" on both
occasions..
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© 2002 Geoffrey Thomas and Gerhard Dannemann. The contents of this page may be downloaded and printed out in single copies for individual use only. Making multiple copies without permission is prohibited. Permission can be obtained from gerhard.dannemann@law.oxford.ac.uk .